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Hausbesetzung in der Innstraße 70: Aktivisten protestieren gegen Leerstand und hohe Mieten

Das seit Jahren leerstehende Haus in der Innstraße 79 wurde am Dienstagabend (18.10.2025) besetzt. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

29. Oktober 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

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Rosenheim – Während am Dienstagabend (28.10.2025) auf dem Rosenheimer Max-Josefs-Platz noch gegen „rechte Politik“ demonstriert wurde, besetzten Aktivisten in der Rosenheimer Innstraße ein seit Jahren leerstehendes Gebäude. Die Aktion sollte ein Zeichen gegen Wohnraumspekulation und aktuelle politische Aussagen setzen.

Während die Demonstration „Bürger gegen Rechts“ mit dem Motto „Wir sind das Stadtbild – Keine Töchter als Vorwand“ noch in vollem Gange war, wurde bekannt, dass in der Innstraße 70 ein Haus besetzt worden war. Das Gebäude, in dem früher eine Kneipe und später unter anderem ein Pizzalieferdienst untergebracht waren, steht bereits seit mehreren Jahren leer und ist bereits äußerlich in einem erkennbar maroden Zustand.

Reaktion auf politische Aussagen

In einer gegen 20.30 Uhr an Medien verschickten E-Mail erklärten die Aktivisten, ihre Aktion sei „eine deutliche Reaktion auf die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz“. Der CSU-Vorsitzende habe „Migrantinnen und Migranten als Problem im Stadtbild bezeichnet“. Die Aktivisten erklärten weiter, die eigentliche Herausforderung für Städte wie Rosenheim liege „nicht in der Migration, sondern in einem System, das Wohnraum als Ware betrachte und Menschen zu Objekten des Marktes mache“.

Während die Bevölkerung unter den immer weiter steigenden Mieten leidet, wird aktiv von den Problemen unserer Zeit abgelenkt“, so eine Sprecherin der Besetzergruppe. Ziel der Aktion sei es gewesen, auf den zunehmenden Leerstand und die Folgen der Immobilienpolitik aufmerksam zu machen. „Es spielt keine Rolle, ob ein Rosenheimer oder ein Berliner Investor das leerstehende Hotel ‚Zum Goldenen Hirsch‘ aufkauft. Das Problem ist das kapitalistische System“, sagte eine weitere Sprecherin.

„Haus wieder mit Leben füllen“

Nach eigenen Angaben zündeten die Besetzer während der Aktion mehrfach Pyrotechnik und nahmen im Inneren „erste Schritte, um dem Haus ein wenig Leben einzuhauchen“. Am Mittwochvormittag (29.10.2025) verließen sie das Gebäude „aus eigenem Entschluss“. „Die Aktion wurde nun ohne die Polizei selbstbestimmt beendet“, hieß es in einer weiteren Mitteilung. Die Botschaft sei angekommen, erklärten die Aktivisten, die ankündigten, auch künftig „gegen die Spekulationen mit Wohnraum, die Auswüchse des Immobilienmarktes und den Kapitalismus vorzugehen“.

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Bereits im Mai dieses Jahres war in Rosenheim ein leerstehendes Gebäude am Salzstadel besetzt worden. Damals beendete die Polizei den Einsatz mit einem größeren Aufgebot, zwei Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Auch im Jahr 2023 war es bereits zu einer Hausbesetzung gekommen – damals im ehemaligen Hotel „Goldener Hirsch“.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)

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