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Für den Rosenheimer ÖPNV hagelt es aktuell wieder Kritik – so sieht Michael Schnitker vom VCD die Lage

Bus: Foto: re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

20. Januar 2025

Lesezeit: 5 Minute(n)

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Rosenheim – Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember hagelt es für den ÖPNV in Rosenheim Kritik. Beklagt wird vor allem die Häufung von kurzfristigen Totalausfällen. Das war nun auch Thema beim jüngsten Treffen des Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband Rosenheim in der Alten Druckerei der Bürgerstiftung in Rosenheim.  Wie Michael Schnitker von der VDC-Vorstandschaft die Lage beurteilt und was er nun fordert, hat er im Gespräch mit Innpuls.me erzählt.

Frage: Wie haben Sie die Situation des ÖPNV seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember in Rosenheimer erlebt?

Michael Schnitker. Foto: reAntwort: Ich wohne seit 15 Jahren in Rosenheim und mache alle Wege in Rosenheim mit Rad oder zu Fuß. Deshalb kann ich nicht zu allen Einzelheiten Stellung nehmen.  Ich bin aktiv beim VCD ( Verkehrsclub Deutschland ) und Mitglied bei ProBahn und im Beirat der BRB. Wir haben in Rosenheim Einschränkungen im Busbetrieb vor allem zu den Tagesrandzeiten. Menschen, die morgens oder abends nicht den Bus nehmen können, um zur Arbeit zu kommen, nehmen auch mittags nicht den Bus. Deshalb parken noch mehr Autos am Bahnhof. Seit Weihnachten gab es erhebliche Ausfälle an Bussen. Manchmal 2 hinter einander. Diese Unzuverlässigkeit hält Menschen vom Umstieg ab. Und weder Stadtverkehr noch Stadt oder MVV haben diese Ausfälle außerhalb der Apps bekannt gemacht.   Martin Schnitker. Foto: re

Frage: Klagen über den ÖPNV gab es aber auch schon vor dem Fahrplanwechsel, oder?
Antwort: Ja, aber jetzt gibt es besonders viele Ausfälle.

Frage: Gab es Ihrer Meinung nach überhaupt schon mal eine Zeit, in der der ÖPNV in Rosenheim gut funktioniert hat?
Antwort: Bis zu Corona 2020 wurde der Bus Verkehr in der Stadt ausschließlich durch Ticketverkauf finanziert. Ich persönlich kenne nur Kritik zum Takt und Linienführung weniger zu Ausfällen. Danach ist die Zahl der Buskunden massiv zurück gegangen. Erst durch das 9 Euro- oder 49 Euro-Ticket stiegen die Zahlen wieder an. Bei gutem Angebot wie im Zugverkehr sind die Benutzerzahlen um 25 Prozent seit 2019 gestiegen. Auch damals war die Abstimmung zwischen den Bus Linien und der Bahn schlecht. Ich habe auch nicht wahrgenommen, das die RoVG für den Landkreis und die Stadt wesentliche Koordinierungsaufträge wahrgenommen hat. Insbesondere fehlte die Möglichkeit mit einem Ticket 2 Bus oder Bahnlinien zu befahren. Mit den Bahnstationen Aicher Park und Universität ist der Nahverkehr in der Stadt erheblich verbessert worden, aber die einzelnen Busunternehmen haben insbesondere vor dem MVV Beitritt Fahrgäste verloren.
Es gibt 14 Tage im Jahr an denen der ÖPNV gut läuft. In dieser Zeit fahren zusätzliche Busse in den Abendstunden in der Stadt und in die Umlandgemeinden. Attraktive Bundle von Biergutscheinen und ÖPNV Karten erhöhen die Benutzerzahlen. Das Herbstfest macht den ÖPNV attraktiv.

Frage: Was ist Ihrer Meinung nach an den Problemen schuld?
Antwort: Schuld – wenn man das so nennen will – ist die autofreundliche Politik. Mehr Parkplätze, mehr Straßen – öffentlich und auch privat, haben die Rolle des ÖPNV verschoben. Bis in die 60er Jahre haben die meisten Menschen den ÖPNV und das Rad genutzt , sowohl privat als auch in der Freizeit. Man wohnte nah am Arbeitsplatz und es gab Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistung in der Nähe. Mit dem Auto konnten die Familien weiter weg ziehen auf die Dörfer, man baute Einfamilienhäuser, zum Einkaufen fuhr man zum Supermarkt oder Discounter, in die Stadt zum Kaufhaus. Und man nutzte das Auto auch immer mehr in der Freizeit. Und man forderte immer mehr Infrastruktur von der Politik. Mehr Straßen, mehr Parkplätze, mehr Parkhäuser, … Die Menschen verlernten den ÖPNV und das Rad fahren. Den ÖPNV benutzten nur noch Schüler und wirtschaftlich schwache Menschen, oder Menschen, die auf Grund einer Verletzung oder eines Führerscheinentzugs temporär auf das Auto verzichten mussten. Außerdem diejenigen, die aus wirtschaftlichen oder Umweltschutz Gründen auf das Auto verzichteten. Diese Entwicklung gab es so ähnlich in Rosenheim.

