Rosenheim – Über den würdevollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) und den Einfluss der KI auf die Lehrerbildung wurde im Gasthof Höhensteiger in Rosenheim diskutiert. Zu Gast beim CSU-Arbeitskreis Schule, Bildung und Sport waren Abt Dr. Notker Wolf und Prof. Dr. Sandra Bley von der Technischen Hochschule Rosenheim.
Knapp 140 Interessierte kamen zu der Veranstaltung. Während Dr. Wolf die Frage stellte, wie ein würdevoller Umgang mit der KI gelingen kann, erläuterte Professor Dr. Bley wie die neue KI aussieht und wie sie Einfluss auf die Lehrerbildung nehmen kann. Die Einführung in das Thema übernahm Professor Christian Arbinger.
Der Co-Gründer und CEO der DiMOS Operations GmbH Arbinger ging eingangs darauf ein, was Künstliche Intelligenz eigentlich ist. Wie er sagt, sei diese entwickelt worden, um menschliche Intelligenz nachzuahmen oder zu simulieren. Sie ermögliche Computer, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordere, wie zum Beispiel Lernen, Problemlösungen oder Entscheidungsfindungen.
„Werden nicht durch KI-Roboter ersetzt“
Arbinger ist sich sicher, dass die KI auch im Bildungsbereich mehr und mehr Einfluss nehmen werde – ob wissentlich oder unwissentlich. Aber er gab Entwarnung: „Führende KI-Experten glauben nicht daran, dass wir in den nächsten Jahren alle durch KI-Roboter ersetzt werden.“ Die Dosis entscheide über Gift oder Heilmittel.
Den ersten Input zum Thema gab der Benediktiner Abt Dr. Notker Wolf. Dieser sagte,
dass KI noch so manche Unruhe stiften werde. Es sei eine echte Herausforderung für die Kultusministerien und die Lehrer. Hierbei stelle sich zum Beispiel die Frage, wie Prüfungen in Zukunft aussehen sollen. Für Kontrollierungen der KI, wie sie derzeit gefordert werde, sei man sehr spät dran, so Wolf. Die Kontrolle der KI werde das Problem der digitalen Zukunft darstellen. Angst müssten die Menschen hingegen nicht haben: „Die KI ist nur etwas menschenähnliches, denn zum Menschen gehören Emotionen, Ehrgeiz, Hass und vor allem auch die Liebe.“
So nützlich KI-basierte Programme auch sein mögen, so würden sie sich eben davon
unterscheiden, wie Menschen denken und die Sprache verwenden. „Nicht die KI ist unsere Zukunft, sondern der freie, verantwortungsbewusste Mensch“, erklärte Dr. Wolf abschließend. Professor Dr. Sandra Bley ist Professorin für Berufliche Bildung an der Technischen Hochschule Rosenheim. Sie leitet unter anderem das Forschungsprojekt „HigHRoQ: Hybride, individuelle und greifbare Hochschullehre in Rosenheimer Qualität“. Prof. Dr. Bley sagte, dass die KI mittlerweile intelligenter geworden sei. „Das Neue ist die generative KI, die jetzt etwas erschaffen kann.“ Dies sei auch der Grund, warum viele Menschen jetzt Angst hätten. „Die neuen Technologien werden definitiv Verhalten verändern“, so Bley. Künstliche Intelligenz wirke auf die Arbeitswelt und die Beschäftigung. Somit würden sich Berufsfelder auch verändern. Am Beispiel der Lehrerbildung zeigte sie auf, dass KI sich auf die wesentliche Elemente von Lernen und Bildung Einfluss nehme werde. Dies seien: das Lernverhalten, Alltags- und Vorerfahrungen von Lernenden und Lehrenden, Herausforderungen in Beruf und Gesellschaft sowie Lerninhalte. Wir alle müssten deshalb unter anderem mehr auf Datensicherheit, den Umgang mit KI-Tools und unser kritisches Denken achten.
Mehr Zeit für Schüler durch KI
Positiv stelle Bley Folgendes heraus: „Ich habe mehr Zeit den Schülern zu helfen
und auf ihre Bedürfnisse einzugehen – dabei kann KI helfen.“ Eine weitere gute Nachricht kam vom AKS-Vorsitzenden Jürgen Ersing zum Schluss: Der AKS wird
das Thema KI im Landkreis Rosenheim weiter vorantreiben. Es soll sich ein Netzwerk mit dem Namen KI4U gründen. Dieses soll den Nutzen von KI erklären und erlebbar machen, Ängste und Vorbehalte abbauen sowie die Chancen aufzeigen. Es soll über alle Bildungs- und Altersgruppen agieren und auch ethischen Themen hervorheben.
(Quelle: Pressemitteilung CSU Rosenheim / Beitragsbild: CSU Rosenheim, zeigt von links: Professor Christian Arbinger, Professorin Dr. Sandra Bley und Abt Dr. Notker Wolf im Gespräch)
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