Riedering / Landkreis Rosenheim – Als Thomas und Sabine Pummerer 1986 mit ihrer Naturland-Gärtnerei im Riederinger Ortsteil Tinning anfingen, war „bio“ landläufig noch den „Gspinnerten“ vorbehalten. Heute, 36 Jahre später, ist Bio-Gemüse längst im Trend, auch wenn es ein Nischenprodukt geblieben ist, wie Gärtnermeister Matthias Pummerer berichtet. Er hat die Gärtnerei inzwischen von seinen Eltern übernommen.
Rosenheims Landrat Otto Lederer hatte sich für seine jüngste Betriebsbesichtigung ganz bewusst ein kleines Unternehmen ausgesucht, um auch diese Facette der heimischen Wirtschaft zu sehen. Zusammen mit Riederings Bürgermeister Christoph Vodermaier und Peter Heßner von der Wirtschaftsförderstelle im Landratsamt Rosenheim ließ sich der Landrat von Matthias Pummerer einen Einblick in die Arbeit einer Naturland-Gärtnerei geben.
Spritzmittel gegen Schädlinge
sind absolut tabu
Auf etwa 1,5 Hektar Fläche, zum Teil in Gewächshäusern, sonst im Freiland werden übers Jahr zwischen 70 und 80 Kulturen angebaut. „Der Boden ist unser wichtigstes Kapital“, sagt Matthias Pummerer. Um ihn zu hegen und zu pflegen kommt nur eigener Kompost zum Einsatz. Spritzmittel gegen Schädlinge sind absolut tabu. Die Pummerers setzen auf Nützlinge. Um ihnen ein passendes Umfeld zu bieten, finden sich auf den Flächen natürlich wachsende Hecken und in den Beeten immer wieder Blühstreifen. Zudem watscheln Enten übers Gelände. Sie helfen mit, die Schnecken im Griff zu halten.
Verkauft werden das biologisch erzeugte Gemüse, das Obst, die Salate und verschiedene Kräuter in einem kleinen Hofladen. Zudem gibt es einen Lieferdienst, der die frische Ware in einer Biokiste nach Hause liefert. Um ihren Kunden das ganze Jahr über ein umfassendes Sortiment bieten zu können, lassen sich die Pummerers von anderen ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben beliefern.
Im Gespräch betonte Landrat Otto Lederer die große Bedeutung einer regionalen Erzeugung, „warum muss ein Apfel aus Neuseeland kommen?“ Ihn freute, dass das Interesse an der Gemüsegärtnerei inzwischen groß ist. So interessieren sich immer mehr Jugendliche für einen Ausbildungsplatz.
Angefangen haben die Pummerers
mit Verkaufsstand am Straßenrand
Angefangen haben die Pummerers mit einem Verkaufsstand am Straßenrand. „Der Rest hat sich entwickelt, da war nichts generalstabsmäßig geplant“, sagt Matthias Pummerer. Wie es scheint, war dieses entspannte Wachstum genau das richtige. Riederings Bürgermeister Christoph Vodermaier meinte: „Wir sind schon stolz auf diesen Betrieb. Die Pummerers haben einen guten Namen.“
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)
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