Aschau / Landkreis Rosenheim – Der Alpenbock gilt als stark gefährdet. Das Insekt braucht für seine Entwicklung Totholz. Im Priental (Landkreis Rosenheim) wurde ein Holzstapel entwendet, an denen diese seltenen Tiere lebten.
Der Alpenbock kommt in Deutschland außerhalb der Alpen nur noch auf der Schwäbischen Alb vor. Er ist auffällig blau gefärbt und zählt mit seiner fast 4 Zentimeter Körperlänge zu den größten heimischen Käfern. Gut erkennbar ist er auch durch seine langen, gestreiften Fühlern.
Für seine Entwicklung benötigt der Käfer vor allem absterbende oder abgestorbene Buchen. Dort hinein legt das Weibchen die Eier, aus denen nach zwei bis vier Jahren Entwicklungszeit die Larven schlüpfen. Danach verpuppen sie sich und im Sommer gibt es dann neue Käffer. Geeignete Brutplätze werden über Jahre hinweg immer wieder zur Eiablage genutzt. Ausgewachsene Exemplare leben nur wenige Wochen.
Je weniger Totholz – desto schlechter sieht es für den Alpenbock aus. Deshalb steht er mittlerweile deutschlandweit auf der Roten Liste als stark gefährdet.
Untere Naturschutzbehörde Rosenheim kaufte den Holzstapel
Im September 2023 bemerkten kundige Wanderer zwischen Aschau im Chiemgau und Sachrang bei Schlossrinn an einem Holzstapel vier Alpenbock-Weibchen, zwei davon waren gerade mit der Eiablage in den Spalten des Buchenholzes beschäftigt.
Die Untere Naturschutzbehörde Rosenheim hat Anfang dieses Jahres den Holzstapel von der Freiherr von Cramer-Klett-Verwaltungsgesellschaft zum Zweck des Artenschutzes angekauft, um die Brutstätte und damit die lokale Population des Alpenbocks im Priental zu sichern.
Im Juni stellten die Gebietsbetreuer dann fest, dass etwa 50 der knapp 140 Stämme unterschiedlicher Größen fehlten. Der Verbleib der Baumstämme – überwiegend Buchenholz – ist bisher unklar. Hinweise zum Verbleib der Stämme nimmt die Polizei Prien unter Telefon 08051/9057-0 entgegen.
Erneut wurde ein Alpenbock-Weibchen bei der Eiablage beobachtet
Glücklicherweise wurde Ende Juli 2024 erneut ein Alpenbock-Weibchen bei der Eiablage an den verbleibenden Stämmen gesichtet. Ein Schild informiert nun vor Ort über den streng geschützten Käfer und dessen Lebensraum.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Info: Wasserschutzpolizei Prien am Chiemsee / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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