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Natürlich verhüten im Vogelheim

Zwei Wellensittiche

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

14. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Brüten verboten: Eine kleine Schwärmerei unter Vögeln kann schnell unerwünschte Folgen haben. Um aus einem Paar der geselligen Wellen- oder Nymphensittiche keine ganze Vogelschar entstehen zu lassen, sollten bereits bei der Auswahl der Tiere grundsätzliche Dinge Beachtung finden.

Sie erstrahlen im grünen oder blauen Federkleid und sind die beliebtesten Ziervögel in Deutschland: 1,5 Millionen Wellensittiche flogen 2021 durch deutsche Wohnzimmer. Auf Platz 2 der am meisten gehaltenen Ziervögel landet der Nymphensittich mit 0,4 Millionen Tieren. Dies ist das Ergebnis einer haushaltsrepräsentativen Erhebung im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF).
Da die Vögel Schwarmtiere sind, sollten sie mit mindestens einem Partnertier gehalten werden. Wenn es die Größe des Vogelheims hergibt, gern auch im Schwarm, etwa in einer Voliere im Garten. Familienplanung ist aber unerwünscht: „Wir raten, unkontrollierter Vermehrung im heimischen Vogelkäfig vorzubeugen“, sagt Torben Friedrich, Pressesprecher beim Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e. V. (DKB). Ein Grund: Häufig werden beim Privatkauf Geschwistertiere erworben, die dann gemeinsam Nachwuchs zeugen würden.

Ohne Nistkästen kein Nachwuchs

Die Vermehrung ist laut dem Experten am einfachsten zu vermeiden, indem man gleichgeschlechtliche Vögel hält. Leben weibliche und männliche Tiere in einem Gehege, sollte auf Nistkästen bei diesen Arten komplett verzichtet werden. Da Wellen- und Nymphensittiche von Natur aus Höhlenbrüter sind, würden die Kästen die Vögel zur Brutbereitschaft animieren. „Die meisten Vogelarten, die in Deutschland privat gehalten werden, bevorzugen ohnehin Sitzstangen oder Äste als Schlafplatz“, sagt Friedrich.

Was tun, wenn sich die Vögel doch vermehren?

Ungeplanter Nachwuchs kommt laut Experte Friedrich relativ selten vor. „Kommt es doch zu einer Vermehrung der Tiere, sollten diese in einer sehr geräumigen Voliere gehalten werden“, rät er. „Denn leben mehrere Paare in einer Anlage, ist in der Brutzeit die Gefahr groß, dass sich die Männchen beim Balzen verletzen.“ Bei einer geplanten Zucht sei es daher am besten, in der jeweiligen Zuchtsaison die Tiere auseinanderzusetzen und erst nach der Brutzeit wieder zusammenzuführen.
Neben Nistkästen und Nistmaterial wäre im Vogelheim auch spezielles Aufzuchtfutter für die Tiere empfehlenswert. Grundsätzlich kann man bei Wellen- und Nymphensittichen von einer Brutzeit von 18 bis 20 Tagen ausgehen. Die Nestlingszeit beträgt im Durchschnitt etwa 28 Tage, nachdem die Jungtiere geschlüpft sind.
Regionale Vogelvereine oder Tierheime können einen erfahrenen Ansprechpartner vermitteln, der die Tiere im Notfall übernimmt oder den Halter bei der Geburt und Aufzucht der Jungtiere unterstützt.

Ist das Züchten mit Ziervögeln genehmigungspflichtig?

Die Vermehrung von Ziervögeln, ausgenommen sind Cardueliden wie Stieglitze und Grünfinken, ist in Deutschland nicht genehmigungspflichtig. „Erst ab 25 Vogelpaaren spricht man in Deutschland von einer gewerbsmäßigen Zucht. Diese muss dann angemeldet werden“, erläutert Friedrich.
Selbst um eine artgemäße Haltung der Tiere zu gewährleisten, rät der Deutsche Kanarien- und Vogelzüchterbund, jedoch dazu, einen Sachkundenachweis abzulegen. Dieser beinhaltet die theoretischen und praktischen Grundlagen für den Umgang, die Haltung, Fütterung und Zucht der Tiere. Weitere Informationen sowie die Teilnahmebedingungen zum Sachkundenachweis nach Paragraph 11 des Tierschutzgesetzes finden man auf der Webseite vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e. V. (BNA, www.bna-sachkunde.de/).
„Wer erstmalig Nachwuchs im Vogelgehege plant, sollte sich außerdem einem der Zuchtverbände in Deutschland anschließen und sich mit erfahrenen Züchtern austauschen“, rät Friedrich. 
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto reI)

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