Rosenheim / Bayern / Deutschland – Sie sind niedlich, flauschig und werden schnell zutraulich: Mit rund zwei Millionen Tieren bundesweit sind Kaninchen die beliebtesten Kleintiere in Deutschland. Doch wer Kaninchen hält, trägt auch Verantwortung – daher sind regelmäßige Untersuchungen und Impfungen beim Tierarzt Pflicht.
Kaninchen sind wahre Meister darin, Schmerzen und Unwohlsein zu verbergen und auf den ersten Blick gesund zu erscheinen. Umso wichtiger ist es, die Tiere täglich in Augenschein zu nehmen, mindestens wöchentlich Schneidezähne, Krallen, Fell und Körperöffnungen zu kontrollieren und regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt durchführen zu lassen. Um dies möglichst stressarm zu gestalten, empfiehlt es sich, die Tiere von klein auf behutsam und kleinschrittig an das Handling zu gewöhnen und sich selber vorab zum richtigen Vorgehen zu informieren. „Ein Routinebesuch beim Tierarzt sollte mindestens einmal im Jahr auf dem Plan stehen – bei älteren Tieren oder Kaninchen mit Vorerkrankungen kann es auch häufiger sinnvoll sein. Bei Auffälligkeiten sollte das Tier unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden“, rät Tierärztin Dr. Dunia Thiesen-Moussa, Leiterin einer Tierärztlichen Praxis für Kleintierverhalten.
Bei der Kontrolle wird das Tier komplett durchgecheckt, also unter anderem Zähne, Gewicht, Atmung, Augen und Ohren. Zum Standard gehört auch eine Parasitenkontrolle. Vor allem die Zähne sind oft behandlungsbedürftig, da viele Kaninchen unter Zahnproblemen leiden. Ursache sind Fehlstellungen oder wenn die Zähne nicht ausreichend abgerieben werden. „Wenn man das frühzeitig erkennt, kann man dem Tier Schmerzen und dem Halter teure Folgeuntersuchungen ersparen“, sagt die Tierärztin.
Impfschutz für Kaninchen
Im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung sollte auch der Impfschutz aufgefrischt werden. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt in ihren Leitlinien für Kleintiere vor allem zwei Impfungen – gegen Myxomatose und gegen RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease). Bei beiden handelt es sich um Viruserkrankungen, die als nicht heilbar gelten und meist tödlich enden. „Je nach Impfstoff sollte der Impfschutz alle sechs bis zwölf Monate aufgefrischt werden“, so Dr. Thiesen-Moussa. Kombinationsimpfstoffe schützen vor beiden Erregern gleichzeitig, sodass nur eine Injektion notwendig ist. Da die benötigte Dosis für jedes Kaninchen sehr gering ist, aber nur größere Mengen bestellt werden können und diese bald verbraucht werden müssen, veranstalten einige Kleintierzuchtvereine gemeinsame Impfaktionen und einige Tierarztpraxen Kaninchen-Impfwochen.
Auch finanziell vorsorgen
Während die Routineuntersuchungen inklusive Impfung meist bei überschaubaren 70 bis 100 Euro liegen, sollten Halter immer auch für den Ernstfall vorsorgen. Wenn beispielsweise eine Operation durchgeführt werden muss, können je nach Befund gleich mehrere hundert Euro anfallen. Sinnvoll ist daher, jeden Monat einen kleinen Betrag beiseitezulegen. Vereinzelt werden mittlerweile auch Kranken- oder OP-Versicherungen für Kaninchen angeboten, die für einen Teil der Behandlungskosten aufkommen. Wichtig ist dabei genau darauf zu achten, welche Kosten übernommen werden und ob es beispielsweise Höchstgrenzen gibt.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)


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