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„Holz löst Klimakrise nicht“

Holzstämme abgeschnitten im Wald

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

18. Januar 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern – Unter dem Eindruck der Energiekrise und steigenden Energiekosten gibt es vermehrt Vorstöße, das Heizen mit Holz als nachhaltige und klimafreundliche Alternative zu Öl und Gas voranzutreiben. Aktuelles Beispiel ist eine entsprechende Initiative des bayerischen Kabinetts. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) sieht dabei die Gefahr, dass auch Holz aus naturschutzfachlich wertvollen Wäldern vermehrt ins Ziel dieser Planungen gerät.

„Die Argumentation, dass die Verbrennung von Holz klimaneutral sei, greift zu kurz“, sagt LBV-Waldreferent Dr. Christian Stierstorfer. Aus Sicht des LBV kommt es auf den betrachteten Zeitraum an, da bei der Holzverbrennung, so wie bei anderen fossilen Brennstoffen, zunächst CO2 freigesetzt wird. „Bis das CO2 wieder im nachwachsenden Baumbestand gebunden wird, vergehen viele Jahrzehnte. Man nimmt mit der Holzverbrennung also eine CO2-Schuld auf. Für die im Klimawandel entscheidenden kommenden Jahrzehnte ist es deshalb keine Lösung“, so seine Schlussfolgerung.

„Holz vor allem für langlebige Produkte verwenden“

Der LBV bekennt sich klar zur Nutzung von Holz als Rohstoff, es sollte aber vor allem für langlebige Produkte verwendet werden. „Zur Energiegewinnung soll möglichst nur Abfall- und Restholz verwendet werden, da die energetische Nutzung von Holzstämmen und Baumkronen wertvolle Ressourcen verschwendet, dem Wald Nährstoffe entzieht und somit auch der der Artenvielfalt schadet“, erklärt Christian Stierstorfer.
Der LBV lehnt ein vermehrtes Fällen von Bäumen zur Brennholzgewinnung ab, da dies die Fähigkeit des Waldes vermindere, CO2 zu speichern. Nutzungsfreie Naturwälder sind für den LBV ein unverzichtbarer Baustein im Waldnaturschutz. „Viele Arten sind auf Waldbestände mit natürlicher Entwicklung angewiesen. Darüber hinaus speichern unsere Naturwälder vor allem in der Wachstumsphase große Mengen CO2 und helfen uns somit in den entscheidenden kommenden Jahrzehnten bei der Bekämpfung des Klimawandels“, so der LBV-Waldreferent. Und er fügt hinzu: „Klimaschutz und Waldnaturschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Alte Forderungen zur Nutzung von Wäldern auf der gesamten Fläche und wissenschaftlich längst widerlegte Kritikpunkte an ungenutzten Naturwäldern dürfen nicht wieder aus der Schulbade geholt werden.“
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

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