Rosenheim – Der Grüne Markt in Rosenheim soll attraktiver und größer werden. Darum wird die Kaiserstraße in diesem Bereich an den Samstagen gesperrt. Ein Problem damit haben die anliegenden Geschäftsinhaber. Sie klagen über Umsatzeinbußen an diesen Tagen. Unterstützung haben sie nun vom Rosenheimer City-Management bekommen.
Grundsätzlich befürwortet das Rosenheimer City-Management das Marktgeschehen auf dem Ludwigsplatz. Das stellt der Verein in seinem Positionspapier klar: „Wir möchten das Marktgeschehen nicht nur erhalten, sondern gerne auch ausbauen“, heißt es darin.
„Kein schönes Stadt- und Marktbild“
Aber ein Punkt bereitet dem City-Management Sorge: die samstägliche Sperrung der Kaiserstraße im Bereich des Grünen Marktes: „Die Beeinträchtigungen für die Autofahrer ist gerade in der aktuellen Verkehrs- und Baustellensituation in Rosenheim nicht hinnehmbar.“, so das Rosenheimer City-Management. Selbst in den Medien werde aufgrund des Verkehrschaos davor gewarnt , mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Dazu komme, dass der Markt oft halb leer sei und häufig auch noch Autos der Fieranten direkt auf der Marktfläche parken würden: „Dies ist kein schönes Stadt- und Marktbild“.
Nicht zufrieden mit der aktuellen Situation sind auch viele der anliegenden Einzelhändler. Sie klagen über teils deutliche Umsatzeinbußen an den Samstagen. „Wenn die Kunden nicht zu uns kommen können, weichen sie halt auf andere Geschäfte aus, beispielsweise im Aicherpark. Und viele kommen dann auch gar nicht mehr, ärgert sich ein Geschäftsinhaber im Gespräch mit Innpuls.me.
Er und viele der anderen Geschäftsinhaber rund um den Grünen Markt waren dann auch mit dabei, als am vergangenen Donnerstag (17.7.2025) in der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus und des Ausschusses für Verkehrsfragen und ÖPNV darüber darüber diskutiert wurde, wie es nun mit dem Grünen Markt weitergehen soll.
Im Positionspapier des Rosenheimer City-Managements wird angeregt, die samtägliche Sperrung möglichst mit sofortiger Wirkung auszusetzen. Diesem Wunsch schließen sich viele der betroffenen Geschäftsinhaber an. Zu gerne hätten sie in der Sitzung den Stadträten und der Stadtverwaltung ihre Sicht der Dinge nahegelegt. „Ich würde mir wünschen, dass man auf uns zugeht und mit uns spricht, bevor etwas beschlossen wird, wie eben diese Sperrung der Kaiserstraße. Aber das ist leider nicht der Fall. Und leider sind wir jetzt auch bei dieser Sitzung nur Zuhörer, die sich nicht einbringen dürfen und damit einfach still hinnehmen müssen, was da nun beschlossen wird,“ bedauert einer der Geschäftsinhaber.
Einstimmig für Weiterführung der samstäglichen Straßensperrung
Einstimmig beschlossen wurde dann, dass der Grüne Markt so weiterläuft, wie aktuell der Fall – es bleibt also bei der Sperrung der Kaiserstraße in diesem Bereich. „Wenn samstags mit dem Auto durchfahren will, ärgere ich mich schon, Aber die Erweiterung des Marktes finde ich trotzdem schön. Darum bin ich der Meinung, man soll so weitermachen „, meinte beispielsweise AfD-Stadtrat Andreas Kohlberger. Auch SPD-Stadträtin Ricarda Krüger wollte der Bitte des City-Managements nicht folgen: : „Rückgängig machen wäre falsch“, steht für sie fest und Dr. Wolfgang Bergmüller, Fraktionsvorsitzender der CSU betonte: „Wir müssen dem Markt eine Chance geben, sich zu etablieren.“
„Keine zweite Rolle Rückwärts“
Christine Degenhart von den Freien Wählern warnte vor einer ähnlichen „Rolle Rückwärts“ wie bei der Fußgängerzone in der Münchner-Straße, die nach kurzer Zeit wieder aufgelöst wurde (wir berichteten). Sie, CSU-Stadtrat Daniel Artmann und Peter Rutz, Fraktionssprecher der von Bündnis 90 / Die Grünen zeigten aber auch Verständnis für die Sorgen der betroffenen Einzelhändler. „Die Kommunikation mit den Einzelhändlern muss verbessert werden,“ so Christine Degenhart. Darüber hinaus sieht sie auch noch Verbesserungspotential in der Gestaltung des Marktes an sich. Daniel Artmann meinte, es sei wichtig, sich genau anzuschauen, welche Auswirkungen die Sperrung tatsächlich auf die Einzelhändler habe. „Da muss es auch Kompromisse geben“, wünschte er sich..
Peter Rutz von den Grünen regte die Einführung eines „Kümmerers“ für den Grünen Markt an. „Das muss jemand sein, der um 6 Uhr früh schon am Markt ist und ein gutes Verhältnis zu den Fieranten hat“, meinte er.
So einen „Kümmerer“ würde ein Gastronom am Ludwigsplatz auch sehr begrüßen. „Das wäre eine gute Sache. Dann könnte man miteinander ins Gespräch kommen und Ideen weiterentwickeln“, meinte er im Gespräch mit Innpuls.me nach der Sitzung. Er hätte da auch schon eine Idee parat, wie man die Kaiserstraße an den Samstagen wieder für den Verkehr freigegeben und dennoch die Markt-Erweiterung beibehalten könnte: „Statt auf die Kaiserstraße könnte man den Markt ebenso gut in die Adlzreiter Straße hinein ausdehnen. Da gäbe es wesentlich weniger Probleme mit dem Verkehr“.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild. Archiv Innpuls.me)


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