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NGG zur Senkung der Gastro-Steuer: „Kein Schnitzel-Rabatt in Rosenheim zu erwarten“

Werden die Gerichte in den Gastronomen wieder günstiger, wenn die Umsatzsteuer Anfang nächsten Jahres wieder auf 7 Prozent sinkt? Die NGG ist überzeugt, dass das nicht der Fall sein wird. Foto: Foto: NGG | Alireza Khalili

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. August 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

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Rosenheim – Zum 1. Januar 2026 sinkt die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie wieder von 19 auf 7 Prozent. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist überzeugt: Ein „Schnitzel-Rabatt“ wird auch in Rosenheim nicht die Folge sein. 

„Kein Wirt und kein Restaurant-Chef wird zum 1. Januar 2026 neue Speisekarten drucken. Jedenfalls nicht, um die Preise zu senken“, sagt Manuel Halbmeier. Der Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern ist „mehr als skeptisch“, wenn es um die von der schwarz-roten Bundesregierung geplante Senkung der Gastro-Steuer zum Jahreswechsel um 12 Prozent geht. „Wer hofft, dass damit auch Schnitzel, Gulaschsuppe, Kaiserschmarrn & Co. billiger werden, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Gastronomen werden viele fadenscheinige Gründe finden, warum sie die 12 Prozent dringend brauchen – und zwar für den Betrieb, für sich selbst“, so Halbmeier. „Hohe Energiekosten“ seien dabei das „Standard-Totschlag-Argument“ der Branche. Und natürlich die Lohnkosten: „Wirte und Restaurantchefs werden garantiert mit dem Mindestlohn argumentieren. Der steigt nämlich ausgerechnet zum 1. Januar auf 13,90 Euro – also um 1 Euro und 8 Cent pro Stunde. Dabei ist das gerade einmal die Hälfte von dem, was ein Wirt schon an einem einzigen Schnitzel zusätzlich verdient, wenn die Steuersenkung kommt“, sagt der Gewerkschafter.

Ganz abgesehen davon, dass Manuel Halbmeier vom niedrigen Mindestlohn in der Branche ohnehin nichts wissen will: „Wirklich fair ist nur der Tariflohn. An den sollten sich die Gastronomen in Rosenheim halten. Spätestens dann, wenn die Wirte die Steuersenkung im Januar nicht an die Gäste weitergeben, können sie sich nicht mehr herausreden: Dann ist nämlich genug Geld für einen Lohnzuschlag da – für den Koch genauso wie für die Kellnerin.“

„Preise für die einzelnen Gerichte merken“

Die NGG Rosenheim-Oberbayern appelliert schon jetzt an die Gäste von Hotels, Restaurants und Gaststätten in Rosenheim, sich die Preise für einzelne Gerichte genau zu merken. „Was das Lieblingsgericht kostet, weiß jeder. Aber auch ein Foto von der Speisekarte ist natürlich ideal, um dem Wirt oder Restaurant-Chef im Januar auf den Zahn zu fühlen, wenn die Preise dann noch genauso hoch sind wie heute“, sagt Manuel Halbmeier.
Er rät Gästen, dann „gezielt und offensiv nachzuhaken, wie viel vom Mehrwertsteuer-Geschenk beim Personal in der Küche und im Service angekommen ist“. Die entscheidende Frage dabei sei: „Wo sind die 12 Prozent geblieben?“, so Halbmeier. Das sei schließlich erlaubt und vor allem in den Restaurants angebracht, die „auch sonst ständig die Preise nach oben schrauben“.

Der NGG-Geschäftsführer setzt damit auf „moralischen Gastro-Druck“: „Nur, wenn die Gäste höflich, aber hartnäckig und vor allem systematisch beim Restaurantbesuch nachfragen, besteht wenigstens die Chance, aus der Mehrwertsteuersenkung keinen 100-Prozent-Mitnahmeeffekt für Wirte in Rosenheim zu machen.“ Vor allem sollten sich die Gäste dabei auch nach einem Lohn-Plus für die Beschäftigten erkundigen.

Gelegenheiten für den „Gastro-Steuer-Check“ gebe es schließlich mehr als genug: Immerhin bieten in Rosenheim rund 180 gastronomische Betriebe, in denen rund 1.270 Beschäftigte arbeiten, Herzhaftes und Süßes, Warmes und Kaltes zum Essen an, so die NGG. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
(Quelle: Pressemitteilung NGG / Beitragsbild: Foto: NGG | Alireza Khalili)

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