München – Zu zwei Gewaltdelikten kam es am gestrigen Sonntag am Hauptbahnhof München. In einem Fall trat ein 36-jähriger Italiener einen 27-jährigen Somalier die Rolltreppe hinunter.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Kurz nach 4 Uhr stand ein 27-jähriger Somalier leicht vorgebeugt am Treppenansatz einer Rolltreppe zum Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes München. Unvermittelt trat von hinten ein 36-jähriger Italiener heran und stieß mit dem Knie gezielt gegen Hüfte und Gesäß des in Neuhausen wohnenden Afrikaners. Dieser stürzte am Beginn der Rolltreppenstufen zu Boden. Dort wurde der mit 2,6 Promille Alkoholisierte mit weiteren Fußtritten traktiert. Als er aufstehen wollte, und sich dazu am Handlauf hochzog, folgten weitere Tritte des in Giesing wohnenden und mit 1,57 Promille alkoholisierten Südländers. Der Somalier stürzte die sich abwärtsbewegende Rolltreppe bis zum Ende hinunter. Eine Bundespolizeistreife war auf den Vorfall aufmerksam geworden, ging dazwischen und verhinderte weitere körperliche Attacken. Durch den Sturz bzw. Tritt erlitt der 27-Jährige Schürfwunden am Schienbein und Ellbogen. Er verweigerte bei der späteren Ausnüchterung im Gewahrsam in der Wache angebotene ärztliche Begutachtung. Nach staatsanwaltlicher Rücksprache ging der Italiener nach Bestellung eines Zustellungsbevollmächtigen auf freien Fuß. Die Bundespolizei leitete Ermittlungen wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung ein.
Afghane verweigerte ärztliche Untersuchung
Ein Reisender wies die Bundespolizei gegen 10:40 Uhr auf eine augenscheinlich hilflose Person an der Ausstiegsseite des Tiefgeschosses der S-Bahn im Münchner Hauptbahn-hof (Gleis 2) hin. Die Beamten trafen auf einen 19-jährigen Afghanen. Er war bei Bewusstsein, hatte allerdings Schaum vor dem Mund, so dass der Rettungsdienst angefordert wurde. Die Sanitäter schätzten das vorliegende Krankheitsbild als nicht akut ein. Der Afghane verweigerte eine angebotene, weitergehende ärztliche Untersuchung. Da er den Beamten gegenüber keine Reiseabsichten äußerte, wurde ein Platzverweis ausgesprochen, dem er jedoch nicht nachkam. Der zwangsweisen Durchsetzung mittels Führen an den Armen widersetzte sich der 19-Jährige äußerst vehement. Während der Fesselung sowie beim anschließenden Transport zur Wache wehrte er sich heftig. Während ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest negativ verlief, schlug ein Drogentest positiv auf Amphetamin, Methamphetamin und Ecstasy an. Nach staatsanwaltschaftlicher Rücksprache wurde der Afghane mit einer Strafanzeige wegen Widerstandes und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte freien Fußes entlassen. Ein Beamter klagte nach dem Zubodenbringen des 19-Jährigen über Schmerzen am Unterarm, setzte seinen Dienst jedoch fort. Mehrere Reisende filmten die polizeilichen Maßnahmen mit Smartphones. Der Afghane hatte im Februar ein Asylgesuch gestellt. Bereits im März wurde auf eine Überstellung an den Dublinstaat Kroatien entschieden.
Intensiver Marihuana-Geruch
In zwei Fällen wurden Vorgänge mit Rauschgiftfunden zur weiteren strafrechtlichen Verfolgung an die Bayerische Landespolizei übergeben. Gegen 3.20 Uhr war ein 23-jähriger Tunesier im Hauptbahnhof München von einer Bundespolizeistreife kontrolliert worden. Nachdem er wegen intensivem Marihuana-Geruchs zur Dienststelle mitgenommen worden war, fanden die Beamten bei der Durchsuchung in der Unterhose des in Regensburg Wohnenden rund 100 Gramm Haschisch. Der Tunesier war erst im September ins Bundesgebiet eingereist; stellte im November einen Asylantrag. Er ist bereits wegen Diebstahls polizeilich aufgefallen. Kurz nach 4 Uhr trafen Bundespolizisten im Ostbahnhof nach einem Streit in einem Schnellrestaurant auf einen 53-jährigen US-Amerikaner. Nach Aussprache eines Platzverweises wurde auf der Sitzbank, auf der der 53-Jährige zuvor saß, eine Kräutermühle zur Zerkleinerung von Pflanzenmaterial aufgefunden. Bei der Durchsuchung im Revier wurden bei dem in Thalkirchen Wohnenden etwa 5 Gramm Cannabiskraut (Marihuana) entdeckt. Die Ermittlungen wegen der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz werden vom zuständigen Kommissariat des Polizeipräsidiums München geführt.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)
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