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Neubau Mangfallkanalbrücke: Gut einjährige Vollsperrung oder Behelfsbrücke?

Brückenbau

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

29. Februar 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Die größte Straßenbaumaßnahme in Rosenheim für das Jahr 2024 startet voraussichtlich im September mit dem Neubau der Mangfallkanalbrücke in der Äußeren Münchener Straße. Um eine gut einjährige Vollsperrung für eine der Hauptverkehrsadern der Stadt zu vermeiden, setzt die Stadt nun doch wieder auf den Bau einer Behelfsbrücke. Doch damit verbunden sind zusätzliche Kosten von rund 2 Millionen Euro. Das sorgte in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss für Diskussion.

Über die Baumaßnahme selbst gibt es nichts mehr zu bereden. Die Mangfallkanalbrücke in der Äußeren Münchener Straße ist schon lange in einem baulich schlechten Zustand. Die Entscheidung für den Neubau fiel im November 2023. Der Start der Baubaumaßnahme ist für September 2024 geplant. Bis Juli 2025 dauern die Arbeiten voraussichtlich an. Mit dem Bau der neuen Brücke soll eine zusätzliche Geh- und Radwegunterführung an der Nordseite kommen (wir berichteten).
Nun gab es aber doch noch mal Diskussionsbedarf – nicht über das „Ob“ sondern über das „Wie“. Denn nun wurde erneut der Bau einer Behelfsbrücke zur Sprache gebracht, die ursprünglich eigentlich angesichts angespannter Haushaltslage aus Kostengründen abgelehnt worden war.

„Aufgrund eines nochmaligen Abwägungsprozess zwischen den zusätzlichen Kosten für die Behelfsbrücken in Höhe von rund 2 Millionen Euro und dem Interesse an der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs wird ausdrücklich vorgeschlagen, die Behelfsbrücke doch auszuführen“, heißt es nun von Seiten der Stadtverwaltung nach intensiven Gesprächen mit Landratsamt und dem staatlichen Bauamt Rosenheim. Die Gesamtprojektkosten würden sich somit auf insgesamt 13.880.000 Euro erhöhen.

„Müssen wohl in den sauren Apfel beißen“

„Zwei Millionen sind mit Blick auf die aktuelle Haushaltslage sehr viel Geld“, gab Peter Rutz, Fraktionsvorsitzender der Grünen zu bedenken und überlegte, ob es angesichts dieser großen Summe nicht andere Lösungen geben könnte, um sich eine Investition zu sparen, die nur von kurzer Dauer ist. Bei anderen ähnlich großen Baumaßnahmen sei es schließlich auch gelungen, ein befürchtetes Verkehrschaos durch Umfahrungen abzuwenden.
Dieser Argumentation widersprach Rechtsdezernent Herbert Hoch. Berechnungen würden zeigen, dass es hier nicht um ein paar kleine Staus gehe, sondern dass es in Spitzenzeiten zu einem enormen Rückstau kommen würde. Von Seiten der Stadtverwaltung sieht man neben der massiven Betroffenheit des gesamten Verkehrs im Bereich Aicherpark und der Westtangente auch wesentliche Verzögerungen für die Fahrzeuge von Rettungs- und Hilfskräften und massive negative Auswirkungen auch für den Bus-ÖPNV für praktisch alle Linien aus dem westlichen Landkreis.
Angesichts dessen meinte Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler/UP : „Wenn wir die Stadt attraktiv halten wollen, müssen wir wohl in den sauren Apfel beißen und das Geld bezahlen“.
Letztendlich sprachen sich die Stadträte mit 8: 3 (Gegenstimmen kamen von den Grünen) für den Bau der Behelfsbrücke aus. Die endgültige Entscheidung fällt bei der Stadtratssitzung am Mittwoch, 13. März.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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