Rosenheim / Landkreis – 992 Jugendliche starten Anfang September in Stadt und Landkreis Rosenheim ihre Ausbildung in IHK-Berufen. Nach der vorläufigen Statistik der IHK für München und Oberbayern zum Beginn des Ausbildungsjahres sind dies rund drei Prozent weniger als vor einem Jahr.
„Allen Azubis, ihren Ausbildern in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufsschulen wünsche ich einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr“, erklärt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK Regionalausschusses Rosenheim. „Dass sich wieder so viele junge Frauen und Männer für eine Ausbildung bei uns in der Region entschieden haben, ist angesichts einer rückläufigen Zahl an Schulabsolventen und einer schwachen Konjunktur ein starkes Signal der Wirtschaft und spricht deutlich für die Vorteile, die eine Berufliche Ausbildung bietet.“
Nicht für alle Ausbildungsstellen genügend Bewerber
Der Regionalausschussvorsitzende macht zum Start des Ausbildungsjahres deutlich: „Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses geht. Das Minus bei den Azubi-Zahlen in diesem Jahr liegt auch daran, dass es nicht für alle angebotenen Lehrstellen ausreichend Bewerber gibt.” Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungsbetrieb in Oberbayern nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen.
In der Stadt Rosenheim führen die Bankkaufleute die Liste der beliebtesten IHK-Berufe an, im Landkreis Rosenheim ist der Beruf der Industriekaufleute der beliebteste.
Insgesamt gibt es mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche ihre berufliche Karriere starten können. In der Region gibt es weiterhin noch eine große Anzahl von unbesetzten Ausbildungsangeboten. Jugendliche, die noch auf der Suche sind und noch unentschlossene Bewerber haben auch jetzt noch gute Aussichten, einen Ausbildungsplatz zu finden. Aktuell sind laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende August noch etwa 170 Lehrstellen in der Stadt Rosenheim und mehr als 580 Lehrstellen im Landkreis Rosenheim unbesetzt. Diesem Angebot stehen in der Stadt 70 und im Landkreis rund 150 unversorgte Bewerber gegenüber. Es kommen
somit rein rechnerisch auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber in der Stadt Rosenheim um die zwei Lehrstellen, im Landkreis sind es rund drei Lehrstellen. Diese Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.
„Die Lücke am Ausbildungsmarkt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner. Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern. Die IHK engagiert sich gezielt mit Initiativen wie den IHK Bildungspartnerschaften, den Ausbildungsscouts und der IHKjobfit! für eine bessere Berufsorientierung an Schulen. Wir müssen unsere Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karrieremöglichkeiten informieren“, sagt Bensegger. Das erfordere gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufsorientierung, so der IHK Regionalausschussvorsitzende. Es müsse auch vom Stundenumfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – geben. „Die Berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität. Rund ein Fünftel der bayerischen Azubis im IHK-Bereich besitzt die Hochschulreife“, so Bensegger.
Insgesamt bilden in Stadt und Landkreis Rosenheim aktuell rund 700 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.
(Quelle: Pressemitteilung IHK für München und Oberbayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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