Rosenheim – Mehr Innovation statt immer nur „Best Practice“ wünschen sich die Freien Wähler für Rosenheim in Sachen „Stadtentwicklung“. Ideen dazu haben sie einige, wie sich jüngst bei einer Pressekonferenz im Cafè Innig zeigte.
Christine Degenhart von den Freien Wählern Rosenheim hat jüngst versucht, ihre Stadtratskollegen von einer innovativen Idee zu überzeugen. Sie regte an, das Tourismusbüro zukünftig nicht mehr dauerhaft an einer Örtlichkeit zu binden, sondern es zur „Marke“ zu machen, dass es immer wieder einmal innerhalb der Innenstadt umzieht.. „Meiner Meinung nach wäre das nicht schwer, denn eine Touristinfo ist ja vergleichsweise schlank ausgestattet und es würden sich dadurch viele Vorteile ergeben“, so Christine Degenhart. Auf Gegenliebe stieß diese Idee nicht. „Ich bin damit gescheitert“, erzählt sie offen.
So wie sie wünschen sich auch Fraktionsvorsitzender Robert Multrus und Markus Dick zukünftig mehr Mut, um manchmal auch ungewöhnliche Wege bei der Stadtentwicklung zu gehen. Dass diese nötig sind, steht für die Rosenheimer Stadtratsfraktion der Freien Wähler schon beim Blick auf die aktuell vielen Leerstände in der Rosenheimer Innenstadt außer Frage. Das Rosenheimer Citymanagement als Verein reiche nicht aus, um das Problem in den Griff zu bekommen. „Es braucht auch Engagement von städtischer Seite aus. Nicht direkt in der Stadtverwaltung angesiedelt, aber eng damit verbunden, so wie beispielsweise vkr und GRWS“, so Robert Multrus.
Vieles gelte es zu überdenken, dazu zählt für die drei Freie-Wähler-Stadträte auch die Stellplatzsituation. „Auch da wird es Zeit für innovative Ideen“, ist Christine Degenhart überzeugt.
Um Raum für Innovation zu schaffen, wünscht sie sich eine Teilnahme Rosenheims an der Internationalen Bauausstellung (IBA). Die IBA ist ein Format, um Städte und Regionen Richtung Zukunft zu entwickeln und das auch gerne mit unkonventionellen Methoden. „Best-practice war früher, die IBA erzeugt next practice“ heißt es dazu auf der Internetseite der Metropolregion München. Das Motto lautet „Räume der Mobilität“ und der Begriff „Mobilität“ wird dabei aus den unterschiedlichsten Facetten heraus beleuchtet.
Für die Durchführung einer IBA war die Gründung einer zeitlich begrenzten IBA-Gesellschaft notwendig, die diesen Prozess koordiniert und begleitet. Einbringen sollten sich möglichst viele kreative Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommune und auch der Bevölkerung. Die IBA läuft in der gesamten Metropolregion München über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Nun wünscht sich Christine Degenhart, dass sich Rosenheim diesem Format anschließt. Dabei ist ihr aber auch wichtig, dass die Stadt ihren ganz eigenen Weg geht, um so ihre Eigenständigkeit und Identität zu bewahren. Außerdem gelte es, die Bedürfnisse nicht nur aus der Jetzt-Zeit aus zu betrachten: „Wir müssen uns auch überlegen, was die kommenden Generationen brauchen und da darf es dann auch mal passieren, dass es in der Übergangsphase zwickt“.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)
0 Kommentare