Rosenheim – Bereits seit sechs Jahren ist das Lehrschwimmbecken „Am Nörreut“ in Rosenheim wegen statischer Mängel gesperrt. Einem Neubau hat der Stadtrat bereits zugestimmt. Bei den Vorplanungen wurde die Gesamtsumme auf rund 16 Millionen geschätzt. Nun ist von 19,1 Millionen Euro die Rede. Wie sich die Mehrkosten erklären, war Thema bei der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss.
Gesperrt ist das Lehrschwimmbecken „Am Nörreut“ seit dem Schuljahr 2018 / 2019 aufgrund von Feuchteschäden im Dachtragwerk, deutlich sichtbarer Korrosionsschäden ab Bewehrungsstählen durch das chlorhaltige Wasser und Abplatzungen an tragenden Betonbauteilen (wir berichteten).
Darum hat der Stadtrat bereits im Frühjahr 2019 dem Abriss und Neubau des Lehrschwimmbeckens „Am Nörreut“ grundsätzlich zugestimmt. Dass sich seitdem nichts mehr bewegte, lag auch daran, dass die Stadt auf finanzielle Unterstützung durch Fördergelder hofft. Denn der Bau eines Schwimmbades kostes sehr viel Geld.
In den Vorplanungen war von ca. 16 Millionen Euro die Rede. Neue Kostenberechnungen haben nun eine Summe von 19,1 Millionen Euro ergeben, darin enthalten ist laut Vorlage der Stadtverwaltung auch ein Puffer für eine eventuelle Steigung der Baupreise in Höhe von 900.000 Euro und eine Risikoreserve in Höhe von rund 500.000 Euro.
Die Mehrkosten in Höhe von über 4 Millionen Euro ergeben sich laut Auskunft der Stadtverwaltung zum einem aus einem aus einer nun genaueren Planung, aber auch aus einer Steigerung bei den Baupreisen, einem zusätzlichen Gebäudevolumen (Vorgaben für dritte Umkleide von Regierung von Oberbayern) und zusätzlichen Baumaßnahmen, die sich erst im Laufe der weiteren Planungen abgezeichnet hätten. ‚
„Knapp 20 Millionen ist schon ein ganz schöner Brocken“, meinte Grünen-Stadtrat Peter Weigel angesichts der neuen Zahlen. Das sieht auch Rosenheims Stadtkämmerer Heinz Bösl so. Für ihn steht aber auch fest. Ein Rückzieher kommt jetzt nicht mehr in Frage: „Wir haben jetzt schon für die Planung eine Million bezahlt. Außerdem brauchen wir diese Sportstätte“.
Das sieht auch Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler so: „Wir waren uns immer einig, wie wichtig dieses Lehrschwimmbecken für die Stadt ist“. Zur Kostensteigerung meinte er: „Das überrascht jetzt niemanden so wirklich.“.
Auch die beiden anderen Lehrschwimmbecken sind nicht mehr im besten Zustand
Wichtig ist der Neubau der Lehrschwimmbeckens am Nörreut tatsächlich. Denn die zwei weiteren Lehrschwimmbecken in Aising und Westerndorf sind nicht nur wesentlich kleiner. Sie befinden sich ebenfalls längst nicht mehr in einem guten Zustand. Ob sie in Zukunft erhalten werden können, steht noch in den Sternen.. Es sei möglich, so die Stadtverwaltung, dass man an diesen Standorten dann lieber auf eine Sporthalle als auf ein Schwimmbad setzte, um Kosten zu sparen.
Trotz Mehrkosten sprachen sich die Stadträte in der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss einstimmig für eine Projektgenehmigung aus. Die Endgültige Entscheidung fällt in der Stadtratssitzung am 24. Juli.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)
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