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In den RoMed Kliniken kommen jetzt Exoskelette zum Einsatz

Praxistest (von links): Rosenheims Landrat Otto Lederer, Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März, Nikolai Nolf, Pflegefachmann B. Sc. Foto: RoMed Kliniken

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

12. Juli 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – Damit ist der RoMed-Klinikverbund bayernweiter Vorreiter: Ab sofort erleichtern dort Roboter-Exoskelette die Arbeit der RoMed-Pflegekräfte Getestet wurden die neuen Hilfsmittel am gestrigen Donnerstag (11.7.2024) von Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März, Landrat Otto Lederer und Rosenheims Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig. 

Auch die Politik testete die Exoskelette (von links): Armin G. Schmidt, CEO German Bionic, Landrat Otto Lederer, Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, Nikolai Nolf, Pflegefachmann B.Sc., Oberbürgermeister Andreas März, Pflegedirektorin Judith Hantl-Merget, Foto: RoMed Kliniken

Auch die Politik testete die Exoskelette (von links): Armin G. Schmidt, CEO German Bionic, Landrat Otto Lederer, Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, Nikolai Nolf, Pflegefachmann B.Sc., Oberbürgermeister Andreas März, Pflegedirektorin Judith Hantl-Merget, Fotos: RoMed Kliniken

In Deutschland fehlen aktuell etwa 100.000 Pflegekräfte. Jedes fünfte Krankenhausbett kann aufgrund von Fachkräftemangel nicht betrieben werden und das Pflegepersonal wird zunehmend älter. So zeigt die Altersstruktur in den RoMed Kliniken deutlich, dass in den kommenden Jahren viele erfahrene Fachkräfte in den Ruhestand eintreten und signifikante Personalverluste zu verzeichnen sein werden. Das erfordert dringend neue Strategien!
Die RoMed Kliniken haben sich auch deshalb dazu entschlossen eine zukunftsweisende Partnerschaft mit dem Berliner Robotik-Unternehmen German Bionic einzugehen, um die Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf sicherer, gesünder und nachhaltiger zu gestalten. Zukünftig werden die aktiven, vernetzten und KI-unterstützten Exoskelette Apogee+ eingesetzt, die speziell dafür entwickelt wurden, Pflegepersonal im Arbeitsalltag dynamisch zu unterstützen. „Die Ausstattung mit hochmodernen Exoskeletten soll dazu beitragen, dass unsere Pflegekräfte, die ja einen entscheidenden Beitrag zur Qualität unserer Kliniken leisten, körperlich weniger belastet werden und sich so mehr auf das fokussieren können, wofür sie ihren Beruf schätzen – die Nähe zu und den Umgang mit Menschen“, erklärt Judith Hantl-Merget, Pflegedirektorin und Prokuristin der RoMed Kliniken.

Auf Basis neuester Erkenntnisse der Pflegeforschung wurde das Exoskelett Apogee+ für den Einsatz im Arbeitsalltag ausgestattet. Es soll die Pflegekräfte beim Heben und Gehen unterstützen, indem sie den Rücken bei jeder Hebebewegung um bis zu 36 Kilogramm entlastet.
Viele Tätigkeiten im Klinikalltag, wie das Heben, Bewegen und Umlagern von Patienten, sind ohne Unterstützung langfristig gesundheitsschädlich. Dabei geht es auch um eine ergonomische Durchführung der Tätigkeiten. „Unsere Pflegekräfte müssen oft in vorgebeugten Zwangshaltungen arbeiten, wie zum Beispiel bei der Wundversorgung. Diese Positionen sind meistens unergonomisch“, erklärt die Pflegedirektorin. „Das Exoskelett bietet auch in solchen Situationen durch seinen Gegenkraft-Modus eine wertvolle Unterstützung.“

Studien zeigen, dass Pflegekräfte mit körperlich sehr belastenden Arbeitsbedingungen häufig früher aus ihrem Beruf aussteigen. Zudem belegen Daten der Krankenkassen einen zunehmend hohen Krankenstand. „Angesichts der akuten Versorgungskrise sind innovative Konzepte gefragt. Das Apogee+ trägt dazu bei, die teilweise sehr belastenden Arbeitsbedingungen in diesen systemrelevanten Berufen zu erleichtern und gesünder und nachhaltiger zu gestalten“, sagt Armin G. Schmidt, CEO und Gründer von German Bionic.

Finanzierung derzeit noch nicht gesichert

Zum Einsatz kommen im RoMed Klinikverbund zunächst zehn Exoskelette, die einen Wert von 150.000 Euro haben. Geplant sind an allen vier Klinikstandorten je zehn Stück zu etablieren. Dafür gibt es allerdings noch keine Finanzierung. „Erklärtes Ziel ist es, die Pflegetätigkeiten durch den passenden Einsatz moderner Technologien und innovativer Ansätze nachhaltig zu transformieren. Diese Entwicklungen dienen dazu Pflegepersonal in ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen und die Qualität der Versorgung zu verbessern. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, sind finanzielle Mittel erforderlich. Die RoMed Kliniken sind daher auf Unterstützung angewiesen, sei es durch Spenden oder Fördermittel, um die Zukunft der Pflege aktiv mitzugestalten“, appelliert Pflegedirektorin Hantl-Merget.
Der Förderverein „Freunde der RoMed Kliniken e.V.“ nimmt jederzeit gerne Spenden auf sein Konto bei der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, IBAN DE87 7115 0000 0000 0201 72, entgegen.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed-Kliniken / Beitragsbild, Fotos: RoMed Kliniken)

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