Cuxhaven / Twitterwelt – Auf Twitter gibt es eine ganze Reihe von Tier-Accounts. Ein Account gehört dem Maine Coon-Kater Cookie aus Cuxhaven: @Cookies_Welten. Im Interview mit Innpuls.me erzählt er, warum es immer mehr Twitter-Accounts von Tieren gibt. Außerdem plaudert er Privates aus. Und hat er noch eine große Bitte an alle, die sein Interview lesen: Augen und Ohren aufhalten, um seinen Bruder Filou zu finden. Das Katerchen wird seit über einen Monat vermisst.
Kater Cookie (rechts) mit seinem Brüderchen Filou. Die beiden Main Coon-Kater haben zusammen jede Menge Abenteuer erlebt. Leider ist Filou (links) seit Wochen verschwunden. Fotos: re
Frage: Cookie, wie kommt ein Kater zu einem eigenen Twitter-Account?
Antwort: Es geht in den sozialen Medien sooo viel um Politik und die Leute streiten sich viel. Als ich klein war, hab ich ganz viel Blödsinn gemacht und ich wollte die Leute zum Lachen bringen. Und das ist gut gelungen. Es gibt immer mehr Tier-Accounts. Die Tiere machen mir das nach. Einige Menschen suchen ganz bewusst nach Tier-Accounts, weil die einfach gute Laune machen.
Frage: Wie alt bist Du überhaupt und wo bist Du zur Welt gekommen?
Antwort: Ich bin am 24. September ein Jahr alt geworden, bin also schon ein großer Cookie. Geboren bin ich in Cuxhaven und da wohne ich auch heute noch, aber jetzt bei meinem Papa und nicht mehr bei meiner Katzen-Mama. Es ist schön hier, aber das Wetter ist oft doof. Es gibt viel Regen und Sturm.
Frage: Wann hast Du deinen „Papa“ kennengelernt?
Antwort: Papa wollte eine Katze haben, aber keine Rassekatze. Ein Freund sagte, dass wir gerade 6 Wochen alt waren und Papa fuhr mit ihm hin – aber nur zum Angucken. Papa kniete sich auf den Fußboden und meine kleine Schwester Nala und ich liefen zu ihm hin. Plötzlich sagte er: „Die beiden möchte ich haben, die sind sooo süß. Nala wurde durch ein Missverständnis anderen Leuten gegeben, aber ich zog dann mit 11 Wochen (kurz vor Weihnachten) bei Papa ein. Papa dachte 2 Monate lang, dass ich ein Mädchen bin.
Frage: Und auf Twitter bist Du seit Deiner Geburt vertreten?
Antwort: Ich bin auf Twitter, seit ich 12 Wochen alt war. Da hab ich noch jeden Tag Unsinn gemacht, z.B. die Mehltüten angeknabbert, die ganzen Nudeln aus der Tüte ausgepackt und Papa beim Spielen in die Füße gebissen. Aber weniger zu erzählen habe ich heute auch nicht. Ich erlebe seit dem Frühling auch draußen im Garten meine Abenteuer.
Frage: Was erzählst Du deinen Followern alles?
Antwort: Eigentlich erzähle ich meinen Followern alles, was ich so erlebe und worüber ich nachdenke. Es gibt lustige Tage und auch Traurige. Ich war mit 4 Monaten ganz plötzlich krank und das hab ich auch erzählt. Aber am Liebsten schreibe ich über lustige Dinge, die so passieren.
Frage: Trifft man auf Twitter nur nette Menschen oder gibt es auch welche, die nicht verstehen können, dass ein Kater einen eigenen Account hat?
Antwort: Auf Twitter sind nicht nur nette Menschen. Da gibt es zum Beispiel die Neider, die mit entfolgt sind, nur weil ich plötzlich so viele Follower hatte. Aber es gibt auch Menschen, die nicht verstehen, dass ich alleine denke und schreibe und meine Aussagen nicht die von Papa sind. Am schlimmsten sind die, die sagen, dass Papa nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, weil er mir einen Account gemacht hat. Für die sind Tiere nur „Gegenstände“. Die verstehen auch nicht, dass Leute mit Tieren sprechen. Papa ruft jeden Morgen: „Cookie, Filou, Paul, kommt rein, es gibt Essen!“
Frage: Was willst Du mit Deinem Twitter-Account bewirken?
Antwort: Eigentlich wollte ich, dass die Leute was Lustiges lesen können und nicht immer nur ernste Themen. Aber es passierte auch noch etwas anderes, etwas Wunderschönes: Viele Twitterer sind einsam und haben aus räumlichen, gesundheitlichen oder finanziellen Gründen kein eigenes Haustier. Denen „gehören“ wir nun auch allen. Sie erleben alles mit, was wir so machen und wie es uns geht und schreiben mir auch oft ihre Probleme. Es ist für viele einfacher, mit einem Kater zu schreiben als mit einem Menschen.
