Großes Interesse beim Auftakt der Rosenheimer Bürgerversammlungen 2025: Am Mittwochabend (1.10.2025) kamen zahlreiche Bürger in den Gasthof Happinger Hof in Happing, um sich über Entwicklungen in ihren Stadtteilen zu informieren und über Themen wie das geplante Wohnprojekt Kastenauer Hof, das ehemalige Seehotel Hubertus sowie weitere Anliegen in Happing und Kastenau zu diskutieren.
Die erste Bürgerversammlung des Jahres in Rosenheim fand im Gasthof Happinger Hof statt und richtete sich an die Stadtteile Aisinger Landstraße, Happing, Heilig Blut, Kaltmühl, Kaltwies und Kastenau. Das Interesse war groß, zusätzliche Sitzgelegenheiten mussten aufgestellt werden. Auch viele Stadträte waren gekommen – sie durften sich jedoch wie immer bei Bürgerversammlungen üblich nicht an den Diskussionen aktiv beteiligen.
„Kastenauer Hof“ eines der zentralen Themen
Ein zentrales Thema war das geplante Wohnprojekt „Kastenauer Hof“. Bereits im Januar dieses Jahres hatten Bewohner des Stadtteils Kastenau bei einer Informationsveranstaltung ihre Bedenken zu einem Wohnprojekt auf dem Areal des ehemaligen „Kastenauer Hofs“ geäußert. Die Kritikpunkte reichten vom erhöhten Verkehrsaufkommen über fehlende Fußwege bis hin zu möglichen Gefahren durch die Versiegelung großer Flächen. Oberbürgermeister Andreas März erläuterte bei der Bürgerversammlung den aktuellen Stand: In den vergangenen Monaten habe es zwar Gespräche zwischen Eigentümern, Bauherren und Anwohnern gegeben. „Es gab eine Annäherung, aber keine Schnittmenge“, so März.. Deshalb habe die Stadt beschlossen, den Mietvertrag im Kastenauer Hof bis Ende 2027 zu verlängern. Aktuell sind dort 30 Asylbewerber untergebracht, sodass sich zunächst nichts am bestehenden Zustand ändert.
Seehotel Hubertus war weiteres Thema
Ein weiteres Thema war das ehemalige Seehotel Hubertus am Happinger See. Das Gebäude soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Im Gespräch ist die Vergabe eines Erbbaurechts an einen privaten Investor. Die Bürgerinitiative Happinger See hatte 2024 rund 4.300 Unterschriften gesammelt, um Alternativen zum Abriss vorzuschlagen. Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim hatten zudem in ihren Masterarbeiten mögliche Nutzungskonzepte entwickelt. Laut Oberbürgermeister März seien die Entwürfe teils sehr spektakulär, doch auch bei diesem Thema sei das letzte Wort noch nicht gesprochen; die endgültige Entscheidung liege beim Stadtrat. Aktuell werde ein Antrag auf Vorbescheid geprüft, der zunächst kläre, welche baurechtlichen Möglichkeiten für den Neubau grundsätzlich bestehen.
Antrag zur „barrierefreien“ Bürgerversammlung
Ein weiterer Punkt auf der Versammlung war die „barrierefreie“ Durchführung der Bürgerversammlungen selbst. Ein Antrag wurde eingebracht, dass künftig Protokolle erstellt werden sollen, die auch Bürgern zugänglich sind, die nicht an der Versammlung teilnehmen können. Darüber wurde abgestimmt – ohne Gegenstimme – sodass künftig mit Protokollen zu rechnen ist. Außerdem sollen eingereichte Anträge künftig im Vorfeld öffentlich einsehbar werden, lautete eine weitere Forderung.
Weitere Themen waren unter anderem der Bebauungsplan Eichfeldstraße, Klimaneutralität und die Ausweichrouten des Verkehrs, insbesondere für Lkws über Kastenau und Happing.
In der kommenden Woche stehen die nächsten Bürgerversammlungen an: Stadtbereich Süd am Dienstag, 7. Oktober (Kirchenwirt Pang), Stadtbereich Mitte am Donnerstag, 9. Oktober (Tante Paula im Mailkeller), Stadtbereich Nord am Mittwoch, 15. Oktober (Gasthof Höhensteiger) sowie Stadtbereich Mitte Süd-West am Donnerstag, 23. Oktober (Gasthof Alt-Fürstätt).
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Josefa Saudhammer)


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