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Mahnwache gegen Corona-Maßnahmen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

2. Dezember 2021

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Schon seit über einem Jahr findet am Ichikawaplatz in Rosenheim jeden MIttwoch eine Mahnwache unter dem Titel „Grundrechte und Kinderrechte für alle“ statt.  Die Teilnehmer stellem die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Frage. Vor allem die angekündigte Impfpflicht bereitet ihnen zunehmend Sorgen, wie ein Gespräch mit einigen Teilnehmern zeigt

Rund 200 Teilnehmer sind es diesmal, die sich auf dem Ichikawa Platz nahe dem Klinikum Rosenheim versammeln, darunter Unternehmer des Zusammenschlusses „Wir stehen zusammen“, ein Rosenheimer und ein Wasserburger Stadtrat, ein Oberfeldwebel aus Bad Reichenhall und eine Vertreterin der Initiative „Rosenheim steht auf.“  Außerdem mit dabei: rund 70 Pflegekräfte aus der Region.
Darunter auch eine 44-jährige Rosenheimerin, die in einer Einrichtung für behinderte Menschen in der Region arbeitet. Sie will sich nicht gegen Corona impfen lassen. Als Impfgegnerin sieht sie sich deswegen nicht. „Ich bin gegen Vieles geimpft und viele Impfungen machen Sinn“, betont sie im Gespräch mit innpuls.me mehrmals. Aber vor der Impfung gegen Corona habe sie Angst. „Ich leide unter verschiedenen Allergien. Als ich mich vor einigen Jahren gegen Grippe impfen ließ, bekam ich starke Nebenwirkungen. Es dauerte lang, bis ich mich davon erholt habe. Nun befürchte ich, dass mir das noch einmal passiert“, erzählt sie. Sie habe deshalb auch schon versucht, sich über ihren Hausarzt von der Corona-Impfung freistellen zu lassen. „Das war leider vergebens. Mein Hausarzt hat mir gesagt, dass Allergien nicht mehr als Grund für eine Befreiung zählen. Kommt die Impfpflicht für Pflegekräfte, steht für die 44-jährige fest: „Dann werde ich wohl schweren Herzens meinen Beruf aufgeben.“
Neben ihr steht eine 59-jährige Physiotherapeuthin. Auch sie lehnt die Corona-Impfpflicht ab. „Da man auch geimpft andere anstecken kann, macht diese Impfung für mich keinen Sinn. Ganz im Gegenteil, dadurch wiegt man sich, meiner Meinung nach, sogar in einer gefährlichen Sicherheit“, meint sie.
Ein Rosenheimer Sozialpädagoge und Jugendleiter hat jüngst Briefe an den Bayerischen Ethikrat und den designierten Bundeskanzler Olaf Scholz verfasst. „Mich bestürzt, was aktuell in unserem Land passiert“, sagt er. Er vermisse einen offenen und ehrlichen Diskurs über tatsächliche Zahlen und Fakten.
Unter den vielen Rednern des Abends ist auch ein Oberfeldwebel aus Bad Reichenhall. Aufgrund der Impfpflicht in der Bundeswehr würden aktuell viele Soldaten Befehlsverweigerung begehen, erzählt er und schildert mit emotionalen Worten, was dies für die Betroffenen bedeuten würde.
Versammlungsleiterin der Mahnwache war Peggy Galic. Die Rosenheimerin leitet beim Männerturnverein die Abteilung Gerätturnen. „Im ersten Lockdown wurden die Kinder und Seniren isoliert. Das ist doch wohl das Schlechteste für das Immunsystem, was machen kann“, meint sie. Darum sei sie im ersten Lockdown zur Mahnwache gegangen. Im April dieses Jahres hat sie dann die Leitung für diese Versammlung übernommen. Sie sieht darin eine wöchentliche Möglichkeit, für alle Ungeimpften und Geimpften gleichermaßen, „aus der Isolation herauszukommen und sich gegenseitig Kraft zu geben, bei dem, was aktuell an negativen Einflüssen auf sie einwirkt.“

Rund 200 Teilnehmer, darunter auch ca. 70 Pflegekräfte, nahmen an der Mahnwache teil. Fotos: re

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