Rosenheim – Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur sollen zeitlich befristet auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Außerdem sehen sie sich mit einer deutlichen Anhebung der Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden konfrontiert. Dies hat die Bayerische Staatsregierung mit möglichen Personalengpässen während der Omikron-Welle begründet und durch Allgemeinverfügungen der Bezirksregierungen in die Wege geleitet. Kritik kommt jetzt vom Sozialforum Rosenheim.
Das Sozialforum Rosenheim ist ein Netzwerk der Kirchen, Sozialverbände, Gewerkschaften und sozialpolitisch engagierten Organisationen in Rosenheim. „Als Sozialforum Rosenheim, das auch die Rosenheimer Sonntagsallianz organisiert, sehen wir die Ausdehnung der Erwerbsarbeit an Sonn- und Feiertagen äußerst kritisch“, erklären die Koordinatoren des Rosenheimer Sozialforums, Sepp Parzinger, DGB Oberbayern und Alexander Kirnberger, katholische Betriebsseelsorge. „Dasselbe gilt natürlich für die Verkürzung der Ruhezeit auf 9 Stunden. Gerade Beschäftigte, die unsere kritische Infrastruktur aufrechterhalten, brauchen eher mehr als weniger Ruhezeiten.“
„Wir erwarten und fordern die Arbeitgeber auf, von der Allgemeinverfügung nicht Gebrauch zu machen, weil sie um die Schutzbedürftigkeit ihrer Beschäftigten wissen“, so Sepp Parzinger und Alexander Kirnberger weiter.
Ver.di reicht
Klage ein
Die Allgemeinverfügungen der bayerischen Bezirksregierungen sind seit dem 20. Januar 2022 in Kraft und sollen bis zum 19. März 2022 gelten. Ver.di Bayern klagte bereits gegen die Allgemeinverfügungen. „Wir unterstützen diese Klage ausdrücklich, auch im Rahmen der Allianz für den freien Sonntag“, bekräftigen Sepp Parzinger und Alexander Kirnberger.
Zur Info: Zur kritischen Infrastruktur zählen nach Definition von Bund und Ländern: Energie, Transport, Verkehr, Wasser, Finanz- und Versicherungswesen, Ernährung, Medien und Kultur, Staat und Verwaltung, Gesundheit sowie Informationstechnik und Telekommunikation.
(Quelle: Pressemitteilung Sozialforum Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto: re)
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