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Neues Lehrschwimmbecken „Am Nörreut“

Lehrschwimmbecken am Nörreut in Rosenheim. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Mai 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim  – Bereits seit fünf Jahren ist das Lehrschwimmbecken „Am Nörreut“ in Rosenheim wegen statischer Mängel gesperrt. Dass es so nicht weitergehen kann, darüber waren sich in der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses alle Stadträte einig. Einstimmig stimmten sie für einen Neubau – und dieser soll sogar über ein raffiniertes „Extra“ verfügen. 

Gesperrt ist das Lehrschwimmbecken  „Am Nörreut“ seit dem Schuljahr 2018 / 2019 aufgrund von Feuchteschäden im Dachtragwerk, deutlich sichtbarer Korrosionsschäden an Bewehrungsstählen durch das chlorhaltige Wasser und Abplatzungen an tragenden Betonbauteilen.
Seitdem stehen in der Stadt Rosenheim nur noch zwei kleine Lehrschwimmbecken in Aising und Westerndorf zur Verfügung und auch sie befinden sich in keinem guten Zustand, sodass es auch dort jederzeit zu Einschränkungen des Betriebs oder gar einer Sperrung kommen könnte.

Warten auf Fördergelder

Darum hat der Stadtrat bereits im Frühjahr 2019 dem Abriss und Neubau eines Lehrschwimmbeckens „Am Nörreut“ grundsätzlich zugestimmt.
Dass sich seitdem nichts mehr bewegte, lag auch daran, dass die Stadt auf finanzielle Unterstützung mittels Fördergelder hoffte. Denn der Bau eines Schwimmbades kostet sehr viel Geld. „Darum sind Schwimmbad-Neubauten in Deutschland auch relativ selten“, weiß Peter Rutz von den Grünen.
Derzeit geht man von einer Gesamtprojektsumme in Höhe von rund 16 Millionen Euro aus und von jährlichen Folgekosten in Höhe von rund 694.600 Euro.
Ursprünglich ging man bei dieser Baumaßnahme von Fördergeldern in Höhe von rund 8,9 Millionen Euro aus. Aktuell kann man aber nur mit einer FAG-Förderung in Höhe von rund 3 Millionen Euro rechnen. Das bedeutet, der Stadt bleibt ein Eigenanteil in Höhe von 13 Millionen Euro.
Nach Ansicht von CSU-Stadtrat Florian Ludwig hat man sich mit dem Warten auf mögliche Fördergelder zu viel Zeit nehmen lassen. „Die Warterei muss jetzt ein Ende haben“, sagte er.

Laut Zahlen der Deutschen Leben-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen könne, seit 2017 verdoppelt. Oder anders ausgedrückt, so SPD-Stadtrat Abuzar Erdogan in der gestrigen Sitzung: „Sechs von 10 Grundschulkindern können nicht sicher schwimmen.“ Für ihn steht damit außer Frage, dass sich beim gesperrten Lehrschwimmbecken „Am Nörreut“ nun endlich was bewegen muss. So sehen das auch seine Stadtratskollegen. „Wir müssen da jetzt möglichst schnell vorankommen“, meinte beispielsweise CSU-Stadtrat Herbert Borrmann und auch Peter Rutz von den Grünen signalisierte Zustimmung. „Eine Schwimmhalle ist doch sicherer als ein Freibad“, meinte er. Dennoch wünschte er sich, auch das Freibad künftig noch besser für den Schwimmunterricht von Kindern zu nutzen.
Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler / UP hob in seinem Statement die gute Lage des Lehrschwimmbeckens „Am Nörreut“ hervor. Johann-Rieder-Realschule und Finsterwalder-Gymnasium seien direkt vor Ort und auch die Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule wurden die Schwimmhalle in wenigen Minuten erreichen können.

Neues Lehrschwimmbecken ist wettbewerbstauglich

Trotz räumlicher Zwänge wird das neue Lehrschwimmbecken laut aktueller Planung ein größeres Becken mit fünf Bahnen und einer Länge von 25 Metern erhalten. Damit können dort dann auch Wettkämpfe ausgetragen werden.

Variabler Hubboden als technische Raffinesse

Technische Raffinesse ist ein variabler Hubboden, mittels den die Höhe auch auf Grundschulkinder angepasst werden kann.
Weitere Neuheit ist die Chlorgewinnung über Elektrolyse. Vorteil: Das Chlor wird erst vor Ort hergestellt und muss so nicht mehr gelagert werden, was der Sicherheit zugute kommt.
Mit Blick auf Energieeinsparung und Ökologie ist laut Beschlussvorlage ein hoch wärmegedämmtes Gebäude mit modernster Gebäudetechnik, solarer Energiegewinnung und begrüntem Retentionsdach zur Rückhaltung von Regenwasser geplant
Die endgültige Entscheidung fällt bei der kommenden Stadtratssitzung am 17. Mai.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)

 

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