Wasserburg am Inn /Landkreis Rosenheim – Das kbo-Inn-Salzach-Klinikum (kbo-ISK) präsentiert mit dem Open DALL·E-Projekt eine innovative Auseinandersetzung mit Kunst und Künstlicher Intelligenz (KI).
Im Zentrum des Projekts steht der Vergleich menschlicher und digitaler Schaffenskraft, jeweils inspiriert durch Werke des abstrakten Expressionisten Mark Rothko als Ausgangspunkt. Sowohl Menschen als auch die KI DALL·E bekamen die gleiche Aufgabe: Die aus dem Betrachten der Gemälde resultierenden Resonanzen und Inspirationen sollten zum Ausdruck gebracht werden.
Die Beiträge der Künstler aus Fleisch und Blut stammen von Hyechin Kong, Kunsttherapeutin am kbo-ISK, und Martin Nürnberger, Patient der Psychiatrischen Institutsambulanz. Der gelernte Fliesen- und Mosaikleger entdeckte in seiner Kindheit eine erste Leidenschaft für die Malerei und schuf bereits in jüngeren Jahren sein erstes Ölgemälde. In den letzten Jahren hat er das Malen intensiviert und ist seit dem Frühjahr letzten Jahres Mitglied in einem Kunstverein. Inspiration findet er vor allem in den abstrakten und farbintensiven Werken von Künstler wie Joan Mitchell, Mark Rothko und Henri Matisse.
„Ich habe mich recht intensiv mit expressionistischer Kunst auseinandergesetzt und versucht, meinen eigenen Ausdruck zu finden. Abstrakte Malerei mag ich, weil sie mir als Künstler die größte Freiheit gibt. Es gibt keine festen Regeln, keine Grenzen, nur Farbe, Form und Emotion. Am Ende bleibt die Interpretation dem Betrachter überlassen, und genau das macht sie so spannend.“, so Nürnberger über sein Schaffen.
Die KI DALL·E erstellt Bilder
Die digitalen Kreationen wurden mit Hilfe von DALL·E, einem KI-basierten Bildgenerator, erstellt. Dieses System erstellt Bilder auf Basis von Texteingaben, sogenannter Prompts. Das Prinzip: Wörter als Input, Pixel als Output.
Im Rahmen des Projekts wurde die unterschiedlichen Herangehensweisen von Mensch und Maschine deutlich: „Vergleicht man die Resonanzen und Inspirationen, fällt auf, dass Menschen eher auf Originalität und auf persönliche Erfahrung basierende Neuschöpfungen Wert legen, während die KI basierten Bilder sich eher an Ähnlichkeiten orientieren.“, erklärt Dr. Johannes Unterberger, Leiter der Ergo- und Kreativtherapie am kbo-Inn-Salzach-Klinikum. Nürnberger ergänzt: „Menschen erschaffen Strukturen und Farbeffekte, die eine KI nicht erzeugen kann. Unsere Emotionen und wie wir diese mehrdimensional umsetzen, machen jedes Werk einzigartig.“
(Quelle: Pressemitteilung kbo-Inn-Salzach-Klinikum / Beitragsbild: Der Künstler Martin Nürnberg gemeinsam mit Dr. Johannes Unterberger vor seiner KI-freien Schöpfung. Copyright kbo-Inn-Salzach-Klinikum)
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