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Hunde stressfrei alleine lassen

Hund auf Couch mit Kissen.

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

12. Oktober 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim / Bayern / Deutschland – So schön auch die gemeinsame Zeit mit den tierischen Lieblingen ist: Es gibt Situationen, in denen der Hund für eine Weile alleine zu Hause bleiben muss. Wie das stressfrei gelingt erklärt der Industrieverband Heimtierliebe (IHV).

Hunde sind Rudeltiere und viele von ihnen würden am liebsten jede freie Minute an der Seite ihrer geliebten Besitzer verbringen. Wenn es für Hundefreunde vom Homeoffice zurück ins Büro geht, wieder vermehrt Dienstreisen anstehen oder etwa die Kinder ausziehen, die sich viele Jahre um den Vierbeiner gekümmert haben, stellt sich bei vielen Haltern die Frage: Wie bereite ich den Hund darauf vor, dass Herrchen oder Frauchen nun weniger zu Hause sind? „Je früher man mit dem Training beginnt, umso einfacher wird es, den Hund darauf vorzubereiten, entspannt einige Zeit ohne den Besitzer zu sein“, berichtet Dr. Hildegard Jung, Vorsitzende der Fachgruppe Verhaltensmedizin der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft und Tierärztin für Verhaltenstherapie. „Optimal ist es daher, den Hund bereits als Welpen auf das Alleinsein vorzubereiten – aber auch ein erwachsener Hund kann es noch lernen.“

Hunde nicht den ganzen Tag alleine lassen

Ein bis zwei Stunden alleine zu Hause zu sein ist für viele Hunde nach der Eingewöhnung machbar, doch die Tiere dürfen grundsätzlich nicht den kompletten Tag alleine gelassen werden. Wie lange, ist unter anderem abhängig davon, ob der Hund es bereits von früher gewohnt ist, auch mal einige Zeit alleine zu verbringen, oder ob er es überhaupt nicht kennt. Das trifft etwa auf Hunde zu, die während der Pandemie in den Haushalt eingezogen sind. Ebenso spielen Charakter und Lebenserfahrung des Vierbeiners eine entscheidende Rolle: „Hunde, die eine sichere Bindung zum Menschen haben und von klein auf mit ihm aufgewachsen sind, sind in der Regel flexibler als Hunde, die traumatische Brüche im Lebenslauf haben – zum Beispiel Tiere aus dem Tierschutz“, erklärt die Hunde-Expertin. „Bei diesen Hunden ist ein Dogsitter meist die bessere Option“, so die Fachfrau. Hier können Tierärzte und Hundetrainer um eine Empfehlung gebeten werden, die den Hund kennen und ihn in seinem Wesen einschätzen können. Welpen und sehr alte Hunde sollten so wenig wie möglich alleine gelassen werden.

Feste Zeiten der Abwesenheit einplanen

Verlagert sich die Arbeit vom Homeoffice zurück ins Büro, ist es wichtig, den Hund Schritt für Schritt an die neue Situation zu gewöhnen. „Normalerweise weiß man mindestens vier Wochen vorher, dass ein Wechsel vom Homeoffice zurück in das Büro bevorsteht“, erklärt Dr. Jung. „Spätestens dann sollte der Hundefreund mit den Vorbereitungen und dem Hundetraining beginnen.“ So gibt es zum Beispiel kleinschrittige Trainingspläne, an denen man sich orientieren kann. Am Anfang ist es nur ein Augenblick, in dem man den Raum verlässt und den Hund alleine lässt. Die Zeitintervalle werden dann Schritt für Schritt gesteigert – zunächst auf 15 Minuten. Wichtig ist es, die Tiere dabei per Video oder Babyphone-App zu überwachen, damit der Halter sofort merkt, wenn es dem Hund nicht gut geht.
Termine, die zum Alltag gehören, wie Einkaufen, Friseur- oder Arztbesuche, können nach einiger Zeit des Trainings in die frühen Morgenstunden gelegt werden, sodass der Hund lernt: Vormittags sind alle für einige Stunden weg. Auch (längere) Besuche bei Nachbarn sind eine gute Vorbereitung, um den Hund für eine Weile alleine zu lassen, aber dennoch in der Nähe zu sein, sollte der Vierbeiner unter Trennungsangst leiden und etwa anfangen zu bellen. Dennoch darf nicht vergessen werden: Viele Hunde leiden auch still.
„Für den Hund ist es leichter, sich an die Trennung zu gewöhnen, wenn die Abwesenheit zu festen Zeiten erfolgt“, berichtet Dr. Jung. Ist der Besitzer etwa jeden Vormittag nicht zu Hause, kommt der Hund damit besser zurecht, als wenn er zum Beispiel zwei Tage die Woche im Homeoffice arbeitet und drei Tage im Büro ist. „Vorhersehbares ist für Hunde leichter zu bewältigen, als wenn Situationen überraschend eintreten“, so die Tierärztin.
Ein weiterer Tipp, dem Hund das Alleinsein zu erleichtern, ist es, auf den Biorhythmus des Tieres Rücksicht zu nehmen. „Ist der Hund nach der Gassirunde ausgepowert und legt sich zum Schlafen, stört ihn die Abwesenheit des Halters eher weniger“, empfiehlt Dr. Jung.

Dogsitter, Freunde oder Nachbarn in die Betreuung mit einbeziehen

Dauert der Tag im Büro doch mal länger oder steht ein Termin nach Feierabend an ist es hilfreich, ein Netzwerk an Personen zu haben, die sich während der Abwesenheit um den Vierbeiner kümmern – ihn zum Beispiel für einen (kleinen) Spaziergang von zu Hause abholen oder sich mit ihm beschäftigen. Hierfür bieten sich vor allem Personen an, die in der näheren Umgebung wohnen, oder aber externe Hundesitter und Gassigänger. „Auch Dogsharing wird immer beliebter und ist, wenn die Chemie bei allen stimmt, eine gute Alternative für viel beschäftigte Hundefreunde“, empfiehlt die Tierärztin.
Smart Home Lösungen, wie in der Wohnung installierte Kameras, können für Sicherheit sorgen, dass es dem Tier gut geht. „Optimal ist es, wenn ein Nachbar einen Haustür- oder Wohnungsschlüssel hat und bei Bedarf nach dem Rechten schauen kann“, so Dr. Jung.
(Quelle: Pressemitteilung IHV / Beitragsbild: re)

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