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Hilfe bei Unwettern: Feuerwehr Rosenheim erhält Notdächer

Mit Drehleiter wird ein Notdach auf einem Haus angebracht. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

3. Juli 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Sturm oder Hagel beschädigen ein Dach. Danach dringt der Regen ungehindert ins Innere. Wichtig in so einem Fall: das Haus so schnell wie möglich wieder dicht bekommen, um Folgeschäden zu verhindern. Wertvolle Hilfe können dabei sogenannte Notdächer leisten. Die Versicherungskammer Bayern rüstet die Feuerwehren in Bayern mit 200 Stück aus – 50 davon wurden am gestrigen Montagnachmittag (2.7.2024) an die Freiwillige Feuerwehr Rosenheim übergeben. 

Bei der Übergabe der Notdächer in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

50 Notfalldächer wurden an die Freiwillige Feuerwehr Rosenheim übergeben. Fotos: Innpuls.me

Die Idee für diese Art der Notfallhilfe ist eigentlich ganz einfach: eine große, stabile Kunststoffplane wird von einer Drehleiter aus über das defekte Dach geworfen und dann mittels Ösen befestigt. Der Vorteil aus Sicht der Hausbewohner: innerhalb weniger Minuten ist das beschädigte Dach so wieder dicht und Folgeschäden durch eindringende Nässe werden verhindert.
Aber auch die Feuerwehr profitiert von den besonderen Planen, weil die Anbringung über die Drehleiter wesentlich leichter und sicherer ist, als wenn wie direkt hinauf müssen auf die durch die Nässe rutschigen Dächer, um dort irgendwie notdürftig Planen zu befestigen.

Die Idee mit den Notdächern entstand an Pfingsten im Jahr 2019. Damals sorgte Gewittertief „Jörn“ für enorme Schäden im Großraum München. „Wir haben überlegt, wie man helfen kann und dann haben wir den Feuerwehren über 100 Notdächer zur Verfügung gestellt“, erzählt Christian Krams, Leiter Konzern-Schaden der Versicherungskammer und Vorstand bei der Bavaria-Direkt.

Nach Gewittertief „Jörn“ kam Hagelsturm „Denis“

Die 100 Notdächer kamen dann im vergangenen Jahr allesamt nach dem verheerenden Hagelsturm „Denis“  in Bad Bayersoien und Benediktbeuern zum Einsatz, dem zweitgrößten Ereignis in der Unternehmensgeschichte der Versicherungskammer. „Tatsächlich wurden damals vor Ort alle Dächer durch die riesigen Hagelkörner zerstört“, erinnert sich auch Johann Eiztenberger, Kreisbrandrat und Örtlicher Einsatzleiter im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.. Mit den Notdächern habe man viele Häuser sehr effektiv abdecken können: „Es gelang dadurch schneller und robuster einen Schutz vor Regen zu gewährleisten und die Menschen konnten weiter in ihren Häusern wohnen“.

Ein Notdach ist bis zu 18 Meter lang und 16 Meter breit. Bei der Anbringung wird es an das betroffene Dach angepasst und bleibt dort dann solange, bis die Handwerker mit den Reparaturarbeiten beginnen – das kann im Fall von Großschadensereignissen wie eben beim Hagelsturm „Dennis,“ bei dem sehr viele Häuser gleichzeitig betroffen sind, dauern. Aus diesen Gründen kann ein Notdach in der Regel nur ein Mal verwendet werden.

Darum war es jetzt wieder dringend Zeit für Nachschub. Die Versicherungskammer hat 200 neue Notdächer besorgt. Die Planen, die nun in Rosenheim an Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März und Stadtbrandrat Hans Meyrl übergeben wurden, haben eine Gesamtfläche von fast 12.000 Quadratmeter, was eineinhalb Fußballfeldern entspricht. Damit können etwa 70 bis 80 Häuser abgedeckt werden.

Neben Rosenheim werden dieses Jahr noch drei weitere Standorte für Notdächer in Bayern eingerichtet: in München sowie in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Landshut. Die Versicherungskammer Bayern investiert dafür über 150.000 Euro. Christian Krams äußerte bei der Übergabe noch einen großen Wunsch: „Ich wünsche mir, dass die Notdächer nie zum Einsatz kommen müssen. Aber wenn doch, bin ich überzeugt, dass sie wieder wertvolle Hilfe leisten“.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Karin Wunsam)

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