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Happinger See: Jetzt soll sich Hochschule Gedanken zum“Seehotel Hubertus“ machen

Der Happinger See mit Sonne und Flugzeuglinien am Himmel, die sich im Wasser spiegeln

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. August 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Im Frühjahr diesen Jahres startete die Bürgerinitiative Happinger See eine Petition mit dem Titel „Naherholung für alle statt Profit für wenige“ und sorgte damit für mächtig Wirbel (wir berichteten). Nun gab es ein Treffen mit Rosenheimer Stadträten. Auch die Hochschule Rosenheim soll sich jetzt Gedanken zum ehemaligen „Seehotel Hubertus“ machen.

Mittlerweile sind bei der Petition schon gut 4000 Stimmen zusammengekommen. Laut der Petitions-Plattform „openPetition“ kommen davon gut 2.570 Stimmen von Rosenheimern. Um das geht es den Initiatoren: die Liegewiese soll in ihrer jetzigen Größe mit uneingeschränkten Seezugang für alle Bürger erhalten blieben. Das Grundstück, samt Bestandsgebäude, dem ehemaligen Seehotel „Hubertus“, soll dauerhaft in städtischer Hand bleiben. Die Nutzung des Gebäudes soll auf den Betrieb einer Gaststätte und eines Kiosks mit öffentlichen sanitären Anlagen beschränkt bleiben und im Bestand saniert werden. Die Bürgerinitiative will verhindern, dass ein Hotel oder Fremdenzimmer entstehen und spricht sich darüber hinaus gegen eine Vergabe im Erbbaurecht aus.

Es gibt aber nicht nur Unterstützer für dieses Vorhaben, sondern auch kritische Stimmen und dies führte in den vergangenen Wochen immer zu  kontrovers geführte Diskussionen (wir berichteten). Ein Gespräch mit Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März lief aus Sicht der Bürgerinitiative nicht zufriedenstellend (wir berichteten).  Sie kündigte daraufhin an, ihre Bemühungen sogar noch zu verstärken. Jüngst fand nun ein runder Tisch mit Vertretern des Stadtrats (CSU, Freie Wähler, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP) statt.
Die Bürgerinitiative Happinger See sieht die Gesprächsergebnisse insgesamt als wichtigen Schritt „in Richtung einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Nutzung des Geländes am Happinger See.“  Sowohl Bürgerinitiative als auch Stadtrat würden damit weiterhin auf einen offenen Dialog setzen, um eine bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden.

„Es bestand fraktionsübergreifende Einigkeit darüber, dass die Liegewiese in voller Größe im Besitz der Stadt Rosenheim bleiben soll“; freuen sich die Sprecher der Bürgeriniative Happinger See nach dem Gespräch. Kein Vertreter der anwesenden Fraktionen habe eine Vergabe dieses Grundstücksbereichs im Erbbaurecht unterstützt: „Das Grundstück soll gegebenenfalls geteilt werden“. Für diesen Fall hätten die Stadträte breite Einigkeit signalisiert, dass die Vergabe im Rahmen einer transparenten öffentlichen Ausschreibung stattfinden soll und ein langfristiger Vertrag zum Erbbaurecht strengen vertraglichen Regelungen zu einer zukünftigen wirtschaftlichen Nutzung erhalten muss. „Diese Regelungen z. B. im Hinblick auf öffentliche Veranstaltungen oder die Nutzung der Liegewiese sollen sicherstellen, dass die wirtschaftliche Nutzung des Geländes im Einklang mit den Interessen der Naherholung und des Landschaftsschutzes steht und dass mögliche Interessenskonflikte sicher vermieden werden“, so der Wortlaut in der aktuellen Pressemitteilung der Bürgerinitiative.

Hochschule soll alternative Vorschläge zu Abriss und Neubau erarbeiten

Bei dem Gespräch ging es dann auch um das Bestandsgebäude, dem ehemaligen Seehotel Hubertus. Die Bürgerinitiative Happinger See hatte die Idee, die Hochschule zu bitten, konkrete Alternativ-Vorschläge zu Abriss und Neubau auszuarbeiten – im Rahmen von ca. 10 bis 12 Masterarbeiten der Fakultät Innenarchitektur (Bauen im Bestand) – gegebenenfalls mit Unterstützung durch Expertise der Fachbereiche energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Die Hochschule Rosenheim habe dafür auch bereits ihre Bereitschaft erklärt.  Bis Ende Februar 2025 sollen die Ergebnisse der Masterarbeiten ausgearbeitet sein und dann  öffentlich vorgestellt werden. Der Stadtrat habe sich einverstanden erklärt, bis dahin keine Entscheidungen in der Sache zu treffen.
Für die Bürgerinitiative Happinger See ein Erfolg. „Insgesamt haben wir also zumindest Zeit bis in das Frühjahr hinein gewonnen“; schreiben sie dazu auf ihrer Homepage. Die gesammelten Unterschriften wollen sie in den kommenden Monaten an Rosenheimer Oberbürgermeister Andreas März öffentlich übergeben.
Das detaillierte Gesprächsprotokoll zum Treffen kann man nachlesen auf der Homepage der Bürgerinitiative Happinger See.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Info: Bürgerinitiative Happinger See / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)

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