Donaumoos / München – Das Landwirtschaftsministerium in München hat zwei Projekte im Donaumoos genehmigt, die dazu beitragen sollen, eine landwirtschaftliche Nutzung von Moorböden mit gehobenem Grundwasserstand weiter voranzubringen. Denn nur mit gehobenem Grundwasserstand können Moorböden einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die beiden Projekte, die mit je 100.000 Euro gefördert werden, ergänzen ein umfangreiches Forschungsvorhaben unter Leitung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Dabei untersuchen die Experten, wie die Landwirtschaft angepasst werden muss, um sie auf Moorböden zu ermöglichen. Das Ziel ist, Landnutzung und Klimaschutz in Einklang zu bringen.
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hatte dieses mit 5,4 Millionen Euro dotierte Forschungsvorhaben, das auf verschiedenen Moorbodenstandorten in Bayern realisiert wird, Anfang 2021 in Auftrag gegeben. Der Donaumooszweckverband ist in diesem Großprojekt ein wichtiger Partner. Er soll Wertschöpfungsketten für landwirtschaftliche Produkte und ein Netzwerk für zukünftige Marktpartner aufbauen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Paludikulturen, also spezielle Gräser, die auf nassen landwirtschaftlich genutzten Moorstandorten wachsen. Solche Gräser sind beispielsweise Seggen und Rohrglanzgras, die als nachwachsende Rohstoffe Verwendung finden sollen.
Fasern aus Paludikulturen
nutzbar machen
Eines der beiden Kurzprojekte wurde vom Donaumoos-Zweckverband angestoßen. Unter seiner Leitung soll im Projekt „Pflanzenfasern aus moorverträglicher Bewirtschaftung“ die Frage geklärt werden, wie sich Pflanzenfasern mit definierten Qualitätseigenschaften in industriellen Verarbeitungsprozessen weiterverwendet werden können. Denn Fasern aus Paludikulturen könnten als Rohstoff für die Papier-, Karton- und Freiformteilindustrie dienen.
Donaumoos für
Kartoffelerzeugung bekannt
Traditionell ist das Donaumoos für seine Kartoffelerzeugung bekannt. Bei der Produktion von Stärke aus Kartoffeln fällt als Nebenprodukt Kartoffelpülpe an, die bislang nur eingeschränkt verwertet werden kann. Neue Chancen könnten sich aus der kombinierten Verwertung von Pülpe mit Paludikultur-Material in einer Biogasanlage ergeben. Und genau bei dieser Frage setzt das zweite Projekt „KaPaGas“ unter der Leitung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf an. Damit könnten nach Meinung des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten neue Verwertungsmöglichkeiten für ein Nebenprodukt der Stärkeerzeugung erschlossen, eine wirtschaftliche Perspektive für Moorflächen und zudem neue Wertschöpfung für die Region geschaffen werden.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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