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Mehr Arbeitslose in der Region Rosenheim

Arbeiter flext. Funken fliegen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

6. Januar 2025

Lesezeit: 4 Minute(n)

Rosenheim / Landkreis / Region – Die Zahl der Arbeitslosen in Rosenheim und Region ist in den letzten Wochen des Jahres 2024 leicht gestiegen – und das ist nicht allein auf „saisonale“ Effekte zurückzuführen. Das geht aus dem aktuellen Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Rosenheim hervor. 

Auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Rosenheim war auch in den letzten Wochen des Jahres 2024 viel Bewegung: 2.780 Frauen und Männer haben sich neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern gemeldet, weil sie eine Arbeit suchen. Zahlreiche Zugänge waren unter anderem in den witterungsabhängigen Bereichen Gartenbau (+ 40 arbeitslos gemeldete Menschen), Hoch-/Tief- und (Innen)Ausbau (+52) sowie Hotellerie / Tourismus (+28) zu verzeichnen. Aber auch in den Berufsgruppen Verkehr / Logistik sowie Unternehmensführung und -organisation ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Arbeitslosenzahl hat sich im Dezember insgesamt um 235 Personen auf 9.680 erhöht. Da in den gennannten Berufsgruppen mehr Männer als Frauen arbeiten, war der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei diesen (+231) deutlich höher als bei den Frauen (+4). Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,0 Prozent.

Steigende Kosten treffen auf sinkende Nachfrage

Michael Preisendanz, der Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Rosenheim, erklärt hierzu: „Die zuletzt genannten Berufsgruppen stehen exemplarisch dafür, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember nicht allein auf die sogenannten „saisonalen Effekte“ zurückzuführen ist. Wir beobachten in der aktuellen Zeit, die durch steigende Kosten und oftmals einer sinkende Nachfrage geprägt ist, bei Betrieben seit Jahresanfang Unsicherheiten: Dies zeigt sich dadurch, dass sie im Jahresverlauf weniger Stellenangebote gemeldet haben als im Vorjahr (-1.770). Zudem ist die Arbeitslosigkeit in dem Zeitraum im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III), diese umfasst die Menschen, die sich im Anschluss an ein Arbeitsverhältnis bei der Agentur für Arbeit melden, stärker gestiegen (+ 750 Personen (entspricht 15,8 Prozent)) als bei den Menschen, die nach dem SGB II durch die Jobcenter betreut werden (+320 Personen (entspricht 8,3 Prozent)). Der Blick auf die einzelnen Personengruppen zeigt, dass sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vorjahresvergleich bei den unter 25Jährigen um 100 (13,9 Prozent) und bei den über 50Jährigen um 413 Menschen (12,1 Prozent) erhöht hat. Bei Personen mit ausländischem Pass ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 519 (16,4 Prozent) und bei den Menschen mit Schwerbehinderung um 64 (10,0 Prozent) angestiegen. Insgesamt waren im Dezember 1.070 (12,4 Prozent) mehr Personen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr.

Region Rosenheim steht im deutschlandweitem Vergleich weiterhin gut da

Preisendanz betont aber auch, dass die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Region im deutschlandweiten Vergleich weiterhin gut sei: „Die vielseitige Wirtschaftsstruktur der vornehmlich kleinen Betriebe – mehr als 80 Prozent haben weniger als zehn Beschäftigte – in unserem Agenturbezirk trägt zur Stabilität des Arbeitsmarktes bei. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist beispielsweise regelmäßig ein der geringsten in Deutschland“, sagt er. Zwar waren im Dezember weniger Stellenanzeigen (-470) gemeldet als vor einem Jahr, im historischen Vergleich ist die Zahl mit 4.020 aber weiterhin hoch. Wenngleich die konjunkturellen Eintrübungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt sichtbar sind, ist dieser weiterhin durch eine Dynamik geprägt:
Die Betriebe haben im Berichtsmonat Dezember 94 Stellenangebote mehr gemeldet als in dem Zeitraum vor einem Jahr. Zudem haben sich im Vorjahresvergleich mehr Menschen (+36) in Arbeit abgemeldet. In den Berufsgruppen Metall, Maschinen- und Fahrzeugtechnik und Medizinische Gesundheitsberufe (u.a. Pflege) sind beispielsweise viele Angebote gemeldet. „Dabei sehen wir, dass vor allem Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung gesucht werden“, betont der Geschäftsführer operativ. Die Stellenangebote können in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit unter https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ aufgerufen werden. Und die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus den Teams der Arbeitsvermittlung und der Berufsberatung im Erwerbsleben, die auf der Beratung von Beschäftigten spezialisiert sind (https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/berufsberatung-im-erwerbsleben), beraten gerne dazu sowie zu sinnvollen Weiterbildungsangeboten.

Arbeitslosenzahlen für die Stadt Rosenheim

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent (Vormonat: 5,0 Prozent; Dezember 2023: 4,4 Prozent). Derzeit sind 1.905 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 61 auf 912. Beim Jobcenter Rosenheim Stadt werden 993 arbeitslose Kundinnen und Kunden, 21 weniger als im November, nach dem SGB II betreut. Insgesamt sind beim Jobcenter 2.344 erwerbsfähige Leistungsberechtigte gemeldet, die in 1.794 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Arbeitslosenzahlen für den Landkreis Rosenheim

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent (Vormonat: 2,9 Prozent; Dezember 2023: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.387. Hier sind 2.573 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 151 mehr als im Vormonat. Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.814 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden registriert, 72 weniger als im November. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.845 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.947 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Arbeitslosenzahlen für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,4 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent; Dezember 2023: 2,2 Prozent). Das entspricht 1.758 beschäftigungslosen Bürgern. Davon sind 918 Personen, zehn mehr als vor einem Monat, bei den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 840 Betroffene, 31 mehr als im November, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.368 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.800 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Arbeitslosenzahlen für den Landkreis Miesbach

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.633 Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,9 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent; Dezember 2023: 2,7 Prozent) entspricht. Davon sind 1.052 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen gemeldet, 91 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 581 arbeitslose Menschen gemeldet, 16 weniger als im November. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.320 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.044 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
(Quelle: Pressemitteilung Bundesagentur für Arbeit Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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