Flintsbach / Landkreis Rosenheim – „Ob Robotik, Sprachassistenten, Bilderkennung, assistiertes Fahren, Navigation oder Übersetzungen – Anwendungen auf Grundlage Künstlicher Intelligenz (KI) kommen bereits in vielen Bereichen der Wirtschaft zum Einsatz. Programme wie ChatGPT können Unternehmen helfen, effizienter zu werden und im besten Fall neue geschäftliche Felder zu erschließen“, mit diesen Worten eröffnete Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim dessen jüngste Sitzung.
Gastreferent Tobias Jonas vom Rosenheimer IT-Spezialisten innFactory machte mit seiner Vorstellung der KI-Anwendung ChatGPT, die das US-Unternehmen Open AI mit 175 Milliarden Datensätzen angefüttert hat, gleich zu Anfang Appetit auf mehr. ChatGPT erzeugt aus vorhandenen Daten neue. Im konkreten Fall sind es Texte wie von Menschenhand geschrieben. Mit dieser Art von KI ließen sich aber auch Bilder, Videos, Musik oder 3D-Modelle erstellen, woran die Anbieter bereits arbeiten, so der Experte. Jonas‘ Einladung an die Unternehmerschaft lautete: „Einfach mal ausprobieren.“ Um zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten, sei das A und O die richtige Fragestellung.
„Mehrwert für Unternehmen
kann riesig ausfallen“
Laut Jonas könne der Mehrwert für Unternehmen riesig ausfallen. Vor allem im Bereich der Texterstellung, zu Schulungszwecken oder im Marketing könnten solche Programme helfen, einfache, aber zeitaufwändige Prozesse, die viele Ressourcen binden, zu automatisieren und bieten dadurch eine sehr gute Unterstützung. Dass solche Anwendungen Unternehmen helfen könnten, neue Geschäftsfelder zu erschließen, sah Jonas für die EU hingegen kritisch. „Mit unserer massiven Regulierung schneiden wir uns hier bewusst von zukunftsweisenden Entwicklungen ab.“
Jonas verwies auf das Gesetz über Künstliche Intelligenz, das die Einsatzbereiche von KI regulieren, und für das im Laufe dieses Jahres eine Stellungnahme des EU-Parlaments erwartet wird. Eine weitere Hürde seien die hohen Energiekosten in Europa, die eigene Entwicklungen in solch einem Bereich, der sehr viel Strom verbraucht, torpedieren würden. „Da stecken unmenschliche Rechenleistungen dahinter, die wir hier in Europa aufgrund unserer Preise gar nicht finanzieren können.“
Die Sitzung fand in der Niederlassung der Spedition Johann Dettendorfer in Flintsbach am Inn statt. Gastgeber Georg Dettendorfer, IHK-Vizepräsident, stellte den Mitgliedern zu Beginn des Treffens Projekte und Initiativen der Spedition vor, mit der sie sich den Herausforderungen der Zukunft stellen will.
(Quelle: Pressemitteilung IHK für München und Oberbayern / Beitragsbild: Copyright IHK, zeigt Tobias Jonas von InnFactory bei der Vorstellung der KI-Anwendung ChaptGPT)
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