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Gute Nachrichten bei Krebsbehandlung

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

20. Dezember 2021

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim / Bayern – Nachdem das Symposium des Onkologischen Zentrums am RoMed Klinikum Rosenheim im letzten Jahr pandemiebedingt ausfallen musste, waren sich dessen Leistungsträger einig, nicht ein weiteres Jahr ohne ein Fortbildungsangebot für die ärztliche Kollegen verstreichen zu lassen. So besuchten rund 100 interessierte Teilnehmer  aus dem Ärztlichen Kreisverband Rosenheim das erstmals aufgrund der hohen Inzidenzzahlen als Online-Webinar präsentierte Symposium.

Im ersten Teil der Veranstaltung standen die konservativ-medikamentösen Therapiemöglichkeiten sowie die moderne pathologische Diagnostik im Vordergrund. Dr. Markus Wöhr, Chefarzt der urologischen Abteilung und Priv.-Doz. Dr. Schnelzer, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe stellten die modernen medikamentösen Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung von Nierenzell- und Harnblasenkrebs sowie Eierstock- und Brustkrebs dar. Bei den urologischen Tumoren sei die Immuntherapie mittlerweile fester Bestandteil der medikamentösen Behandlung. Hier würde man in Kombination mit anderen zielgerichteten Medikamenten, die in der Regel als Tabletten eingenommen werden, auch in der nicht heilbaren Situation erstaunliche Erfolge erzielen.

Lebenserwartung
entscheidend verlängern

In der Behandlung von Tumoren aus dem Gebiet der Frauenheilkunde eröffnen genetische Veränderungen in den Tumoren oder in den Körperzellen neue Angriffspunkte für Therapien. Durch gut verträgliche Therapien in Tablettenform, die genau auf diese Veränderungen abzielen, könne auch hier die Prognose der Patienten erheblich verbessert werden.
Ebenso bei der Therapie des Darmkrebses – beim Mann die dritthäufigste Krebsart – bei der Frau am zweithäufigsten nach Brustkrebs, gilt, dass auf besondere Situationen abgestimmte, zielgerichtete Therapien zum Einsatz kommen und besonders in der nicht heilbaren Situation die Lebenserwartung der Betroffenen entscheidend verlängert werden kann. Voraussetzung dafür ist laut Dr. Gerhard Puchtler, Departmentleiter der Hämatologie und Internistischen Onkologie sowie Leiter des Onkologischen Zentrums, dass entsprechende Testungen an den Tumorzellen der Patienten im Vorfeld der Therapieentscheidung durchgeführt werden. Nur auf der Basis der genauen Testungen könne die Behandlung individuell und optimal angepasst werden. Dr. Thomas Richter aus dem Pathologischen Institut Rosenheim führte zu diesem Thema ausführlich aus. Letztendlich sei heutzutage eine moderne Pathologie mit ihren Analysen, die bis auf Veränderungen im Zellkern der Tumorzellen vordringt, der Weichensteller für die Entscheidung, welche Therapie für welchen Patienten die Bestmögliche ist.

Neue Möglichkeiten bei
Bauchspeicheldrüsenkrebs

Im zweiten Teil des Symposiums stand die interventionelle Versorgung von Patienten mit Schwerpunkt Bauchspeicheldrüsenkrebs im Mittelpunkt. Dr. Sabine Fromm-Haidenberger, Fachärztin für Strahlentherapie und Radiologie aus dem MVZ Strahlentherapie/Nuklearmedizin stellte eindrucksvoll die diagnostischen Möglichkeiten der PET-CT-Diagnostik in den Fokus ihres Vortrages. Prof. Dr. Katja Ott, Leiterin Oberer Gastrointestinaltrakt, erklärte anschließend die moderne, interdisziplinäre Behandlung des Pankreaskarzinoms. So könne ein Konzept aus Chirurgie und Chemotherapie bei richtigem Einsatz die Lebenserwartung der Patient*innen entscheidend beeinflussen. Ausschlaggebend dabei ist die operative Expertise, die am Onkologischen Zentrum in hoher Qualität vorhanden ist. Danach präsentierte Prof. Dr. Stefan von Delius, Chefarzt der Medizinischen Klinik II die neuesten Möglichkeiten moderner endoskopischer Intervention bei lokal fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs. Als besonderes Highlight berichtete Prof. Dr. Kai Nowak, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie abschließend über die chirurgisch-onkologische Therapie in Zeiten der Pandemie und die damit verbundenen Folgen unterlassener oder aufgeschobener Darmkrebsvorsorge.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsfoto: Ro Med Klinike (von links:) Gemeinsam stark für Krebspatienten: Priv.-Doz. Dr. Andreas Schnelzer, Chefarzt Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Dr. Kai Nowak, Chefarzt Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Dr. Markus Wöhr, Chefarzt Klinik für Urologie und Kinderurologie, Prof. Dr. Josef Stadler, Chefarzt Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie – RoMed Klinik Prien am Chiemsee, Prof. Dr. Stefan von Delius, Chefarzt Medizinische Klinik 2, Dr. Sabine Fromm-Haidenberger, Fachärztin für Strahlentherapie und Radiologie am MVZ Rosenheim, Prof. Dr. Katja Ott, Leitung Oberer Gastrointestinaltrakt/Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Dr. Thomas Richter, Pathologie Rosenheim, Dr. Gerhard Puchtler, Leitung Onkologisches Zentrum, Departmentleiter Internistische Onkologie, Medizinische Klinik 2.

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