Rosenheim – Mit der Poolnudel durch Rosenheim: mit dieser kreativen Aktion machten der Arbeitskreis Verkehr von Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam mit dem Radentscheid Rosenheim und dem ADFC am Montagnachmittag (17.2.2025) auf das Thema „sichere Überholabstände“ aufmerksam.
Poolnudeln kennt man eigentlich als Schwimmhilfe. Doch auch bei dieser ungewöhnlichen Fahrradaktion spielten sie eine wichtige Rolle. Fotos: Innpuls.me
25 Radler und Radlerinnen trotzten Schnee und Kälte und trafen sich am Montagnachmittag warm verpackt am Rosenheimer Ludwigsplatz. Da wurden dann zuerst einmal die Poolnudeln an die Fahrräder angebracht. Die eigentlichen Schwimmhilfen haben einen großen Vorteil: sie sind 1,50 Meter lang und symbolisieren damit den gesetzlich vorgeschriebenen Überholabstand, den Autofahrer laut Straßenverkehrsordnung (StVO) beim Überholen von Fahrradfahrern einhalten müssen.
Zusätzlich statteten viele der Teilnehmer ihre Radler noch mit Pappschildern aus mit Aufschriften wie „Mehr Platz fürs Rad!“ Die Fahrt führte vom Ludwigsplatz durch die Inn-, Kaiser- und Ebersbergerstraße und von dort wieder zurück.
Begleitet und abgesichert wurde die Radlerkolonne von zwei Polizeiautos vorne und hinten. Ganz realistische Bedingungen im Straßenverkehr waren damit zwar nicht gegeben, aber die Organisatoren und Teilnehmer zeigten sich dennoch mit ihrer Poolnudel-Aktion zufrieden.
Neben den Poolnudeln wurden auch Schilder an den Fahrrädern befestigt.
„Mit dieser Aktion wollen wir zeigen, wie wichtig es ist, dass Autofahrer Rücksicht nehmen und den notwendigen Abstand einhalten“, erklärt Andreas van Eyken, Sprecher des Arbeitskreises Verkehr. Dies gelte auch für Schutz- und Radfahrstreifen, wie das Bayerische Innenministerium und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bestätigen würden. Eine sichere Fahrradinfrastruktur in der Stadt sei daher dringend notwendig. „Farbe auf der Straße ist kein ausreichender Schutz für die schwächsten Verkehrsteilnehmer“, so Andreas van Eyken weiter. Besonders gefährdet seien Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg: „Nur wenn die Stadt für ein sicheres Radwegenetz sorgt, werden mehr Eltern den Schulweg mit dem Fahrrad als sicher einschätzen und ihr Auto stehen lassen.“
„Ein sicherer Schulweg ist ein entscheidender Schritt für eine nachhaltige Verkehrswende“, ergänzt Uwe Hammer, Vorsitzender des ADFC Rosenheim. „Unser Zielt ist es, die Infrastruktur so zu gestalten, dass Eltern ihre Kinder ohne Sorge allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren lassen können. So fördern wir nicht nur die Selbständigkeit der Kinder, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Verkehrsaufkommen.“
25 Radler trotzten der Kälte und machten mit.
Die Aktion sollte auch auf die vom Stadtrat beauftragten Mobilitätskonzepte aufmerksam machen. Diese schlagen unter anderem ein flächendeckendes Fahrradstraßennetz sowie ein Einbahnstraßenkonzept für die Innenstadt vor. Dadurch könnte mehr Platz für Radler und Fußgänger geschaffen werden. „Mit Maßnahmen wie diesen wollen wir Rosenheim zu einer sicheren, klimafreundlichen und fahrradfreundlichen Stadt machen“, erklärt Armin Stiegler vom Radentscheid.
Mit den Poolnudeln ging es durch die Stadt.
Er und die anderen Organisatoren wollen weiterhin aktiv daran arbeiten, „das Bewusstsein für sichere und nachhaltige Mobilität zu schärfen und die Umsetzung des Mobilitätskonzepts voranzutreiben.“
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Josefa Staudhammer)
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