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Kronacher Grauwacke Gestein des Jahres 2023

Grauwacke im Steinbruch Glosberg in Kronach. Foto: Copyright LfU, Loth)

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

20. Juli 2023

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Kronach / Bayern – Bayerns Gestein des Jahres 2023 ist die Grauwacke im Glosberger Steinbruch im oberfränkischen Kronach. „Kronach beherbergt einen der wenigen Orte in Bayern, wo das versteinerte Zeugnis einer stürmischen Vergangenheit bestaunt werden kann“, begründete Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes im Landesamt für Umwelt, die Auswahl.

Die Prämierung würdigt damit das über 30 Jahre lange Engagement der Naturpark-Ranger, die gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Frankenwald und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz den längst verlassenen Steinbruch pflegen. Ihnen ist es zu verdanken, dass dieses steinerne Naturwunder bis heute gut erhalten ist. Früher war der graue Wackerstein als Schotter und Mauerstein sehr begehrt und wurde im Frankenwald in mehr als 60 Steinbrüchen gewonnen; mittlerweile ist kein einziger Steinbruch mehr in Betrieb.

„drunter und drüber“

Vor rund 340 Millionen Jahren erschütterten heftige Erdbeben den Meeresstrand, so dass Gesteinsmaterial als Schlammstrom („Lawine“) von der flachen Küste in die Tiefen des Ozeans rutschte. Sobald ein solcher Schlammstrom den Tiefseeboden erreichte, wurde die Lawine aus aufgewühltem Schlamm und Sand langsamer und sank auf den flachen Tiefseeboden – die schweren, großen Sandkörner zuerst, der leichtere Schlamm und Ton danach. Ruhe kehrte ein, bis das nächste Erdbeben die nächste Schlammlawine in die Tiefsee beförderte. Nach und nach wuchsen diese Lagen zu einem mächtigen, rhythmisch gebänderten Gesteinspaket – dem Turbidit. Der Name kommt daher, dass es in einer Lawine „drunter und drüber“, also turbulent zugeht. Aus dem sandigen Material des Turbidits entstanden mächtige Grauwacken-Bänke wie sie im Glosberger Steinbruch eindrucksvoll zu sehen sind.
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt – LfU (Beitragsbild: Copyright LfU, Loth)

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