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Hundefutter: die richtige Mischung macht`s

Hund beim Futternapf.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

27. Oktober 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Der Hund ist eines der beliebtesten Haustiere. Darum sorgen sich Herrchen und Frauchen um die richtige Ernährung ihres Schützlings. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gibt Tipps.

Hunde brauchen ein auf ihr Alter und ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Fütterung. Vorsicht ist geboten bei Futtermitteln, die für alle Altersgruppen, also vom Welpen bis zum Senior, sowie für alle Rassen gleichermaßen geeignet sein sollen. Da es nicht möglich ist allen unterschiedlichen Bedürfnissen vom Alter bis zur Rasse entsprechend gerecht zu werden, kann es zu einer Unter- oder Überversorgung an Nährstoffen kommen. So kann beispielsweise die Verwendung von Seniorenfutter bei Welpen zu Problemen bei der Knochenentwicklung führen. Auch die Menge der zugeführten Kalorien sollte durch den Besitzer kontrolliert werden; ein aktiver Hund benötigt mehr als ein gleichaltriger wenig aktiver Hund, ein alter Hund weniger als ein junger. Denn auch übergewichtige Hunde können Gelenk-, Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen oder Diabetes entwickeln. Insbesondere bei kurznasigen Rassen kann Übergewicht auch zu Atemproblemen führen bzw. diese verstärken.

„Fertigfutter“ – ist nicht gleich Alleinfutter?

Die Kennzeichnung von Hundefutter muss Angaben enthalten, ob es sich um Alleinfuttermittel, Ergänzungsfuttermittel oder Einzelfuttermittel handelt. Während ein als Alleinfuttermittel gekennzeichnetes Futter den täglichen Bedarf für die Zieltierart komplett decken muss, sind Ergänzungs- und Einzelfuttermittel nur zusammen mit anderen Futtermitteln für eine tägliche Ration ausreichend.
Nicht von Werbung blenden lassen

Auch wenn Begriffe wie z. B. „Fertigration“, „natürliche Mahlzeit“, „naturgesund“ und sogenannte „Home-made-Rationen“ eine natürliche und gesunde Ernährung suggerieren, ist eine Bedarfsdeckung nicht garantiert. Nur wenn der Begriff Alleinfuttermittel deklariert ist, muss das Futter die Vorgaben für eine Bedarfsdeckung aus rechtlicher Sicht auch einhalten. Besonders verarbeitete Futtermittel, welche damit werben, frei von künstlichen Zusatzstoffen und völlig natürlich zu sein, können die Eigenschaften eines Alleinfuttermittels nicht bieten. Da in den Rohstoffen für Hundefutter Vitamine, Mengen- und Spurenelemente in der Regel nicht in bedarfsdeckender Menge enthalten sind und es durch die Herstellung und Lagerung zu Nährstoffverlusten, etwa der Zerstörung von Vitaminen durch Erhitzen, kommt, sind Zusatzstoffe im Futtermittel unverzichtbar.
Der Verzicht auf Zusätze von Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen führt in der Regel zu einer Unterversorgung an gewissen Nährstoffen. Diese kann langfristige gesundheitliche Schäden und somit Leid beim Tier hervorrufen. Eine dauerhafte Unterversorgung mit Zink kann zum Beispiel zu Hautproblemen, Fortpflanzungsstörungen, zur Schwächung des Immunsystems, Bindehautentzündung etc. führen. Eine Unterversorgung mit Vitamin A kann im Wachstum beispielsweise zu Entwicklungsverzögerung, Immunschwäche oder Hautproblemen führen, bei ausgewachsenen Hunden können ebenfalls Hautprobleme auftreten. Daher sollte dringend auf den Zusatz von Vitaminen und Spurenelementen geachtet werden.

Oder doch besser selbst hergestelltes Futter?

Grundsätzlich ist gegen selbst hergestellte Rationen nichts einzuwenden. Studien zeigen jedoch, dass ein Füttern nach dem „Bauchgefühl“ des Besitzers häufig nicht bedarfsdeckend ist. Hier kann nur empfohlen werden, sich von Spezialisten für Tierernährung eine Ration berechnen zu lassen, die entsprechend supplementiert ist und alle wichtigen Nährstoffe für den Vierbeiner enthält. Gleiches gilt für Biologisch Artgerechtes Rohes Futter (BARF) und BARF-Rationen, bei denen das Futter dem Hund roh angeboten wird.

Abwechslung nicht immer notwendig, aber häufig sinnvoll

Es ist schwierig ein Alleinfuttermittel zu erstellen, welches gänzlich für jeden Organismus gleichermaßen geeignet ist. Verträgt ein gesundes Tier ein Alleinfutter gut, stimmen das Gewicht und die Verdauung, ist die Haut gesund und das Haarkleid rassetypisch, kann man davon ausgehen, dass das Futter für das Tier geeignet ist. Dennoch wird empfohlen, besonders auch Jungtiere an verschiedene Futterkomponenten und Geschmacksrichtungen zu gewöhnen, um bei einer nötigen Umstellung (aufgrund von Krankheit o.ä.) Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Da auch bei gesunden Tieren ein abrupter Futterwechsel zu Verdauungsproblemen führen kann, wird empfohlen, in kleinen Mengen zu beginnen, die anschließend nach und nach gesteigert werden. Dies gilt insbesondere für futtermittelallergische Tiere, die häufig an Haut- und Darmproblemen leiden.

Stets die Hygieneregeln einhalten

In verschiedenen Studien konnten Belastungen von Futtermitteln (auch von verarbeitetem, Kauartikeln etc.) mit potentiell gesundheitsschädlichen Keimen für Mensch wie auch Tier bereits gezeigt werden.
Hiervon betroffen ist besonders rohes Futter (BARF), welches in der Regel tiefgefroren verkauft wird. Hier ist mit einer hohen Keimbelastung zu rechnen. Es können regelmäßig Salmonellen, Listerien, Shigatoxin-bildende E.coli, Enterobacteriaceen sowie in Geflügelfleisch-haltigen Proben auch Campoylobacter-Bakterien nachgewiesen werden. Zwar haben Fleischfresser in der Regel ein sehr robustes Verdauungssystem, so dass es bei ihnen nur in Ausnahmefällen zu Erkrankungen kommt. Sie können die Keime aber als symptomlose Ausscheider verbreiten.
Besitzer, die solche Futtermittel einsetzen, müssen zudem auf eine gründliche Küchenhygiene achten, um die Kontamination von Lebensmitteln zu vermeiden. Insbesondere darf das Auftauwasser des Futters nicht in Kontakt mit Lebensmitteln kommen. Hände und Küchenutensilien, die mit dem Futter in Berührung gekommen sind, müssen gründlich gereinigt werden. Aus diesen Gründen wird tendenziell ein Durchgaren empfohlen, auch wenn dies der Idee der rohen Fütterung entgegensteht. Besitzern, die unter einer Immunschwäche leiden, wird von der BARF-Fütterung ihrer vierbeinigen Begleiter dringend abgeraten.
(Quelle: Pressemitteilung LGL / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

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