Rosenheim / Landkreis / Bayern / Deutschland – „Es gibt keine Maikäfer mehr“, sang Reinhard Mey im Jahr 1974. Zum Glück sieht es so düster schon längst nicht mehr aus. Ganz im Gegenteil. Die Krabbler können sogar für Landwirte wieder zur Plage werden. 2022 schaut es aber danach nicht aus.
Die großen, laut brummenden Insekten übten schon immer, insbesondere auf Kinder, eine große Faszination aus. Wer kennt sie nicht, die Erzählungen über Maikäfer beispielsweise in Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ oder in „Peterchens Mondfahrt“. Laut Volksmund gibt es die Bäcker oder Müller und die Schornsteinfeger. Die „Bäcker“ wirken durch ihre starke, weiße Beharrung heller. Die unbehaarten „Schornsteinfeger“ dunkler.
Über Bäcker, Schornsteinfeger
und den seltenen Kaisern
Und dann wussten unsere Vorfahren auch noch über das Glück, einen „Kaiser“ zu finden, da extrem selten. Der Begriff „Kaiser“ kam daher, dass die rötlicheren Flügeldecken bei diesen Exemplaren an die purpurfarbenen Umhänge der Kaiser erinnerten.
In den 1950er Jahren galten die Tiere dann als fast ausgestorben. Schuld daran war der Einsatz des Insektizid DDT. Außerdem fanden damals große Einsammelaktionen statt.
Doch zum Glück fliegen sie jetzt wieder. Das Problem insbesondere für die Landwirtschaft: die Larven können große Schäden verursachen. Die Engerlinge, wie sie genannt werden, ernähren sich von Wurzeln, wodurch diese absterben können. Auf einen Quadratmeter kann es mehr als 100 Engerlinge geben. Und auch die ausgewachsenen Käfer können in der Masse beispielsweise Laubwälder komplett kahl fressen.
Darum lässt die bayerische Staatsregierung mittels Monitoring regelmäßig prüfen, mit wie vielen Maikäfern im Frühjahr zu rechnen ist.
Erst 2024 ist wieder mit
großem Maikäfer-Aufkommen zu rechnen
Dieses Jahr kann in dieser Hinsicht aber vorsichtig Entwarnung geben werden. Die bis zu fünf Zentimeter großen Maikäferlarven entwickeln sich in unseren Breiten meist vier Jahre lang. Das bedeutet ca. alle vier Jahre fliegen dann besonders viele fertige Maikäfer aus. Das war bei uns im vergangenen Frühjahr der Fall. Mit dem nächsten Großaufkommen der dicken Brummer wird also erst wieder für das Jahr 2024 gerechnet.
(Quelle: Beitragsbild: Symbolfoto: re)
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