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Gesundheitsreform gefordert

Frau schwimmt in einem Schwimmecken

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. April 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Bad Endorf / Landkreis Rosenheim – Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) hat vom Bund eine grundlegende Gesundheitsreform in Deutschland gefordert. „Eine Krankenhausreform allein reicht nicht aus“, sagte der BHV-Vorsitzende und Landrat Peter Berek am gestrigen Montag auf der Frühjahrstagung des Verbandes im oberbayerischen Bad Endorf (Landkreis Rosenheim).

„Wir betreiben seit Jahrzehnten eine Reparatur-Medizin, die Prävention wird sträflich vernachlässigt. Wir müssen jetzt im Gesundheitssystem die Aufgabenerfüllung ‚Gesundheit‘ wieder in den Mittelpunkt stellen.“ Die strategische Neuausrichtung des Gesundheitssystems in Richtung Prävention sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, betonte Berek. „Das hat die aktuelle DAK-Studie zum Personalmangel drastisch aufgezeigt. Der Krankenstand in Mangelberufen ist bereits heute mit bis zu 7,0 Prozent überdurchschnittlich hoch. Der Studie zufolge leidet jeder Vierte, der Personalnot im Arbeitsumfeld erlebt, unter Schmerzen, und ein Drittel unter Schlafstörungen. Mangelnde Prävention gefährdet die Wirtschaftskraft in Deutschland. Schon jetzt erleben wir einen hohen Personalmangel quer über alle Branchen. Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet bis 2030 mit einer Lücke von rund fünf Millionen Fachkräften.“

„Betriebliches Gesundheitsmanagement stärker fördern“

Berek rief die Bundesregierung dazu auf, das betriebliche Gesundheitsmanagement stärker zu fördern und dafür zu werben. Außerdem müsse es Anreize für die Bevölkerung geben, selbst mehr für die Gesundheit zu tun. „Das ist auch eine Aufgabe der Krankenkassen. Derzeit erleben wir den entgegensetzten Trend. Obwohl wir durchgesetzt haben, dass die Kur zur Pflichtleistung wird, lehnen die Krankenkassen die Kuren weiter munter ab. Es kann auch nicht sein, dass eine große deutsche Krankenkasse Tarife mit Beitragsrückerstattungen anbietet, wenn die Versicherten keine Leistungen in Anspruch nehmen. Damit werden wohl viele auf Physiotherapie, Rückentraining und ambulante Vorsorgeleistungen verzichten.“

Der Bayerische Heilbäder-Verband habe bewusst in jüngster Zeit wissenschaftlich evaluierte und begleitete Präventionsangebote entwickelt. „Beispiele dafür sind unsere Projekte ‚WaldGesundheit‘, Allergikerfreundlicher Urlaub, Long-Covid-Programme oder Burnout-Vorsorge. Unsere Heilbäder und Kurorte sind mit ihrer medizinisch- therapeutischen Kompetenz die richtigen Partner für Prävention. Wir entwickeln auch die Digitalisierung weiter. Daran kann sich die Politik ein Beispiel nehmen.“

Die bayerischen Heilbäder und Kurorte seien mit einer Brutto-Wertschöpfung von fast 5 Milliarden Euro und 100.000 Arbeitsplätzen im ländlichen Raum ein wichtiger Faktor in der Gesundheitswirtschaft und auch im Tourismus. Nahezu jede vierte Übernachtung finde in einem bayerischen Heilbad oder Kurort statt.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerischer Heilbäder Verband / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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