Palling / Landkreis Traunstein – Viele Menschen folgten der Einladung des Aktionsbündnisses für Bürgerwindräder im Landkreis Traunstein. Neben einem Erfahrungsbericht mit dem Titel „Wir leben gut mit unseren Windrädern in Wildpoldsried“ konnten viele Besucher die Möglichkeit nutzen, um Fragen zu stellen.
In seiner Begrüßung freute sich Georg Huber, der Sprecher des Bündnisses, dass viele Gäste in den Saal des Gasthauses Michlwirt gekommen sind. „Das Thema Windenergie ist aktueller denn je“, sagt er.
Gleichzeitig brachte er seine Freude zum Ausdruck, dass man mit dem Hauptreferenten des Abends Informationen aus mehr als 25 Jahren Erfahrung erhalten wird. Die Gemeinde Wildpoldsried hat bereits im Jahr 2000 die ersten Anlagen als „Bürgerwindräder“ aufgestellt und betreibt derzeit neun Anlagen auf eigenem Gebiet und zwei weitere in der angrenzenden Gemeinde.
Der stellvertretende Bürgermeister Günter Mögele betonte „dass wir nur erfolgreich waren, weil alle an einem Strang gezogen haben und das Potential bereits vor mehr als 25 Jahren erkannt wurde“. „Wir mussten immer aufs Geld schauen und haben festgestellt, dass die Energiekosten zu den größten Ausgabeposten gehören, wir wollten daher die Energie vor Ort erzeugen und somit das Geld in der Region halten“.
Entscheidend dabei sei die Bürgerbeteiligung, so haben die rund 2.600 Einwohner schwäbischen Gemeinde im Landkreis Oberallgäu etwa 70 Millionen Euro in die Anlagen investiert. Dank schlanker Strukturen mit nur einem Geschäftsführer und viel ehrenamtlichem Engagement konnten sich die Beteiligten in den letzten Jahren über eine gute Rendite erfreuen.
In seinem Vortrag appellierte er auch daran, dass man schauen muss, dass man die Anlagen in kommunaler Hand behält und die Bürger beteiligt. „Sobald Baurecht vorliegt stehen Investoren in den Startlöchern“, betonte er. Gleichzeitig informierte er, dass in Bayern die durchschnittliche Genehmigungszeit rund 5,5 Jahre betrage. Seiner Meinung nach „sind die Windräder im Wald gut aufgehoben“ er begründete das mit den ohnehin meist vorhandenen Wirtschaftswegen sowie dem geringen Flächenverbrauch. Abschließend informierte der Referent darüber, dass in Wildpoldsried derzeit intensiv daran gearbeitet wird, aus der überschüssigen Energie vor Ort grünen Wasserstoff zu erzeugen.
Fragerunde im Anschluss
Im Anschluss an den gut einstündigen Vortrag hatten die Besucher die Möglichkeit Fragen in schriftlicher Form einzureichen, die durch den Gastreferenten oder die Mitglieder des Aktionsbündnisses für Bürgerwindräder im Landkreis Traunstein beantwortet wurden.
So wurde zum Beispiel gefragt wie weit die Entfernung die Windanlagen zu Wohnbauten sind . „Einzelne Anwesen sind knapp 600 Meter von den Anlagen entfernt. Dies ist deutlich unter der 10 H Regelung. Durch die Pachteinnahmen und die Erlöse aus den Investitionen profitieren die Anwohner und so gibt es bei uns keine Probleme“, so Günter Mögele.
Ob es Informationen über getötete Vögel gäbe wollte ein weiterer Besucher wissen. Mögele sagte dazu, „Haupttodesursache für tote Vögel sind vergiftete Nager und Kleintiere, die von ihnen gefressen werden. Windräder sind in allen mir bekannten Statistiken jeweils ganz unten auf der Liste“.
Abschließend löste Hans Schupfner die Fragen des Energie Quiz auf und ermutigte die Versammlungsbesucher, sich mit den Ergebnissen der Meinungsumfrage auseinanderzusetzen. Auf Schautafeln konnten die Gäste zu verschiedenen Aussagen Punkte vergeben. Die beiden Sprecher Georg Huber und Hans Stalleicher überreichten dem Gastreferenten als kleines Dankeschön einen Präsentkorb mit Leckereien aus der Region. Christa Wimmer aus Waging kritisierte die Veranstalter wegen der fehlenden Diskussionsmöglichkeit an diesem Infoabend und gab bekannt, dass am 4. Dezember im Gasthaus Jobst in Rettenbach eine weitere Informationsversammlung stattfinden geplant ist, an der auch ein Diplomphysiker sprechen wird.
(Quelle: Pressemitteilung Traunstein Hubert Hobmaier / Beitragsbild: Copyright Hubert Hobmaier)
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