Frage: An Verbesserungsmöglichkeiten wird von Seiten der Stadt und der Stadträte zur Zeit ja gearbeitet. Im Gespräch sind beispielsweise auch kleinere Busse für weniger gut frequentierte Strecken oder sogenannte Ruftaxis. Was halten Sie von derartigen Überlegungen?
Antwort: In Mühldorf scheitert gerade die Umstellung des Stadtverkehres auf Kleinbusse im Ondemand Verkehr statt fester Linien. In einem attraktiven Mix spielen Systeme wie das AST aber eine Rolle. Kleinbusse haben den Vorteil, dass die Anforderungen an die Führerscheine geringer sind und man einfacher an Personal kommt, z.B. Studenten oder Frührentner in Teilzeit.
Kurzfristig muss sich in der Kommunikation etwas ändern. Vorhersehbare Änderungen und Ausfälle müssen frühzeitig über die Medien und Social Media bekannt gemacht werden und in die Apps eingepflegt werden. Organisatorisch muss dafür gesorgt werden, dass Anschlüsse von Bahn auf die Busse erreicht werden. Wenn die Busse nur ein Mal in der Stunde fahren, ist auch genug Zeit im Fahrplan, um 5 Minuten auf einen verspäteten Zug zu warten.

Frage: Was müsste sich noch  verändern, um den ÖPNV in Rosenheim attraktiver zu machen?
Antwort: Über diese Frage haben wir bei der Bürgerbeteiligung für Rosenheim2025 und beim ISEK viel mit Vertretern der Stadt diskutiert. Dort gab es viele Vorschläge. Durch den demografischen Wandel gibt es neue Herausforderungen. Wir würden diese Diskussion gerne im Rahmen eines Runden Tisches oder Beirates mit den Verantwortlichen aus Stadt, Land und MVV weiter diskutieren. Fahrgäste besonders Schüler und Ältere, Vertreter der Verkehrsunternehmen und Ihrer Beschäftigten, RadfahrerInnen, Einzelhandel, Gastronomie, Fremdenverkehr, Verkehrswacht und auch den ADAC.
Und wie beim Radentscheid braucht es feste Ziele und Angebote hinsichtlich des ÖPNV z.B.
– Mehr Busse in der Stadt
– Linienführung nach Nachfrage ( Bessere Einbindung des AST )
– einheitliches AST Angebot und richtigen Ondemand Verkehr koordiniert mit allen Nachbarkommunen und dem Landkreis
– Förderung des Umstieges auf ÖPNV durch Bezuschussung der Monatstickets für Beschäftigte in Behörden und Firmen ( BMW Beschäftigte in München kommen inzwischen zu 50 Prozent mit dem ÖPNV)
– ehrliche Bewertung der Kosten für Parkplätze in der Stadt und nicht nur des ÖPNV
– Werbung für den ÖPNV auch im Freizeit Verkehr ( BahnzumBerg, Mitfahrbankerl des DAV, Kombiangebote mit Eintritt oder Verzehr, … ) Um den Umstieg vom PKW attraktiver zu machen brauchen wir außerdem bessere und sichere Radwege,  Carsharing als Alternative zum eigenen PKW und mehr Mietangebote für Fahrräder und Lastenfahrräder.

Frage: Das ist natürlich auch immer mit Kosten verbunden – und Geld ist derzeit überall knapp. Außerdem gibt es dann auch noch einen akuten Mangel an Fahrern. Lässt sich in dieser Situation dann überhaupt etwas zum Positiven ändern beim Rosenheimer Busverkehr?
Antwort: Die Verantwortlichen in der Stadt müssen Verkehr ganzheitlich denken. 11 Millionen Euro für eine 4-spurige Brücke entsprechen den Ausgaben für 5 Jahre ÖPNV in der Stadt. Das bezahlte Parken auf der Loretowiese bringt zusätzliche Einnahmen. Durch das einheitliche Monatsticket im Schülerverkehr und die Subventionierung des D-Tickets durch Bund und Länder sparen sich Landkreis und Stadt erhebliche Mittel und haben Einsparungen in der Bearbeitung der Anträge. ( Nur 1 Ansprechpartner MVV, nicht mehr die einzelnen Busunternehmen, seltener Änderungen nach Umzügen , … ) Der Landkreis schätzt die Einsparungen meines Wissens auf ca, 1 Million Euro im Jahr. Es gibt Geld, man muss es nur anders einsetzen. Der Beruf des Busfahrers muss attraktiv sein. Man muss selbst ausbilden, Teilzeitangebote schaffen und es muss Toiletten für die Fahrer und Fahrgäste ) an den Bahnhöfen und Endhaltestellen geben.

Frage: Im Dezember 2023 ist Rosenheim dem MVV beigetreten. Was hat sich damit für Rosenheim verändert?
Antwort: Das 9 Euro-Ticket und dann das 49 Euro Ticket haben den Weg gezeigt, wie man ÖPNV schnell und einfach attraktiv macht. Mit dem Beitritt zum MVV wurde das auch für Kunden mit Einzeltickets einfacher. Ein Ticket für den ganzen Raum, egal wie weit und oft man umsteigen muss. Und für die meisten wurde es billiger. Ich hoffe, dass der MVV auch noch stärker für eine Vereinheitlichung sorgt. App zum Buchen und Fahrten planen, einheitliche Beschilderung an den Bushaltestellen, einheitliche elektronische Anzeigen an den wichtigen Umsteigehaltestellen und Bahnhöfen. Bessere Abstimmung zwischen den Verkehrsgesellschaften, etc.

Frage: Was ist aktuell Ihre dringlichste Forderung an die Stadt und den MVV?
Antwort: Dazu fällt mir folgendes ein:
– Sicherstellung des Verkehrs im bisherigen Umfang
– Einpflegen aller Verbindungen in die App ( Bayernfahrplan )
– Sicherstellen der Umsteigerelationen Bahn – Bus / Bus – Bus
– Ehrliche und rechtzeitige Kommunikation von Problemen.
(Quelle: Interview: Josefa Staudhammer / Beitragsbild: re / Foto: re)

 

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