Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

„Persepolis“ in der Städtischen Galerie

Szenenbild des Zeichentrickfilms Persepolis. Mädchen mit Zigarette in Hand vor Haus

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

1. Februar 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Wie lebt man als Teenager in einer Diktatur? Unverblümt, erschütternd und zugleich urkomisch erzählt der preisgekrönte Zeichentrickfilm „Persepolis“ vom alltäglichen Leben der jungen Marji, die im Iran der 1970er und 1980er Jahre mit den üblichen Problemen des Erwachsenwerdens aber auch mit den strengen Regeln des Mullah-Regimes kämpft. Die Städtische Galerie Rosenheim zeigt diesen Filmklassiker im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Wegschauen verboten! Das politische Bilderbuch“ am morgigen Donnerstag, 2. Februar 2023 um 19 Uhr.

Der Film basiert auf der vierteiligen Graphic Novel der Iranerin Marjane Satrapi, die in der Geschichte ihre eigenen Erfahrungen verarbeitet: Jubelnd begrüßen Marji und ihre Familie 1979 den Sturz des Shahs und das Ende der Monarchie im Iran. Doch schon kurz darauf müssen sie sich den Regeln der Mullahs beugen. Anstelle des Kopftuchs liebt Marji aber Jeans, Nike-Turnschuhe und vor allem Rockmusik, die sie sich heimlich auf dem Schwarzmarkt besorgt. Weil sie sich auch in der Schule nicht den Mund verbieten lässt, sehen die Eltern sie in Gefahr und schicken ihre Tochter nach Wien. Zwischen Kaffeehäusern und Kitsch findet Marji zwar die erste Liebe, nie jedoch ein Gefühl von Heimat oder Angekommensein.

2D-Animation hält sich
an den Stil der Graphic Novel

Optisch hält sich die 2D-Animation streng an den Stil der Graphic Novel, die Bilder sind nahezu durchgehend Schwarzweiß gehalten. Dabei ist die Erzählung keineswegs schwarz-weiß, sondern offenbart entlang der Erfahrungen einer jungen Frau die vielen Töne zwischen offenem Widerstand und systemtreuer Anpassung, die das Leben in einer Diktatur kennzeichnen.

Viele weitere hochkarätige Erzählungen wie jene von „Persepolis“ gibt es bis zum 16. April in der Galerie zu entdecken. Die aktuelle Ausstellung präsentiert über 300 Original-Zeichnungen aus Graphic Novels und Bilderbüchern für Jung und Alt, die sich mit politischen Themen auseinandersetzen und dabei gerade jene komplexen Ereignisse und Erfahrungen visualisieren, die wir oft nur schwer in Worte fassen können. Die Filmvorführung verbindet Kino und Kunst und bietet die Möglichkeit zu einem außergewöhnlichen Filmabend in ganz besonderer Atmosphäre, inmitten zeitgenössischer Kunst.
(Quelle: Pressemitteilung Städtische Galerie Rosenheim / Beitragsbild: Copyright prokino)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.