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Heute gibt es Übertrittszeugnisse

Bücherstapel vor Tafel. Oberstes Buch aufgeschlagen. Auf der Tafel zu lesen: Did You know?

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

2. Mai 2022

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Bayern – Für die Viertklässler in Bayern gibt es am heutigen Montag, 2. Mai.  die Übertrittszeugnisse. Diese geben dann den Weg dafür vor, wie es weitergehen soll oder kann mit der weiteren schulischen Bildung eines Kinders. Kritik daran gibt es schon lange. Auch der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) hinterfragt diese bayerische Praxis.

In Bayern richtet sich die Übertrittsempfehlung in der 4. Klasse der staatlichen Schulen auf dem Durchschnitt der Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht aus. Aus Sicht des BLLV ist diese starre Orientierung, die neben Bayern nur noch Sachsen und Berlin durchziehen, nicht geeignet für eine altersgerechte, valide und faire Zuweisung der Schülerinnen und Schüler auf die weiterführende Schularten, heißt es in einem Artikel des BLLV auf www.bllv.de. 
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann betont: „Die Stellen nach dem Komma entscheiden heute in Bayern erstmal über den weiteren schulischen Weg eines neun- oder zehnjährigen Kindes. Dieses Prinzip widerspricht einem modernen Menschenbild, der kindgerechten Ermöglichung von Bildungs- und Lebenschancen ebenso, wie den Prinzipien einer individuellen Sicht auf die Lernprozesse von Schülerinnen und Schüler. So sorgt dieses System für eine weiter wachsende Ungerechtigkeit im bayerischen Bildungssystem.“
Viele Schüler seien mit dem Leistungsdruck, dem Lernpensum, der Art des Feedbacks und dem Lernrhythmus überfordert. Zwar seien seitens der Politik vor allem unter der Voraussetzungen der Corona-Pandemie die Vergabe von Noten und Prüfungskultur überdacht worden. Am Ende hätten sich daraus aber nur marginale Änderungen ergeben.

Entscheidungsverantwortung
der Eltern stärken

Der BLLV plädiert dafür, die Verantwortung für den Übertritt der Entscheidung den Eltern zu überlassen, begleitet von der professionellen Einschätzung der Lehrer. Ein Weg, den schon viele Bundesländer erfolgreich gehen würden.
(Quelle: Artikel auf www.bllv.de / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

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