Chiemgau / Landkreis Traunstein – Jetzt im Herbst ist wieder Igelzeit. Die trolligen Freunde im Garten sind aber auch gerade jetzt besonders gefährdet. Deswegen setzt sich der Verein „Igelfreunde Chiemsee“ (Landkreis Rosenheim) besonders für die Tiere ein. Ganz wichtig ist im Moment: Igelbabys. Wer jetzt einen kleinen Igel sieht, sollte helfen und sich beim Verein melden unter Telefon 08642 / 6120 oder 0151 / 54176293.
Wenn man jetzt ein einzelnes oder mehrere Igelkinder zu Gesicht bekommt, bedeutet das so gut wie immer, dass die Mutter nicht ins Nest zurückgekehrt ist. Darum Babys sofort sichern (damit sie nicht fliehen können), auf Fliegeneier überprüfen (die erkennt man gut, schaut aus wie Reiskörner) und unverzüglich den Verein „Igelfreunde Chiemsee“ oder eine andere Igelstation anrufen.
Im November sollte ein Jungigel mindestens 500 Gramm haben, sonst hat er keine Chance, den Winter zu überleben, je mehr, desto besser. Sobald Dauerfrost bzw. geschlossene Schneedecke herrscht, ist jeder aktive Igel ein Notfall.
Einzugsgebiet der „Igelfreunde-Chiemsee“ reicht bis München
Der Verein „Igelfreunde-Chiemsee“ wurde im Jahr 2021 in Übersee am Chiemsee gegründet. Aktuell sind es sieben Mitglieder, die ausschließlich ehrenamtlich tätig sind. Mit großem Einsatz versorgen und pflegen die „Igelfreunde Chiemsee“ kranke und verletzte Igel. Manchmal, wenn es nötig ist, werden mit den Findern der Igel Transportketten gebildet. Nicht jeder Igelfinder kann die Strecke bewältigen, da das Einzugsgebiet bis München reicht. Oder die freiwilligen Helfer holen die Tiere ab. Jedes Jahr werden auf diese Weise rund 200 bis 250 Igel gerettet. In der Station (die eigentlich eine Igelwohnung mit Pilzzimmer, Quarantäneraum, Küche, Behandlungszimmer ist) können die Igelfreunde Chiemsee maximal 80 Igel gleichzeitig aufnehmen. Die meisten Igel bleiben rund 6 Wochen auf Station und können dann wieder entlassen werden. Da Igel standorttreu sind, versuchen die Helfer sie an ihren Fundort zurückzugeben.
Wo das nicht möglich ist, wird eine andere Lösung gesucht, meistens mit auswärtigen Pflegestellen. Der Verein der Igelfreunde Chiemsee arbeitet eng mit Tierärzten und Tierkliniken zusammen, leider müssen auch immer wieder Tiere erlöst werden, die zu krank und/oder verletzt sind. Der finanzielle Aufwand ist immens. Die ehrenamtlichen Retter rechnen für einen gesunden Igel, der „nur“ päppeln braucht, circa einen Euro am Tag. Im Jahr geben sie ca. 20.000 Euro aus.“
(Quelle: Pressemitteilung Igelfreunde Chiemsee / Beitragsbild: Symbolfoto re)
Es ist so wichtig den Igel zu helfen, deren Natur Jahr für Jahr immer mehr Insekten verschwinden, durch Pestizide und vermehrter Landwirtschaft.
Den Igel ist es unmöglich, Nahrung zu finden. Alle Igelfreunde sind wichtig, Danke das es Euch gibt!
Danke für den Artikel. Ich füttere mittlerweile ganzjährig, seitdem vermehren sie sich wieder.