Frage: Jetzt will ich aber mal einiges über Dich persönlich erfahren. Was ist Dein Lieblingsspielzeug?
Antwort: Mein Lieblingsspielzeug ist ein kleiner Käfer mit Batterie. Der ist nur 3 Zentimeter lang und läuft rum. Den jage ich und trage den in den Flur auf den Steinboden, weil der da besser laufen kann. Leider findet das die Nachbarin von unten nicht gut, weil der manchmal auf dem Rücken landet und zappelt. Und das hört die Nachbarin ganz laut und deshalb darf ich da nicht so oft mit spielen.
Frage: Gibt es etwas, was Du überhaupt nicht leiden kannst?
Antwort: Ich kann unseren Nachbarn nicht leiden. Der hat ganz große Hände und als ich klein war, hat er mich mal gepackt und hochgenommen, obwohl ich das nicht wollte und Papa ihm das auch sagte. Seitdem bin ich weg, wenn er sich mir nähert.
Frage: Was ist Dein Lieblingsessen?
Antwort: Ich mag gern Brokkoli. Am am liebsten esse ich Kabeljau. Als ich mit 4 Monaten eine ganz schlimme Halszentzündung hatte, konnte ich nichts essen. Ich habe alles abgelehnt – 3 Tage lang. Und dann hat mein Papa Kabeljau für mich gedünstet und ich habe die ganzen 100 Gramm gegessen. Seitdem ist das mein absolutes Lieblingsessen.
Frage: Was ist Dein bestes Kunststück?
Antwort: Ich kann die Waschmaschine bedienen. Ich springe da rauf und haue mit der Pfote auf dem Display rum. Und dann wäscht die anders, als Papa das wollte. Den Drucker kann ich auch anmachen und viele bunte Bilder kommen dann unten raus. Und ich helfe Papa, wenn er Rechnungen schreibt. Einmal hat ein Kunde sich beschwert, weil er viel zu viel bezahlen sollte. Aber ich wollte nur, dass Papa ganz viel Kabeljau kaufen kann.
Frage: Bist Du der Chef im Haus?
Antwort: Nein, der Chef ist Filou. Das ist aber gut so. Chef sein ist anstrengend. Man muss immer gucken, ob auch alle brav sind und wenn nicht, knurren oder hauen. Ich binder Liebe, der nicht gern haut. Ich mag lieber Harmonie als Streit.
Frage: Dann bist Du jetzt nicht mehr der einzige Kater bei Dir daheim?
Antwort: Ich war fast vier Monate lang der einzige Kater im Haus. Und dann hat Papa plötzlich Filou mitgebracht. Ich war sooo erschrocken. Hab den angeschrien und laut geknurrt. Ich wollte den nicht haben. Aber jetzt sind wir die besten Freunde.
Frage: Ist Filou Dein echter Bruder?
Antwort: Jaaa, Filou ist mein echter Bruder. Wir haben dieselben Eltern, aber Filou wurde fünf Monate nach mir geboren, weil unsere Mama aus Versehen wieder Babys bekam. Das war nicht geplant. Aber das war gut, weil Filou sooo toll ist. Mit dem kann man total gut spielen und rumtoben.
Frage: Ich habe auf Deinem Twitter-Account gelesen, dass Filou vor gut einem Monat nach einem Morgenspaziergang nicht mehr nach Hause gekommen ist. Wie ist denn die Lage aktuell bei Euch?
Anwort: Filou ist leider immer noch verschwunden. Wir sind, wie jeden Morgen, um halb 6 Uhr morgens nach draußen gegangen. Normal kommen wir zwischen 7 und halb 8 wieder, aber diesmal kam ich allein zurück. Ich wollte Papa zeigen, wo Filou zuletzt war, aber ich kam auf den Baum nicht rauf und musste erstmal an einem Kleineren üben. Abend klappte das und ich sprang auf den Baum und zeigte Papa, dass Filou über den Baum in den Nachbargarten sprang. Und dann war er weg. Und dann musste Papa eine Leiter holen, weil ich nicht mehr vom Baum runterkam.
Frage: Können Euch Menschen, die Dein Interview lesen, irgendwie bei der Suche helfen?
Anwort: Ja, die Leser sollen bitte die Augen offenhalten. Wir wohnen in Cuxhaven / Groden. Aber da hier auc immer viele Urlauber sind, kann es sein, dass ihn jemand (vielleicht versehentlich) im Wohnmobil oder so mitgenommen hat. Filou ist unkastriert, 9 Monate alt und ziemlich groß für sein Alter. Er ist gechipt und bei Tasso registriert.
Übrigens: Kater Cookie hat sogar einen eigenen Fanshop:
Und hier noch unser Basteltipp für die kleinen Leser von Innpuls.me – niedliche Kätzchen aus Papprollen:
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