Oberwöhr / Stadt Rosenheim – Das Großbauprojekt im Rosenheimer Ortsteil Oberwöhr an der Krainstraße ist nach wie vor nicht unumstritten. Einige Oberwöhrer befürchten, dass sich dadurch dadurch das katastrophale Hochwasser im Jahr 2013 wiederholen könnte. Der Dauerregen der vergangenen Tage hat aus der Baugrube einen „Schwimmingpool“ gemacht.
Die Baugrube an der Krainstraße im Rosenheimer Ortsteil Oberwöhr ist nach dem Dauerregen komplett vollgelaufen. Fotos: re
Ende September 2023 wurden für das Bauvorhaben zwei Hürden genommen: die Änderung des Flächennutzungsplans wurde wirksam und der Beschluss des Bebauungsplans wurde rechtsverbindlich (wir berichteten).‘
Entstehen sollen auf der rund 2,8 Hektar großen Fläche unmittelbar an der Krainstraße und sehr nah dran an der Mangfall 166 neue Wohnungen.
Bereits im Vorfeld gab es Kritik von Seiten der Anwohner. Denn bei vielen von ihnen sitzen die schlimmen Erinnerungen an das katastrophale Hochwasser im Jahr 2013 (wir berichteten) zu tief. Die Jahrhundertflut hat speziell in Kolbermoor und Rosenheim laut Wasserwirtschaftsamt Rosenheim rund 200 Millionen Euro Schäden hinterlassen.
Wie in den vergangenen Tagen wieder, bestimmte damals ein ausgedehntes Tiefdrucksystem über Mitteleuropa das Hochwassergeschehen, das sehr lange stationär blieb. Für die Unwetterkatastrophe in der Region sorgte letztendlich die Gesamtsumme des Niederschlags über fünf Tage hinweg und davor schön der kühl-nasse Frühling mit seinem gesättigten Böden.
2020 wurde sogar eine Bürgerinitiative gegründet, um den Bau zu stoppen
Nach dem Hochwasser gab es Versprechen von Seiten der damaligen Stadtspitze, den Hochwasserschutz in Zukunft bei Baumaßnahmen in diesem Gebiet besonders im Auge zu haben und Überschwemmungsflächen für alle Zeiten frei zu halten.
Genau das sehen aber nun einige Oberwöhrer mit dem neuen Baugebiet nicht mehr gewährleisten. Im Jahr 2020 wurde deshalb sogar eine Bürgerinitiative gegründet, um das Vorhaben doch noch zu stoppen. Ohne Erfolg.
Angesichts der aktuellen Bilder von der bis zum Rand vollgelaufenen Baugrube erwachen bei einigen Oberwöhrern erneut die Angst, dass sich die Katastrophe aus dem Jahr 2013 wiederholen könnte. (Quelle. Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Karin Wunsam)
Wir, die schon länger hier wohnen, haben gelernt mit dem Hochwasser und dem hohen Grundwasser umzugehen. So alle 3 Jahre hatten wir etwas Grundwasser in den Kellern, was sich aber mit einem Abzieher und etwas Geduld innerhalb von 24 h erledigen ließ. Es war schon immer so. Die Mangfall und die Kalten war nach einer Woche Regen richtig voll, dann hörte es zu regnen auf und die Pegel sind gesunken. 2 Tage später war dann das Grundwasser so hoch, dass es in die Keller drückte. Nun wird aber Tag und Nacht Wasser aus der Baugrube des Neubaugebietes durch das riesen Rohr unter dem Sportplatz hindurch in den Auwald gepumpt. Irgendwo muss es hin und deshalb ist der Grundwasserpegel in dem Bereich mehr als erhöht. (Man könnte es auch in die Mangfall pumpen, dann wäre das Problem stark reduziert) Kommen dann noch 2 Tage Regen oder ein Starkregenereignis dazu, läuft uns Anwohner die Suppe in den Keller, was die Stadt nicht die Bohne interessiert. Hauptsache das Staatssäckel ist gut gefüllt.