Rosenheim – Rund 200 Menschen starben gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Rosenheim durch Luftangriffe – vor allem am Bahnhof gab es zahlreiche Opfer zu beklagen. Eine Gedenktafel soll nun an ihr Schicksal erinnern.
Vom 20. Oktober 1944 bis 21. April 1945 wurden von den alliierten Bomberverbänden 14 Luftangriffe auf Rosenheim geflogen. Vor allem der Bahnhof Rosenheim wurde als bedeutender Verkehrsknotenpunkt bombardiert. Schwer getroffen wurden auch die Klepperwerke.
Der schwerste Angriff fand am 18. April 1945 statt. Rund 1300 Sprengbomben wurden aus rund 200 Flugzeugen über dem Bahnhof abgeworfen und dieser dadurch komplett zerstört. Der Angriff dauerte nur von 14.40 bis 14.55 Uhr, kostete aber 53 Menschen das Leben. 36 Menschen wurden verletzt und über 800 obdachlos.
Die genaue Zahl der Todesopfer insgesamt lässt sich nach Recherche der Stadtverwaltung nicht zweifelsfrei rekonstruieren. Die Angaben schwanken innerhalb der Forschungsliteratur zwischen 189 und 211.
An dieses dunkle Kapitel der Rosenheimer Geschichte soll nun eine Gedenktafel auf dem Bahnhofsvorplatz erinnern.
Der Antrag dafür kam von der CSU-Stadtratsfraktion. Die Zustimmung für diese Idee fiel bei der jüngsten Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschuss einstimmig. Nur zu einzelnen Worten der vorgeschlagenen Inschrift gab Verbesserungsvorschläge.
Schließlich einigte man sich auf diese Inschrift: „Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rosenheim gedenken aller rund 200 Opfer der alliierten Luftangriffe gegen Ende des zweiten Weltkriegs 1944 / 1945, die vor allem den Bahnhof und dessen Umgebung trafen. Den Toten zum Gedächtnis. Den Lebenden zur Mahnung.“
Je nach Umsetzung der Gedenktafel rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten zwischen 5000 und 10000 Euro.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Herbert Borrmann)
0 Kommentare