Amdechs / Landkreis Starnberg / Bayern – Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte hat bei seiner Mitgliederversammlung in Andechs (Landkreis Starnberg) den neu ins Leben gerufenen Nachwuchs-Sprachpreis „Da gfeide Hund“ verliehen.
Erstmalig hielt der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) in diesem Jahr seine Mitgliederversammlung in Andechs ab. Irene Dorn als Ansprechpartnerin vor Ort hatte den Saal des Bräustüberl in ein wahres herbstliches Blumenmeer verwandelt und sorgte damit von Anfang an für eine angenehme Atmosphäre.
Zu Beginn stimmte das langjährige Mitglied Helmut Wagner aus Starnberg die Gäste mit seinem bairischen Gedicht auf die Sitzung ein. Vorherrschendes Thema der Versammlung war natürlich das große Projekt des Vereins: Der Antrag an den Bayerischen Landtag zur Aufnahme der bairischen Sprache sowie des Alemannisch-Schwäbischen und des Fränkischen in die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Inzwischen habe sich die gesamte Sprachwissenschaft in Bayern hinter dieses Anliegen gestellt. Neben der Fraktion der Freien Wähler im Landtag, befürworte eine große Anzahl von weiteren Abgeordneten im Bayerischen Landtag bis hinauf zur stellvertretenden Ministerpräsidentin und Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, und dem Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Dr. Florian Herrmann, das Projekt. Auf den Unterstützerlisten haben weit über 15.000 Menschen unterschrieben. Der FBSD e.V. ist daher zuversichtlich, dass das Projekt Erfolg haben wird.
Oimara Beni Hafner mit Urkunde „Da gfeide Hund“. Fotos: Förderverein Bairische Sprache und Dialekte
Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des neu ins Leben gerufenen bairischen Nachwuchs-Sprachpreises „Da gfeide Hund“ an den jungen bayrischen Songwriter und modernen Gstanzler Beni Hafner (Oimara). Der von Künstler Julian Opitz gezeichnete und mit 4.000 EUR dotierte Sprachpreis wird zukünftig jährlich im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins an junge Nachwuchskünstler, die sich um die bairische Sprache besonders verdient machen, verliehen.
Alle Lieder erreichen hohe Klickzahlen
In seiner Laudatio ordnete Prof. Dr. Klaus Wolf von der Universität Augsburg den Oimara sprachwissenschaftlich ein. „Linguistisch sind Personen, die von einer Alm stammen, Almerer mit doppeltem er-Suffix. Für uns in Bayern sind dies aber viel zu viele Konsonanten in der Aussprache. Deshalb wird das Konsonantenkonglomerat zu einem einzigen Diphtong kontrahiert. Als Almara wird als Oimara. Das ist eine typische Kontraktion im Mittelbairischen Dialekt.“ Musikalisch und textlich zeige Beni Hafner ein beachtlich breites Spektrum. Viele Songs sind nicht nur vordergründig komisch, sondern manchmal sogar hintersinnig. Für Klaus Wolf als Dialektologen ist aber entscheidend, dass all diese Lieder hohe Klickzahlen erreichen:. „Dialekt und Mundart werden durch den Hafner Beni für junge Leute attraktiv.
(Quelle: Pressemitteilung FBSD / Beitragsbild, Foto:Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.)
0 Kommentare