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Öko-Modellregion abgelehnt

Max-Josefs-Platz in Rosenheim mit Blick auf Bergmeister und Kirche St. Josef

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

20. Oktober 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – 27 Bayerische Öko-Modellregionen gibt es bereits. Ihr Ziel ist es, den Anteil biologischer Anbauflächen zu erhöhen und den Stellenwert regionaler Produkte zu stärken. Nach Meinung der Rosenheimer Grünen und dem ÖDP-Stadtrat Horst Halser sollte sich auch die Stadt Rosenheim als Öko-Modellregion bewerben. Doch der entsprechende Antrag wurde nun bei der gemeinsamen Sitzung von Umweltausschuss und Haupt- und Finanzausschuss mehrheitlich abgelehnt.

Seit 2014 hat das bayerische Landwirtschaftsministerium in drei Wettbewerbsrunden Gemeindebündnissen, die sich erfolgreich mit einem aussagekräftigen Konzept beworben haben, den Titel „staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ verliehen.
Zu den mittlerweile 27 bayerischen Öko-Modellregionen gehört auch die Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein. Sie wurde 2019 ins Leben gerufen und besteht aus den acht Gemeinden Aschau im Chiemgau, Bad Aibling, Bad Feilnbach, Frasdorf, Neubeuern, Raubling und Samerberg. 
Die Stadtratsfraktion Bündnis 90 / die Grünen hat nun zusammen mit dem ÖDP-Stadtrat Horst Halser den Antrag gestellt, dass sich auch die Stadt Rosenheim für diesen Titel bewerben soll. „Die Corona-Pandemie macht es überdeutlich: bio- / regional ist das Gebot der Stunde! Das weltweite Ernährungssystem befindet sich in der Krise: die regionalen Warenströme wurden in den letzten Jahrzehnten immer weiter verdrängt“, heißt es darin zur Begründung. Das Prinzip der Öko-Modellregionen gäbe den Regionen die Möglichkeit, den Ökolandbau zu stärken und dabei Arbeitsplätze und die Versorgung mit regionalen, gesunden Lebensmitteln in den ländlichen Gebieten zu halten. Gleichzeitig werde das Bewusstsein für ökologische und regionale Produkte auch in anderen Konsumgüterbereich gestärkt. 

„Zu wenig Akteure und
Ansatzpunkte für innovative Projektideen“

Gegen diese Ziele hat auch die Stadt Rosenheim nichts einzuwenden. Aber für eine Bewerbung als Ökomodellregion gibt es aus Sicht der Verwaltung in der Stadt zu wenig Akteure und Ansatzpunkte für innovative Projektideen. Zudem würden die organisatorischen und inhaltlichen Anforderungen bereits auf Ebene der Bewerbung sehr hoch angesetzt sein.
Im Sommer dieses Jahres hat sich die Stadtverwaltung zu diesem Thema auch mit der Projektmanagerin der Ökomodellregionen Hochries-Kampenwand-Wendelstein und einer Vertreterin des Amts für Ländliche Entwicklung ausgetauscht. Auch dabei sei man zu der Entscheidung gelangt, dass es nur wenig Argumente gibt, die für die Bewerbung der Stadt Rosenheim zur Ökomodellregion sprechen. 
Die Mehrheit der Rosenheimer Stadträte sah das ebenso. Allen voran CSU-Stadträtin Maria Bichler, die auch als stellvertretende Kreisbäuerin das Wort ergriff. Die Zahl der Landwirte in der Stadt sinke. „Durch diese Aktion werden sich die Bauern nicht erholen“, so die Meinung von Bichler. 
Ähnlich sah das auch Robert Multrus von den Freien Wählern. Er bewertete das Projekt als „Placebo“ und CSU-Stadtrat Herbert Borrmann war der Meinung, dass man sich mehr um den Inhalt und Umsetzung laufender Aktivitäten kümmern sollte, als noch einmal etwas Neues zu beginnen. 
Mit 8 : 3 Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. Die Grünen wollen die Hoffnung aber dennoch nicht aufgeben, dass es zukünftig dann doch noch mit der Ökomodellregion Stadt Rosenheim klappen könnte. Peter Rutz dazu: „Bei Fairtrade war es auch ein langer Weg“.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

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