Rosenheim – Martin Rütter ist der Star unter den deutschen Hundetrainern. Sein Auftritt im Kultur- und Kongresszentrum in Rosenheim glich dann auch einem Rockkonzert: Ausverkaufte Halle, strenge Einlasskontrollen durch die Security und Pyrotechnik zum Auftakt der Show.
Begleitet von Bühnenfontänen geht es für Martin Rütter bei seinem Auftritt im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim auf die Bühne. Fotos: Karin Wunsam
Martin Rütter gab bei seinem Auftritt in Rosenheim allerlei Anekdoten aus seinem Alltag bei den Filmdrehs zum Besten.
Bekannt wurde Rütter in den 1990er Jahren durch eine Reihe von Fernseh- und Bühnenproduktionen über die Erziehung von Hunden. Dabei erzieht der Hundetrainer eigentlich weniger die Hunde, als ihre Frauchen und Herrchen. Sein Erfolgsrezept liegt vor allem darin, den Besitzern mit viel Humor einen Spiegel über ihr nur allzu menschliches Verhalten im Umgang mir ihren tierischen Mitbewohnern vorzuhalten.
Shows von Martin Rütter
sind fast immer ausverkauft
Seine Shows sind seit Jahren fast immer ausverkauft. Auch Rosenheim bildete da keine Ausnahme. Da es freie Platzwahl gab, kamen viele der rund 1400 Besucher schon gut eine Stunde vor der Show, um sich einen möglichst gute Sitzmöglichkeit zu sichern.
Der selbsternannte „Dog Father“ und „Mann für alle Felle“ war bereits 2016 in Rosenheim zu Gast. Damals trat er aber noch um einiges bescheidener auf, zumindest was die Sicherheitsvorkehrungen betraf. „So viel Security kenne ich eigentlich nur von großen Rockkonzerten“, war von einigen Besuchern zu hören.
Fulminant dann auch der Showstart auf einer großen Leinwand – auf der es bildlich vom Weltall auf die Erde und schließlich zum bisher „beratungsresistenten Rosenheim“ ging. Der Vorhang fiel und Rütter betrag die Bühne, begleitet von funkelnden und rauchenden Bühnenfontänen.
Größe bewies Rütter auch mit seiner Bühnendeko mit zwei überdimensionalen aufblasbaren Figuren: Rütters Kopf auf dem Boden, die Pfote eines überlegen dreinblickenden Hundes auf der Wange – Sinnbild für alle Haushalte, in denen sich Herrchen und Frauchen längst ihrem tierischen Mitbewohner auf die eine oder andere Art unterworfen haben.
Hunde auf Bestellung mittels
Quelle-Katalog der 1970er Jahre
Unter dem Motto „Der will nur spielen“ gab der bekannte Hundetrainer dann so manche humorvolle Anekdote aus seinem Alltag zum Besten. Dabei ging es quer durch das Hundeleben: vom Ankommen eines Welpen in der neuen Familie, über die Zubereitung der tierischen Mahlzeiten, den Gassigang und tierisch gutes Spielzeug. Der rote Faden durch die Show war die Liebe – denn aus Liebe zu ihrem Tier würden Menschen oftmals alles andere als rational handeln.
In der ersten Halbzeit der Show schlug der gebürtige Dusiburger kurz vor der Pause überraschend ernste Töne an, als er von seinem TV-Dreh über Welpen-Handel spricht, für den er mit seinem Team quer durch Europa gereist ist. Auf der Bühne präsentiert er dazu einen Quelle-Katalog aus den 1970er Jahren, in dem noch Welpen angeboten und nach der Bestellung zu den Kunden, verpackt in Kartons, verschickt wurden. Schlimm, aber der Welpenhandel heutzutage sei noch zehn Mal schlimmer, so der Hundetrainer. Bilder von seinem Dreh in Deutschlands größten Zoofachhandel und einer Zuchtstation in Ungarn untermauerten seine Aussage. Rütter will dieses gnadenlose Geschäft unterbinden und setzt dabei auch auf die Schar seiner vielen treuen Fans, die er davor warnt, Welpen beispielsweise über Ebay-Kleinanzeigen zu kaufen. Dafür gab es viel Applaus in den Rängen.
Von so einem ernsthaften Thema dann schnell wieder zurück zu Humor zu kommen, ist nicht einfach, doch Martin Rütter ist eben nicht nur Hunde- sondern auch Bühnenprofi, der weiß, wie man sein Publikum unterhalten muss.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)
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