Rosenheim – Der Besuch der Christmette gehört für viele an Heiligabend dazu. Aber welche Regeln gelten heuer? 3G, 2G oder gar kein G? Die Politik überlässt die Entscheidung weitestgehend den Kirchen. Eine einheitliche Regelung gibt es auch in Rosenheim nicht.
25 Christmetten, Andachten und Krippenfeiern finden alleine am 24. Dezember in Rosenheim statt. Die Corona-Regeln sind dabei unterschiedlich. Info / Foto: Martin Aerzbäck
Bei den drei Rosenheimer Stadtteilkirchen am Inn, am Wasen und am Zug finden alleine am 24. Dezember 25 Christmetten, Andachten und Krippenfeiern statt. Eine einheitliche Regelung, unter welchen Bedingungen die Weihnachtsgottesdienste im zweiten Jahr der Corona-Pandemie stattfinden, gibt es nicht. Selbst von Kirche zu Kirche können sich die Regeln unterscheiden. Vor dem Besuch eines Gottesdienstes empfiehlt sich darum auf jeden Fall der Blick in den Pfarrbrief. Hier jetzt aber schon mal ein kurzer Überblick:
Die Stadtteilkirche am Inn, dazu zählen St. Nikolaus, St.Hedwig und Heilige Familie, wendet 3G-Plus an. Die Teilnahme ist damit nur mit Impf- oder Genesenennachweis oder gültigem PCR-Test möglich. Ein einfacher Schnelltest reicht nicht. Bei Kindern unter zwölf Jahren und Schülern, die regelmäßig in der Schule getestet werden, entfällt die Nachweispflicht
Es müssen keine Abstände eingehalten werden. Dafür besteht dauerhaft FFP2-Maskenpflicht, das bedeutet auch beim Singen muss die Maske aufbleiben. Anmeldung zu den Gottesdiensten muss man sich nicht.
Die Pfarei Heilige Familie in der Kastenau bietet am 24. Dezember um 16 Uhr eine Kinderkrippenfeier im Freien vor dem Pfarrheim an, mit Abstand, aber ohne G.
Ebenfalls ein guter Tipp für Menschen, die sich aufgrund der aktuellen Situation vor einem Besuch in geschlossenen Räumen scheuen oder nicht gegen Corona geimpft sind, ist der traditionelle Auftritt der Bläsergruppe nach der Christmette in St.Nikolaus (Beginn 23 Uhr mit 3Gplus) gegen Mitternacht auf dem Max-Josefs-Platz. Da sind dann alle Gläubigen gleichermaßen willkommen.
Hier geht es zur Gottesdienstordnung der Stadtteilkirche am Inn:
Bei der Stadtteilkirche am Wasen, dazu zählen Heilig Blut, Oberwöhr und Pang, finden alle Gottesdienste am Heiligen abend im Freien statt und damit allen Gläubigen eine Teilnahme zu ermöglichen.
Für Gottesdienste in den Kirchen gilt seit 26. November eine FFP2-Maskenpflicht. Die Maske darf auch am festen Sitz- oder Stehplatz nicht mehr abgenommen werden. Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sind von der Maseknpflicht befreit. Für Kinder und Jugendliche zwischen dem 6. und 16. Geburtstag ist eine OP-Maske ausreichend.
Hier geht es zum Pfarrbrief mit der Gottesdienstordnung für Weihnachten:
In der Stadteilkirche Rosenheim am Zug, dazu zählen die Pfarreien Christkönig, St. Michael und St. Quirinus, reicht für die Teilnahme der Gottesdienste ebenfalls das Tragen einer FFP2-Maske aus. Wichtig ist die Einhaltung der Mindestabstände. Weil diese in der vergleichsweise kleinen Kirche von St. Michael bei hoher Besucherzahl nicht mehr gewährleistet werden kann, wird die Christmesse dort, wie bereits im vergangenen Jahr, auch im Freien auf eine Videoleinwand übertragen.
Kommentar
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, heißt eines der bekanntesten und beliebtesten Adventslieder. Aber diese Einladung gilt in Zeiten von Corona am Heiligen Abend nur bedingt. In Bayern gelten seit Anfang Dezember verschärfte Corona-Reglungen. Was das nun genau für die Weihnachtsgottesdienste bedeutet, überlässt die Politik weitestgehend den Kirchen. Die bayerische Landeskirche gab Empfehlungen heraus, die Umsetzung bleibt aber den jeweiligen Gemeinden vorbehalten. Das Ergebnis: Ein bayernweiter Flickenteppich von Maßnahmen. Von 2 G bis kein G ist alles dabei.
Die gute Nachricht für die Stadt Rosenheim: Sowohl die katholischen als auch evangelischen Kirchen sind bemüht, allen Gläubigen den Zutritt zu ermöglichen. Es gilt also zumindest nirgends 2G.
Am strengsten bei den Bestimmungen ist die Stadtteilkirche am Inn mit 3G-Plus. Für die Teilnahme ist als Minimum die Vorlage eines gültigen PCR-Tests erforderlich.
Sicher nachvollziehbar angesichts der aktuellen Lage, und dennoch macht sich bei mir ein mulmiges Gefühl breit, wenn ich an das bekannte Jesus-Wort aus der Bibel denke: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. (Joh.6, 37)“
Der Heilige Abend ist ein sehr sensibler Tag, vor allem für einsame und psychisch labile Menschen. Soziale Weihnachtsfeiern, die ihnen halfen, diesen Tag zu überstehen, werden 2021 wieder nicht stattfinden. Die Gottesdienste sind so für sie die einzige Möglichkeit, ihren eigenen vier Wänden und traurigen Gedanken zu entfliehen.
Weihnachten ist das Fest der der Liebe. Dabei geht es auch um Miteinander, Gemeinschaft und der Überbrückung von Gegensätzen. Kein Mensch sollte sich da ausgeschlossen und unwillkommen fühlen. Und wo ein Wille ist, ist immer ein Weg, das zeigt die Stadtteilkirche am Wasen. Dort wurden alle Gottesdienste am Heiligen Abend ins Freie verlegt. Eine gute Entscheidung, finde ich.
Karin Wunsam
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