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Grenzbilanz der Bundespolizei Freilassing für 2023: 11.93 unerlaubt Eingereiste

Symbolfoto Bundespolizei

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

23. Februar 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Freilassing / Bayern – 11.093 unerlaubt eingereiste Personen registrierte die Bundespolizeiinspektion Freilassing im Jahr 2023. Bayernweit waren es 34.209. Bundesweit: 127.549. Das geht aus der Bilanz der Bundespolizeidirektion München hervor. 

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Damit ist die Zahl das zweite Jahr in Folge mehr als doppelt so hoch als im Vergleichsjahr 2021, wo die Bundespolizei in Freilassing noch 5.324 Fälle ermittelte. Besonders gefordert waren die Beamtinnen und Beamten des Bundespolizeireviers Mühldorf am Inn. Hier haben sich die Feststellungszahlen unerlaubt eingereister Personen im Vergleich zum Jahr 2022 fast verdreifacht (1.759 Fälle in 2023; 637 Fälle in 2022; 480 Fälle in 2021).
Die Feststellungszahl geschleuster Personen liegt mit 3.855 im Jahr 2023 fast drei mal so hoch, wie im Jahr 2022 und somit auf dem höchsten Niveau seit Bestehen der Dienststelle. In diesem Zusammenhang nahmen die Beamtinnen und Beamte der Bundespolizeiinspektion Freilassing im Jahr 2023 insgesamt 469 Schleuser fest.

Bereits im August 2023 übertraf die Gesamtzahl der registrierten geschleusten Personen die Feststellungen aus dem Vorjahr 2022. Am Standort in Freilassing erweiterte die Bundespolizei daher mit Unterstützung von THW, Feuerwehr, Rettungsdienst und weiteren Partnern die räumlichen Kapazitäten durch Container und Zelte, um die Versorgung und Bearbeitung der Fälle sicherzustellen.
Erschreckend sind dabei die Feststellungen, die dem Tatbestand der Schleusung unter lebensgefährdenden, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlungen bzw. einer schweren Gesundheitsgefährdung zuzurechnen sind (vgl. § 96 Abs. 2 Nr. 5 AufenthG). Diese Feststellungen haben sich im Vergleich zum Jahr 2022 fast verdreifacht und im Vergleich zum Jahr 2021 mehr als verzehnfacht (140 Fälle in 2023; 51 Fälle in 2022; 12 Fälle in 2021). Tragischer Höhepunkt dieser Entwicklung war der schwere Unfall auf der A94 mit sieben Toten und mehreren Schwerverletzten am 13. Oktober.

Am häufigsten stellten die Einsatzkräfte hierbei türkische, syrische und afghanische Staatsangehörige fest. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr nutzten die meisten unerlaubt eingereisten Personen ein Kraftfahrzeug als Transportmittel (fast die Hälfte aller Fälle) und nicht das Reisemittel Bahn – welches im Jahr 2022 am häufigsten für die unerlaubte Einreise genutzt wurde.

Zudem erzielten die Beamtinnen und Beamten bei den polizeilichen Kontrollen im vergangenen Jahr 5.334 Fahndungstreffer und vollstreckten dabei 993 Haftbefehle. Dies stellt seit der Indienststellung der Bundespolizeiinspektion Freilassing im Jahr 2017 einen Höchstwert dar.

Polizeidirektor Stefan Kurth, Leiter der Bundespolizeiinspektion Freilassing: „Das Jahr 2023 hat die Bundespolizei Freilassing vor neue und extreme Herausforderungen gestellt. Die Rücksichtlosigkeit und das skrupellose Handeln der Schleuser waren dabei prägend. Zusammen mit unseren Unterstützungskräften der Bundesbereitschaftspolizei, anderer Bundespolizeidienststellen sowie unseren Partnern in der Region konnten wir die Schleusungskriminalität erfolgreich bekämpfen. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich ausdrücklich für das Engagement, die hohe Motivation und das stets umsichtige Handeln aller beteiligten Einsatzkräfte.“
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)

 

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