Rosenheim – Rosenheimer Landwirte sind offen für die ökologische Bewirtschaftung und im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl der Biobetriebe im Landkreis Rosenheim um 30 auf nunmehr 474 Betriebe. Sie folgen damit einem Trend, der in ganz Bayern spürbar ist. Der Anteil der Ökofläche an der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Bayern beträgt aktuell ca. 13 Prozent, im Landkreis Rosenheim sind es ca. 16 Prozent. Rund jeder dritte deutsche Ökobetrieb wirtschaftet in Bayern. Der Freistaat verfügt damit über die größte Ökofläche in Deutschland.
Ursula König, Ökoberaterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim im Gespräch mit zukünftigen Rosenheimer Betriebsleitern beim Ökoseminartag der Landwirtschaftsschule. Foto: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim
Seit Juli 2021 hat das Rosenheimer Landwirtschaftsamt eine eigene Spezialistin für ökologische Landwirtschaft. Interessierte können sich mit allen Fragen zu diesem Themenbereich an Ursula König wenden. Sie vermittelt auch Kontakte zu Betrieben des BioRegio-Betriebsnetzes, einem Netzwerk aus rund 100 ökologischen Betrieben, die einen vertieften Einblick in die Ökolandbaupraxis ermöglichen. Hier kann man sich unkompliziert mit Berufskollegen über konkrete Fragestellungen der Organisation einer
Umstellung auf Ökologische Landwirtschaft austauschen. Dass ökologische Landwirtschaft eine Alternative für unsere zukünftigen landwirtschaftlichen Betriebsleiter ist, wurde nun beim Ökoseminar der Landwirtschaftsschule intensiv mit den Studierenden diskutiert. Zusätzlich zum normalen Unterricht fand im Februar 2022 ein spezieller Seminartag „Ökologischer Landbau“ statt.
Vergleich zwischen konventioneller
und ökologischer Landwirtschaft
Im Rahmen des Seminars wurde ein Vergleich zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft diskutiert und konkrete Umstellungsmodelle für Rosenheimer Betriebe erarbeitet. Mit einem Vertreter einer großen bayerischen Biomolkerei wurden die Marktchancen von Biomilch erörtert. Damit die ökologische Landwirtschaft für weitere Betriebe ein Zukunftsmodell wird, braucht es den entsprechenden Absatzmarkt, darüber waren sich alle Anwesenden einig. Um diesen notwendigen Absatzmarkt zu fördern, hat Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber das Landesprogramm BioRegio 2030 ins Leben gerufen. Die gesamte Bio-Wertschöpfungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher soll mit diesem Programm gestärkt werden. „Die Biolandwirtschaft kann aber nicht verordnet werden, sie muss mit dem Markt wachsen.“ Das heißt konkret, die heimischen Ökobauern sind darauf angewiesen, dass die Verbraucher im Regal auch wirklich zum regionalen Bioprodukt greifen. Damit man sich hier als Kunde sicher sein kann, gibt es das Bayerische Biosiegel, das die regionale Herkunft garantiert.
(Quelle: Pressemitteilung Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim / Beitragsbild: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim, zeigt: Bioregio Bayern Label)
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