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Neuer Behandlungsansatz in der Endoprothetik der RoMed Klinik Prien

Seit Jahresbeginn setzt die RoMed Klinik Prien auf das innovative Konzept "Prien Aktiv" für alle endoprothetischen Eingriffen. Foto: RoMed Kliniken

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

21. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Prien am Chiemsee – Ein neuer Behandlungsansatz in der Endoprothetik (künstlicher Ersatz eines Gelenks) soll in der RoMed Klinik Prien eine schnellere Genesung der Patienten fördern.

Seit Jahresbeginn setzt das Endoprothetik-Team der RoMed Klinik Prien das innovative Behandlungskonzept „PrienAktiv“ für alle endoprothetischen Eingriffe an Knie und Hüfte ein, das auf dem sogenannten ERAS-Programm basiert. ERAS, kurz für „Enhanced Recovery After Surgery“, ist ein moderner Behandlungspfad, der darauf abzielt, die Selbständigkeit und Genesung der Patienten nach einer Operation zu beschleunigen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Die bisherigen Ergebnisse sind äußerst vielversprechend. „Die Rückmeldungen der Patienten sind ausnahmslos positiv“, erzählt Dr. Martin Primbs, Ärztlicher Leiter der Abteilung Endoprothetik. „Sie äußern sich begeistert und kommen gut zurecht.“

Um das „PrienAktiv“ erfolgreich zu implementieren, galt es zunächst alle beteiligten Abteilungen auszurichten und langjährige traditionelle Strukturen zu erneuern. Dank der intensiven Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams – bestehend aus Sozialdienst, Pflege, OP, Anästhesie, Ärzten, Physiotherapie und Praxen – konnte dies nahezu auf Anhieb erfolgreich umgesetzt werden.

Damit der langfristige Erfolg sichergestellt ist, werden alle Teilnehmer nach acht Wochen kontaktiert und nachbetreut. Die gesammelten Daten belegen, dass die Patienten von dem neuen Ansatz stark profitieren: Sie erholen sich schneller und können früher mobilisiert werden und finden gut in den Alltag zurück.

Für wen ist das neue Konzept geeignet?

Grundsätzlich steht das Behandlungskonzept allen Patienten offen, die ein künstliches Knie-oder Hüftgelenk benötigen. Es gibt keine festen Ausschlusskriterien, jedoch können individuelle häusliche oder soziale Umstände den Verlauf beeinflussen. Ein zentraler Bestandteil des Programms ist die gründliche Vorbereitung der Patienten. Schon in der prästationären Phase werden sie umfassend über den gesamten Ablauf informiert. Ein zusätzliches, eingespieltes Team aus speziell geschulten Pflege- und Physiotherapeuten betreut kontinuierlich die operierten  Patienten und unterstützt sie bei der raschen Genesung.
Seit September 2024 ergänzt eine spezielle Patientenschule das Vorbereitungsangebot. Sie bietet den Patienten in regelmäßigen Veranstaltungen umfassende und direkte Informationen durch Chirurgie, Narkoseärzte, Pflege und Physiotherapie und erleichtert die Eingewöhnung.

Wie fördert die optimierte Behandlung eine schnelle Genesung?

Während der Operation kommen minimalinvasive Techniken zum Einsatz, insbesondere bei der Hüft-Endoprothetik, bei der die Muskulatur nicht durchtrennt wird. Auch die Anästhesie ist auf eine schnelle Erholung ausgerichtet: Spinalanästhesien mit kurzwirksamen Lokalanästhetika sowie lokale Nervenblöcke, die nur die Schmerzrezeptoren beeinflussen, ermöglichen eine frühe Mobilisation noch am Tag der Operation. Diese optimierte Schmerztherapie folgt dabei einem standardisierten Schema und verzichtet weitgehend auf Opiate. Stattdessen wird kurzfristig Cortison eingesetzt, um Schwellungen und Übelkeit zu reduzieren. Eine bedarfsorientierte Medikation ergänzt das individuelle Schmerzmanagement. Im Anschluss an die Operation wird die frühzeitige Mobilisation der Patienten
großgeschrieben. Bereits am Operationstag unterstützt die Physiotherapie die ersten Bewegungen. Durch Anleitungen zur eigenständigen Lymphdrainage und Übungen können die Patienten aktiv zu ihrer Genesung beitragen. Das gemeinsame Essen im Speiseraum der Klinik und das Tragen privater Kleidung ab dem Abend der OP fördern das Wohlbefinden und tragen zur schnelleren Rückkehr in den Alltag bei. Dr. Primbs zeigt sich zuversichtlich: „Mit dem „PrienAktiv“-Programm setzen wir auf eine patientenzentrierte und evidenzbasierte Behandlung, die nicht nur die Genesung beschleunigt. Der Patient erlebt zudem eine völlig neuartige Form der ,Zusammenarbeit‘ – er wird als kompetenter, aktiver Partner in den Heilungsprozess eingebunden. Wir sind hoch motiviert und freuen uns darauf, das Konzept weiter auszubauen, denn das positive Feedback unserer Patienten spornt uns an, auch in Zukunft eine bestmögliche Betreuung sicherzustellen.“
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken/ Foto: RoMed Kliniken)

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