Trostberg / Landkreis Traunstein – In der Bahnhofstraße fand kürzlich eine großangelegte Feuerwehrübung in der ehemaligen Gaststätte „Salzburger Hof“ statt, die derzeit als Übungsobjekt von den Rettungskräfte genutzt werden darf.
Angenommen wurde ein Vollbrand des Anwesens, in dem sich noch mehrere Personen befunden hatten. An der Übung nahmen neben der Freiwilligen Feuerwehr Trostberg auch die Freiwilligen Feuerwehren Lindach, Heiligkreuz und Oberfeldkirchen sowie die Werkfeuerwehr Chemiepark Trostberg und Aktive des Bayerischen Roten Kreuzes aus Trostberg teil. Die Ideen zu dieser fordernden, aber dennoch realistischen Übungen hatte Kommandant Hans-Peter Heimbach, der im Vorfeld auch kaum jemanden „ins Drehbuch einweihte“.
Die ehemalige Gaststätte „Salzburger Hof“ an der Bahnhofstraße, die darüber hinaus vier Wohnungen und einen weitläufigen Speicher im Dachgeschoss über insgesamt drei Stockwerke beheimatet, diente als Schauplatz des Geschehens. Die Rettungskräfte wurden mit einem anspruchsvollen und komplexen Szenario konfrontiert: Der angenommene Vollbrand der Gaststätte erforderte zwei Einsatzabschnitte, einer für das Brandobjekt selbst und ein weiterer zur Wasserversorgung. Beim „Innenangriff“ lag der Fokus auf der Suche und Rettung von Personen in dem stark verrauchten Gebäude. Mehrere Atemschutztrupps arbeiteten zusammen, um die vermissten und verletzten Personen zu finden und sicher ins Freie zu bringen.
Personenrettung aus dem ersten Stock
Zur Personenrettung aus dem ersten Stockwerk kamen Steckleitern zum Einsatz, aus dem Dachgeschoss musste zwei Personen mit Drehleitern gerettet werden. Die Menschenrettung entwickelte sich, völlig unerwartet, zu einer spektakulären Situation, da die Darsteller mit ihren realitätsgetreu geschminkten Verletzungen auch aus verschiedenen Fenstern kletterten, um sich vor dem Feuer in Sicherheit zu bringen. Diese brenzlige Situation musste von den beteiligten Helfern mit viel Fingerspitzengefühl sowie schnellem Handeln beseitigt werden. Damit den „Schauspielern“ nichts passiert, wurden sie zuvor eigens mit einer doppelten Absturzsicherung gesichert.
Die „Wasserentnahme und -Fortleitung“ bildete einen weiteren Übungsschwerpunkt. Hier kamen zwei tragbare Feuerlöschkreiselpumpen zum Einsatz, um das benötigte Löschwasser aus der nahegelegenen Alz, unter anderem über eine Schlauchüberführung einer Straße, an die Übungsstelle zu pumpen. Da eine ausreichende Wasserversorgung in Brandfällen dieser Größenordnung von entscheidender Bedeutung ist, wurde sowohl die Fördermenge als auch die Kommunikation der Einsatzkräfte über die gesamte Distanz auf die Probe zu stellen.
Zusammenarbeit ein wichtiger Punkt
Neben der Brandbekämpfung und der Wasserversorgung musste koordinierte Zusammenarbeit der Einsatzleitung mit den verschiedenen Feuerwehren und Rettungsorganisationen auf die Beine gestellt werden. Die Feuerwehren aus Trostberg, Lindach, Heiligkreuz und Oberfeldkirchen mussten Hand in Hand arbeiten, um die Übungsziele zeitnah und fachlich richtig zu erreichen. Unterstützt wurden sie dabei von der Drehleiter der Werkfeuerwehr Chemiepark Trostberg sowie einem Rettungswagen der des Bayerischen Kreuzes. Die Trostberger Sanitäter kümmerten sich insbesondere um die Weiterversorgung der „Verletzten“ nach deren Rettung durch die Feuerwehrkräfte.
Insgesamt waren etwa 100 Ehrenamtliche mit 16 Einsatzfahrzeugen an der Übung beteiligt. Der zuständige Kreisbrandmeister Alexander Heide war als Übungsbeobachter vor Ort und zeigte sich von der Zusammenarbeit und den Abläufen begeistert. „Obwohl man an den gesamten Abläufen nur wenig Lernfelder der Ehrenamtlichen ausmachen konnte, so werden diese Fehler bei zukünftigen Einsätzen nicht gemacht und fördern somit den Wissensstand der Aktiven“, betonte er im Gespräch mit Stefan Lohwieser von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein, der zusammen mit Daniela Steiner als „Pressebetreuer“ für eventuell eintreffende Medienvertreter vor Ort war. Als Zuschauer verfolgten unter anderem die 2. Bürgermeisterin der Stadt Trostberg, Marianne Penn, und der Feuerwehrreferent der Stadt Trostberg, Alois Kellner, die Übung und zeigten sich einhellig beeindruckt von der Leistungsfähigkeit und dem Engagement der Rettungskräfte.
„Die erfolgreiche Durchführung dieser Großübung unterstreicht die hohe Einsatzbereitschaft und die gute Zusammenarbeit unserer Feuerwehren und Rettungsorganisationen“, betonte der Organisator Hans-Peter Heimbach am Ende der Übung und ergänzte, „derartige Übungen sind von großer Bedeutung, um im Ernstfall schnell und effektiv agieren zu können und somit Leben zu retten und Sachwerte zu schützen“. Nach Abschluss der Aufräumarbeiten trafen sich alle Teilnehmer zu einer gemeinsamen Brotzeit, zu der die Stadt Trostberg als „kleines Dankeschön“ für das ehrenamtliche Engagement eingeladen hatte.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein)
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