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Kleine Kunstwerke aus dem Automaten

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

2. November 2021

Lesezeit: 2 Minute(n)

Kiefersfelden / Rohrdorf / Wasserburg – Kann man Kunst aus einem Automaten ziehen? Ja, in Kiefersfelden, Rohrdorf und ganz neu nun auch in Wasserburg im Landkreis Rosenheim ist das tatsächlich möglich. Dank der „Kunstautomaten“. Man wirft ein paar Euro ein und zieht dann ein Fach heraus. Die Spannung steigt und am Schluss hält man dann eine Miniatur-Skulptur, ein kleines Gemälde oder sogar „Bayern in der Box“ in seinen Händen.

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Die Spannung steigt – was kommt zum Vorschein? Videos / Fotos: Staudhammer / Wunsam

In Wasserburg gibt es neuerdings einen Kunstautomaten im Brücktor. Initiatorin ist Heike Maas.
In Rohrdorf hängen schon seit einigen Jahren gleich zwei „Kunstautomaten“ am Dorfplatz. Ins Leben gerufen wurden sie von der Montessori-Schule. Man kann wählen ob man ein Werk eines internationalen Künstlern oder ein kleines Kunstwerk der Schüler der Montessori-Schule ziehen will.

Anstatt Zigaretten
Kunstwerke

In Kiefersfelden findet man den Kunstautomaten in der Dorfstraße 30. Die Idee für das Projekt dort kam von Jutta Richter. Als sie 2012 in Berlin war, fiel ihr ein Automat auf, der so ganz anders aussah wie ein normaler Zigarettenautomat. „Dieser Automat war unglaublich kunstvoll verziert. Er strahlte mich förmlich an“, erinnert sich Jutta Richter. Aus der Nähe betrachtet, stellte sich heraus, dass es sich um einen ausrangierten, liebevoll bemalen Zigaretten-Automaten handelte. Statt Zigaretten konnte man sich kleine Kunstwerke herauslassen.
Die Idee dafür kam ursprünglich von dem Potsdamer Künstler Lars Kaiser. Der erste Kunstautomat wurde in Potsdam im Jahr 2001 aufgehängt. Mittlerweile gibt es dort nun schon über 20 dieser Automaten und mittlerweile haben diese Idee auch viele andere deutsche Städte aufgegriffen. Sogar in anderen Ländern wie beispielsweise in den Niederlanden oder Spanien finden sich bereits Kunstautomaten.
Auch Jutta Richter war so begeistert, dass sie beschloss, vor ihrem Elektronikladen in Kiefersfelden einen derartigen Automaten anzubringen.  „Am Anfang habe ich alle Kunstwerke für den Automaten selbst gemacht“, erzählt sie. Kunst sei eben schon immer ihre große Leidenschaft gewesen. Auf Grund von Corona, wollte sie aber dann auch anderen Künstlern die Möglichkeit geben, trotz Kontaktbeschränkungen Kunstwerke zu erschaffen und damit Menschen zu erfreuen.

Jedes Kunstwerk
ein Unikat

Zwölf Künstler und Künstlerinnen aus der Region beteiligen sich aktuell an dem Projekt. Jedes Kunstwerk ist ein Unikat, liebevoll gestaltet und verpackt. Die besondere Herausforderung dabei: Was man eigentlich in Großformat erschafft, muss jetzt plötzlich ganz klein werden. „Man muss erst einmal umdenken, um so kleine Kunstwerke zu gestalten“, erklärt Jutta Richter. So müsse beispielsweise ein Holzbildhauer, der daran gewohnt ist, große Skulpturen zu erschaffen, nun etwas formen, das am Ende in eine Zigarettenschachtel passt.
Oft dauere es eine halbe Stunde, bis eines der kleinen Kunstwerke fertig gestaltet ist. Die Künstler spenden ihre Werke. Das Geld, das durch den Kunstautomaten eingenommen wird, kommt dem Unzone Künstlerkollektiv zugute.
Welches Kunstwerk man bekommt, bleibt eine Überraschung, bis man die Schachtel öffnet. Und nicht wenige Passanten sind von dieser Idee gleich so begeistert, dass es nicht bei einer einzigen Schachtel bleibt.

Hier findet Ihr eine Übersicht über alle 250 Kunstautomaten in Deutschland:

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