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„Krieg ist keine Lösung!“

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

28. Februar 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – Rund 1.000 Teilnehmer versammelten sich am gestrigen Sonntagnachmittag zu einer vom DGB Kreis- und Stadtverband Rosenheim organisierten Friedensdemo auf dem Max-Josefs-Platz. Für den örtlichen Kreisverbandsvorsitzenden des DGB, Manuel Halbmeier, ist das ein deutliches Zeichen der Solidarität an die Menschen in der Ukraine. Neben ihm sprachen Vertreter der Stadt und verschiedener Parteien.

DGB Regionsgeschäftsführer Günter Zellner machte die Position der Gewerkschaften zum Krieg in der Ukraine deutlich. „Wir verurteilen auf das Schärfste den Einmarsch Russlands und seine dortigen Raketenangriffe“, so Zellner.  Er forderte unter dem Applaus der Anwesenden die russische Regierung auf, unverzüglich alle Angriffe einzustellen.
„Wir erleben eine der dunkelsten Stunden seit Ende des Zweiten Weltkriegs. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft herrscht erneut Krieg. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften verurteilen auf das Schärfste den Einmarsch Russlands in die Ukraine und seine dortigen Raketenangriffe. Ob in der Ukraine oder in Russland – es sind vor allem die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren Familien, die unter dem Krieg und seinen Folgen zu leiden haben“, so Günter Zellner.  Russland provoziere mit der Eröffnung dieses Angriffskrieges sehenden Auges eine weitere Eskalation militärischer Gewalt, die jederzeit völlig außer Kontrolle geraten kann. Europa und die internationale Friedensordnung stünden am Rande eines Abgrunds.

DGB lehnt Waffenlieferungen
in die Konfliktregion strikt ab

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern die russische Regierung auf, unverzüglich alle Angriffe einzustellen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen und deren territoriale Integrität wieder herzustellen. „Wir rufen die Europäische Union und all ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, sich solidarisch an die Seite der Menschen in der Ukraine zu stellen und ihnen alle humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen“, so Zellner weiter. Die Allianzpartner der NATO, die Europäische Union und die Ukraine mahnt die DGB zur Besonnenheit. Eine Politik der Konfrontation, die der russischen Aggression militärische Drohgebärden entgegensetzt, heize die Gefahr an, dass sich der bewaffnete Konflikt zu einem Flächenbrand entwickle : „Jetzt geht es darum, alle Gesprächsmöglichkeiten zu nutzen und offen zu halten, um eine friedliche Konfliktbeilegung zu ermöglichen. Die russische Föderation muss dazu gebracht werden, an den Verhandlungstisch zurückzukehren – auch wenn dafür scharfe wirtschaftliche Sanktionen erforderlich sind.“ Waffenlieferungen in die Konfliktregion würden der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften hingegen strikt ablehnen.
„Deeskalation ist das Gebot der Stunde! Alle Beteiligten, allen voran Russland, müssen die glaubwürdige Bereitschaft zeigen, zu einer Politik des Dialogs zurückzufinden! Noch ist es nicht zu spät für eine kluge Entspannungspolitik, die den Sicherheitsinteressen aller Parteien Rechnung trägt und die Perspektive auf eine dauerhaft stabile gesamteuropäische Architektur für Frieden und Sicherheit eröffnet. Der deutschen Bundesregierung und der gesamten Europäischen Union kommt dabei eine zentrale Vermittlungsrolle zu.“

Vor 40 Jahren wurde der
„Palme-Bericht“ veröffentlicht

Vor vierzig Jahren, mitten im Kalten Krieg, wurde der sogenannte „Palme-Bericht“ veröffentlicht. Er zielte darauf ab, durch das entspannungspolitische Konzept der gemeinsamen Sicherheit zur Überwindung des Ost-West-Konflikts beizutragen. In dem Bericht wurde dieses Anliegen knapp und bündig auf den Punkt gebracht: „Der Frieden in der Welt muss sich auf ein Engagement für das gemeinsame Überleben statt auf die Drohung durch gegenseitige Auslöschung gründen.“
Diese Kernbotschaft habe nichts an Relevanz verloren – im Gegenteil. Angesichts der drohenden Ausweitung des bewaffneten Konflikts in der Ukraine würden der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften die internationale Staatengemeinschaft in der Verantwortung sehen, sich zu besinnen: „Niemand ist wirklich sicher, bevor es nicht alle sind. Militärische Machtdemonstrationen und die gegenseitige Androhung und Anwendung bewaffneter Gewalt münden in Tod und Elend. Was wir brauchen ist ein neues Verständnis von Sicherheit. Wir können die globalen Probleme von heute nur gemeinsam lösen.“ Dafür brauche es eine Politik der gesamteuropäischen Kooperation: „Krieg ist keine Lösung!“
(Quelle: Pressemitteilung DGB, Kreis- und Stadtverband Rosenheim / Beitragsbild: DGB)

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